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Hitzewelle

Das Wetter und Klima ist dieses Jahr schon einige Male Thema bei mir gewesen. Eiswind, Kälte und jetzt die Hitzewelle. Diese Themen sind natürlich eng mit der Natur verbunden. Sie beeinflussen die Natur und die Tiere. Das trockene und warme Wetter der letzten Monate hilft vielen Tieren. Für Wespen, Schmetterlinge und Insekten ist es ein gutes Jahr. Die Störche hatten ein gutes Jahr. Das Wetter schadet aber auch vielen Pflanzen. Und jetzt im Moment leiden auch viele Tiere.

Am Dienstag in den Rieselfeldern von Münster war es schon sehr heiß. Es war dort schon wärmer als im Rest von NRW. Die Luft flirrte und als ich nach ein paar Stunden wieder ins Auto stieg, zeigte das Thermometer im Auto 43 Grad an!

Und auch den Tieren konnte man die Hitze ansehen. Die Wasservögel wie die Taucher, Kormorane und Schwäne hatten es noch ganz gut. Sie konnten sich im Wasser abkühlen. Einige Reiher waren noch aktiv, andere schliefen. Ebenso viele Graugänse und Enten. Einige Vögel hechelten aber auch deutlich, wie man es auf meinen Fotos gut erkennen kann. Und die Säugetiere brauchen bei so einem Wetter Abkühlung und so konnte ich auch am Mittag einen Rehbock fotografieren, den es aus dem Wald in Richtung Wasser zog.

Ich habe das schon häufiger gesehen, das Rehe in der Mittagszeit durch das Wasser laufen. Wie letztes Jahr am Steinhuder Meer : https://wildemotive.wordpress.com/2017/08/12/tierisches-aquajogging/

 

 

Die Wasserralle

Es gibt Vögel, die sind sehr scheu und schüchtern. Aber auch bei den Vögeln gibt es natürlich unterschiedliche Charaktere. Manche Rotkehlchen sind schüchtern und kommen erst zur Futterstelle, wenn alle anderen Vögel weg sind. Und andere Rotkehlchen verfolgen einen während dem Spaziergang. Zu den Vögeln, die generell eher scheu sind, gehört die Wasserralle. Ihr Lebensraum ist das Schilf an Gewässern und darin kann man sehr schwer gesehen werden. Und das entspricht genau dem Naturell der Wasserralle.

Sie ist meistens am Übergang vom Schilf zum Wasser unterwegs. Gesehen habe ich die Wasserralle am Zuleiter der Aa zu den Rieselfeldern. Der kleine offene Uferbereich ohne Schilf war dabei schon zu viel für die Nerven der Wasserralle. Nervös rannte sie vom Wasser immer wieder zurück ins Schilf, nur um wenige Sekunden später wieder zum Wasser zu gehen. Der Hunger trieb sie wohl. Was sie da gefangen hat, ist nicht zu erkennen. Ihr Verhalten ist sehr amüsant zu beobachten, man denkt sich aber auch bald, wie man so überaus vorsichtig und umständlich sein kann! Ein richtiger Angsthase!

Der Nachwuchs

Immer wieder ein ganz großes Thema in diesen Wochen ist der Nachwuchs der Vögel. Über den Nachwuchs der Störche und der Neuntöter habe ich schon ausführlich berichtet. Aber auch die anderen Arten sollen nicht übersehen werden. Die Bläßhühner am Lehrteich in den Rieselfelder haben sich mittlerweile schon prächtig entwickelt und sind schon viel größer geworden. Nach den bunten Kükenzeiten als Punker sind aus ihnen jetzt eher graue „Mäuse“ geworden :

 

Die junge Bachstelze nebenan ist auch schon flügge und alleine unterwegs :

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Die Stockenten haben zum Teil sehr viel Nachwuchs, wie hier in der Disselmersch :

 

