Ein traumhafter Tag

Ein Traum in Blau und Weiß

Der Samstag war wirklich ein traumhafter Tag, wie man ihn selten erlebt. Das seltene daran war auch, dass das Licht einfach immer besser wurde. So das man am Nachmittag einfach das Gefühl hatte, das ist jetzt etwas Besonderes. Ich war wieder an der Kiebitzwiese und die Bedingungen waren einfach ganz anders als beim letzten Mal, als der Herbstwind alle Vögel nur im hohen Gras hielt.

Ein traumhafter Tag, mit tollem Licht

Dass die Stimmung immer schöner wurde, war so präsent, dass ich versuchte damit zu experimentieren. Mein Lieblingsmotiv war dabei ein Höckerschwan, der einfach ruhig und anmutig an einer Stelle unter Wasser nach Nahrung suchte. Der Schwan war genau im Licht und mein Perfektionismus wollte ihn perfekt auf die Speicherkarte bannen. Wenn die Szene so ruhig ist, kann man doch schön mit der Spiegelung arbeiten und sehen wie sich das Licht verändert. Man kann auch noch die Aufteilung verändern oder die Perspektive.

Ich habe es unermüdlich versucht. Und ich hatte auch Spaß daran. Und doch hätte ich mir das ganze sparen können. Denn direkt das erste Fotos war perfekt:

Es war wie gemalt!

Denn was die Technik da auf die Speicherkarte gebannt hat, konnte ich auf die Entfernung und auf dem kleinen Bildschirm der Kamera gar nicht erfassen! Denn der Zoom der Kamera hat Details der Szene erfasst, die ich von meinem Standort gar nicht erkennen konnte. Diese Details hat mir erst der Monitor sichtbar gemacht. Und so sah ich auf dem Monitor eine Szene, die ich so vorher noch nicht gesehen hatte:

Ein traumhaftes Bild

Denn selbst in meiner Vorstellung, selbst vor Ort hätte ich mir so ein Bild nicht vorstellen können.

Der Zoom des Objektivs hat noch einen weiteren Effekt erzeugt. Die Szene wirkt absolut ruhig, dabei war es im Umfeld alles andere als ruhig. Die Szenerie auf der Kiebitzwiese war diesmal ein Wimmelbild.

Zur Zeit halten sich ungefähr 180 Nilgänse an der Kiebitzwiese auf. Die streitbaren und kampflustigen Gänse sind gerade mit Revierstreitigkeiten und der Partnersuche beschäftigt. Da wird posiert, gedroht und gejagt. Und die eigene Stärke demonstriert. Das geht so weit, das die Nilgänse einzelne Zaunpfähle besetzen. Solche Plätze hat der Besetzer ziemlich exklusiv.

Ein Platz auf dem Podest

Anders sieht es beim Betonsockel des Hochspannungsmastes aus. Wer dort hinauf gelangt, hat es sozusagen geschafft. Zumindest kurzfristig, denn der Sockel ist umkämpfter als ein Platz in der ersten Reihe. Dabei geht es offensichtlich auch nur ums Prinzip. Denn etwas machen kann man weder auf dem Betonsockel noch auf einem Zaunpfahl.

Die Nilgänse zählen nicht zu meinen Lieblingsmotiven, waren aber so unterhaltsam, dass ich sie doch fotografiert habe. Neben den Nilgänsen sind noch etwa 80 Stockenten vor Ort, die es aber schon ruhiger angehen lassen. Da haben sich die Paare schon gefunden, das Verhältnis Weibchen zu Männchen ist auch fast schon ausgeglichen. Überhaupt haben auch die Tiere das schöne Wetter sichtlich genossen und sich sehr aktiv gezeigt. Auch einige Nutria waren immer wieder auf der Suche nach Futter. Der Höckerschwan war ohne Artgenossen auf dem Teich. Vielleicht war er auch deshalb so ruhig.

Da auch kein Greifvogel die Szenerie störte, war es ein traumhafter Tag für alle Beteiligten.