Als ich Samstagmittag in Velbert losfuhr, schien bei 3 Grad die Sonne und es hatte über Nacht geschneit. Durch den Sonnenschein und die weiße Landschaft war es fast schon blendend hell. Ich wollte endlich wieder die Rieselfelder besuchen. Seit dem 23. Dezember war ich nicht mehr dort gewesen. Aber je weiter ich nach Norden fuhr, umso dunkler wurde es. Aber das war ich gewohnt, irgendwie ziehen durch den Norden von NRW immer mehr Wolken als im Rest des Landes.

Eisiger Ostwind in den Rieselfeldern

Als ich dann in den Rieselfeldern aus dem Auto stieg, war er plötzlich wieder da, der eisige Wind. Was für ein Wetterkontrast! Hatten die nicht vorhergesagt, das der Ostwind aufhört? Ja, hatten sie. Aber erst für den Sonntag, wie ich heute feststellen konnte. Es war nicht sehr angenehm und die Landschaft sah vom Winter und vom Frost gezeichnet aus. Alles Gelb und Braun, was im Dezember noch saftig Grün aussah.

Blässgänse aus dem hohen Norden

Den Blässgänsen aus dem Norden machte es nicht viel aus. Der Wasserzuleiter, der vom Klärwerk kommt, war Eisfrei. Der Rest der Teiche und Wasserflächen war zugefroren. Einige Fotografen hatten sich schon die Plätze am Zuleiter gesichert.

Ein Weißstorch stand dort im Wasser und viele verschiedene Entenarten tummelten sich dort. Schnatterenten, Reiherenten, Stockenten und Krickenten. Und eine ganz besondere Ente. Über die ich noch berichten werde. Wie auch über die Nutrias, die ich auf meinem Rundgang am Wasserzuleiter sah. Nicht die einzigen Nutrias an diesem Wochenende. Denen scheint das Klima hier nichts auszumachen.

Auch einige Familien hatten ihren Spaß in den Rieselfeldern. An der Straße hatte man eine zugefrorene Wasserfläche zum Eislaufen freigegeben. Inklusive Verkehrs- und Parkchaos.

Ich setzte meine Runde fort und kehrte zum Wasserzuleiter zurück. Die anderen Fotografen waren gegangen. Aber Ausdauer zahlt sich fast immer aus! An der Szenerie hatte sich nichts verändert. Der Weißstorch stand einsam mit den Enten im Wasser.

Die Weißstörche sammelten sich

Aber dann passierte etwas! Wie auf ein lautloses Kommando kam ein Storch geflogen und landete im Wasser. Dann kam der nächste und es wurden immer mehr! Bis sie vollzählig waren. An die 10 Störche. Waren das die Störche von Weihnachten? Ich konnte den auffällig beringten Storch noch nicht entdecken. Einige tragen schwarze Ringe mit der Kennzeichnung DEW.

Als erstes tranken alle Störche aus dem Wasser. Das Trinkwasser ist bei zugefrorenen Gewässern für jedes Tier knapp. Es war ein tolles Bild, Störche bei Wasserspielen! Das ganze verlief absolut lautlos. Erst als ich ging, hörte ich das typische Geklapper der Störche. Ich überlegte noch, ob ich zurückgehen sollte. Aber meine eingefrorenen Finger und Füße sagten was anderes.