Sehr erfreulich ist auch, das die Zwergtaucher auf der Ruhr Nachwuchs haben. Sind sie doch eher nicht so häufig zu sehen :

 

Die Störche vom Restaurant Heidekrug

Während in der Disselmersch von den vier Jungstörchen mittlerweile schon Drei geflogen sind, ist bei den Störchen von Restaurant Heidekrug noch Ruhe. Die drei Jungstörche sind erst später geschlupft. Ihre Schnäbel sind auch noch deutlich Schwarz-Rot und haben das Hellrot noch nicht erreicht. Der Älteste macht wie in jedem Storchennest als Erster die Schwing- und Flugübungen. Bei dem stürmischen Ostwind am Wochenende, war es sehr leicht für ihn. Ein paar Meter war er schon über dem Nest. Bald wird er ausfliegen. Im Moment gibt es in den Rieselfeldern von Münster 9 Jungstörche. Das Paar auf der Plattform ohne Nest hatte keinen Erfolg und auch das Paar am Teich 22A hatte kein Glück. Sie hatten letztes Jahr schon nur einen Jungvogel und dieses Jahr keinen Bruterfolg.

An der Lippe in Hamm und im Kreis Soest gibt es insgesamt 20 Jungstörche zu vermelden. Ein tolles Jahr für die Störche!

Die Grasmücken

Mir geht es so, wenn ich die Namen von Vögeln kenne, dann mache ich mir keine Gedanken darüber. Wer den Namen Grasmücke hört, denkt bestimmt an die stechenden Plagegeister. Und nicht an kleine Singvögel. Als ich über den Namen nachdachte, hatte ich die Vermutung, es hat mit der kleinen Körpergröße zu tun. Tatsächlich kommt Grasmücke vom Altdeutschen Gra-smucka, die Grauschlüpfer. Die Grasmücken sind meistens graubraun gefärbt und leben in Wälder und dichtem Gebüsch und schlüpfen dort problemlos hindurch. Der wissenschaftliche Name für Grasmücken ist Sylvia. Also ist jede Frau mit dem Namen Sylvia eigentlich eine Grasmücke oder Grauschlüpferin? Ob man das laut sagen sollte, gerade als Mann? Wohl besser nicht. Wobei vielleicht der eine oder andere die doch eher schlichten Grasmücken doch ganz schön findet.

Eines kann man aber ganz sicher sagen, ihr Gesang ist überhaupt nicht schlicht und dabei sind sie auch immer gut zu hören und zu sehen!

Die Heckrinder

Vielen von uns sind die Heckrinder schon in Naturschutzgebieten und Schutzprojekten begegnet. Es gibt sie in den Rieselfeldern von Münster, aber auch in der Kiebitzwiese von Fröndenberg. Sie werden als Landschaftspfleger eingesetzt. Sie werden die größte Zeit des Jahres sich selbst überlassen. In Oostvaardersplassen in den Niederlanden leben große Heckrindherden fast wild. Das Heckrind ist eines von vielen auerochsähnlichen Rindern. Ein Nachzuchtversuch des Auerochsen. Der bereits 1627 ausgestorben ist.

In anderen Naturschutzgebieten werden auch Wasserbüffel und Galloway-Rinder als Landschaftspfleger eingesetzt. Die verschiedenen Rinderarten halten die Landschaft offen und verhindern das Wachstum von Büschen. Was im späteren Verlauf dann zu einer Bewaldung führen würde. Sie übernehmen also eine ähnliche Aufgabe, wie die Heidschnucken in der Lüneburger Heide.

Eine offene Landschaft ohne Wald führt zu einer höheren Artenvielfalt. Es gibt mehr Tiere und Pflanzen. Die Rinder kommen auch gut mit Wasserflächen und feuchten Wiesen zu recht. Das kann man auf meinen Fotos gut erkennen.

Der Schluckspecht

Viele Tiere haben in der Vergangenheit sehr ungewöhnliche Namen bekommen. Einer davon ist der Schluckspecht. Es war halt eine andere Zeit. Aber diese Zeit hat für uns Naturliebhaber und Ornithologen die Namen geprägt. Wir machen uns gar keine Gedanken mehr über diese Namen. Oft kommt der Name von der Nahrung der Tiere oder deren Farbe oder einer Verhaltensweise und dem Gesang. Für Außenstehende ist das oft sehr lustig. Meine Freundin fand es sehr lustig, als ich ihr das erste Mal ein Foto von einem Zilpzalp gezeigt habe. „Das ist ja ein komischer Name!“ Ja, das ist er ja wirklich! Niemand würde bei dem Anblick des kleinen Singvogels auf die Idee seines Namens kommen. Erst wenn man seinen Gesang hört, wird es einem klar.

Namensverbindungen für Tiere

Und wir verwenden auch Namensverbindungen von Tieren, um Menschen zu bezeichnen. Vielfraß, Schluckspecht, Schnapsdrossel oder dumme Gans. Wobei eine Gans sicher nicht so dumm ist. Sie ist sicher nicht so intelligent wie ein Papagei oder ein Rabe. Aber man kann Gänse gut als Wächter einsetzen, sie sind dabei besser als jeder Hund!

Und ob jetzt ein Specht oder eine Drossel besonders viel „schluckt“, also trinkt oder isst, ist vielleicht einfach eine Beobachtung gewesen. Die kleinen Jungvögel schlucken wirklich viel Nahrung und fordern diese auch immer wieder von ihren Eltern. Immerhin müssen sie auch innerhalb von ein paar Wochen flugfähig und Erwachsen werden.

Gerade auch die Störche, bei denen die Jungvögel nach ein paar Monaten sogar noch vor den Altvögeln in den Süden fliegen. Eine weitere beachtliche Leistung. Es führt sie ja keiner, es macht ihnen keiner vor und trotzdem finden sie den Weg. Sei es aus Intuition oder weil es schon in ihrem Erbgut weitergegeben wurde.

Ein kleiner Jungstorch

Bei den kleinen Störchen auf dem Heidekrug konnte ich einen richtig großen Schluckspecht entdecken. Die Fotos, die ich dort machen konnte, sind schon etwas verstörend! Der Kleine schluckt etwas, ich konnte bis jetzt nicht erkennen, was es ist! Es sieht ein bißchen aus wie ein Stück Baumrinde. Aber es macht eigentlich keinen Sinn, das er so etwas frißt! Die Nahrung der Störche sind hauptsächlich Frösche, Mäuse, Regenwürmer oder auch mal ein Maulwurf.

Auch das der Altvogel die Nahrung auswürgt, habe ich so noch nicht gesehen. Es war ein sehr interessanter Tag. Auch mit der Hitze haben die Störche zu kämpfen. Da wird für die kleinen auch vom Altvogel Schatten gegeben und Wasser besorgt.

Es sind drei Jungstörche im Nest, die noch einen guten Eindruck machen. Gerade der Schluckspecht, macht einen sehr kräftigen Eindruck. Die Schluckaktion ist schon sehr beeindruckend!

 

Neues vom Teich

Vor ein paar Wochen habe ich vom Lehrteich am Rieselfeldhof berichtet. Die Kanadagans war auf der Insel am Brüten und die Bläßhühner im Schilf. Seitdem war ich noch zweimal dort und das Geschehen am Teich läßt sich leider nicht mehr so ganz aufklären.

Der Lehrteich mit seinen Stegen ist für eine Gänsefamilie sicher nicht so gut geeignet. Trotzdem haben sich zwei Gänse dazu entschlossen, dort zu brüten. Ohne Erfolg? Vielleicht hat die Kanadagans die Graugans vertrieben und mittlerweile mit ihrem Nachwuchs den Teich verlassen. Vielleicht hat auch der Fuchs die Eier geholt. Am Ufer fand ich noch eine Eierschale. Vielleicht tauchen die Gänse nochmal am Teich auf. Sonst werde ich es nie erfahren.

Auch bei den Bläßhühnern lief nicht alles so glatt beim Brüten. Ich fand ihr Nest im Schilf und als ich das nächste Mal dort war, brüteten sie an einer ganz anderen Stelle im Schilf! Oder waren es zwei Paare am Teich? Es machte den Eindruck. Heute war nur ein Paar am Teich zu sehen. Aber kein Nachwuchs! Hatte es denn gar nicht mit dem Brüten am Teich geklappt?

Erst als ich am Mittag zurück kam und nochmal nachsah, fand ich die vier kleinen Küken im Schilf. Ich denke, das war als Versteck vor der Sonne gedacht. Denn die scheint schon am Morgen auf dem Teich.

Die „kleinen Punker“ sind jetzt endlich wieder am Teich. Zwei Wochen später als letztes Jahr. Das deutet darauf hin, das es erst mit dem zweiten Nest geklappt hat.

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Auch die Wasserfrösche sind jetzt zahlreich am Teich zu sehen und zu hören

Seltener Nachwuchs

Es gibt Tiere, die sind sehr selten. Weil ihr Lebensraum immer knapper wird oder weil sie eigentlich aus einer anderen Region kommen. Die Kolbenente ist so ein Fall. Sie kommt ursprünglich aus Asien und taucht in Deutschland immer mal wieder in verschiedenen Regionen auf. Brüten tut sie aber nur in Süddeutschland und in Mecklenburg-Vorpommern. In den Rieselfeldern von Münster tauchen seit ein paar Jahren immer wieder einige Exemplare auf. Letztes Jahr konnte ich die Männchen fotografieren und seitdem ich weiß, wie selten sie sind, verfolge ich die Kolbenenten schon das ganze Frühjahr. Ich mag diese Ente sehr!

Und heute hatte ich das Glück, ein Weibchen mit ihrem Nachwuchs zu fotografieren! Leider ist nur noch ein Küken übrig geblieben. Vielleicht ist auch nur eines geschlüpft. Denn ein einzelnes Küken bei Enten ist schon ungewöhnlich. Aber das Küken ist eine echte Münsteraner Kolbenente! Ich hoffe sehr, das es durchkommt! Es macht einen guten Eindruck. Entfernt sich immer wieder mehrere Meter von der Mutter und einmal sauste es so schnell über den Teich, das die Mutter nicht annähernd folgen konnte.

Diese Wasserpflanzen oder Algen breiten sich in den flachen Gewässern sehr schnell aus. Das liegt wahrscheinlich an der Hitze. In der Disselmersch und an der Kiebitzwiese konnte ich das auch schon beobachten.

Hoffentlich übersteht das Kleine die Hitze und deren Folgen und auch alle anderen Gefahren!

 

Überall Nachwuchs bei den Störchen

Nicht nur die Störche in der Disselmersch und in den Ahsewiesen haben Nachwuchs, auch die ersten Paare in den Rieselfeldern!

Das bekannte Paar vom Heidekrug hat wohl gerade erst Nachwuchs bekommen. Die kleinen Köpfe sind nur so eben im Nest zu erkennen. So ist es auch schwer zu sagen, wie viele es sind. Zwei sind immer erkennbar, aber es könnten auch drei Köpfe sein!

Das die Kleinen schon mit dem Schnabel klappern wie die Eltern, habe ich so das erste Mal gesehen. Das scheint wohl angeboren zu sein.

Das Storchenpaar am Bauernhof hat wohl schon länger Nachwuchs. Die Jungen sind schon sehr viel größer und haben schon weiße Federn. Da scheint die Zusammenarbeit der Eltern sehr gut zu funktionieren. Ich hoffe es kommen alle vier Jungstörche durch!