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Was für ein Jahr!

Was für ein Jahr

Was für ein Jahr! Im Juli auf dem Großen Arber war die heile Welt fast wieder da, nur der Mundschutz war immer dabei

Was für ein Jahr, vermutlich denken sich das im Moment viele Menschen oder haben es schon im Verlauf des Jahres getan. In den letzten Tagen hörte man auch häufiger die Aussage: Danke für nichts, 2020! Alle sehnen 2021 herbei und hoffen darauf, dass alles besser wird.

Zumindest was das Virus und unsere Freiheit und unsere sozialen Kontakte und Aktivitäten betrifft,  wird es im nächsten Jahr bestimmt besser werden. Da bin ich optimistisch. Was die weiteren Folgen der Pandemie betrifft bin ich weniger optimistisch. Sagen wir es so, da muss man sehen was nach dieser Pandemie noch übrig bleibt und was das Ganze mit den Menschen gemacht hat.

Ich bin eigentlich immer Optimist, aber dieses Jahr war selbst für Optimisten schwer. Oft hatte ich das Gefühl, mit meinen Gefühlen irgendwo dazwischen zu liegen. Gerade in den letzten Wochen ist es sehr schwer, die Nachrichten rund um das Coronavirus sind einfach dramatisch! Es ist hier im Blog sehr ruhig geworden, ich habe nichts mehr geschrieben und fotografiert.

Aber das ist nur die eine Seite, dafür habe ich Kalender und Fotobücher von 2020 erstellt. Ich verstehe, das man sagt, „Danke für nichts, 2020!“ Ich freue mich auch sehr auf 2021 und hoffe, das alles besser wird. Aber ich muss auch einfach einmal Danke sagen!

Danke!

Danke an alle Leser, an alle die Kommentare oder Emails geschrieben haben. Und auch Danke an alle, die mein E-Book gekauft haben! Denn auch das war 2020! Danke das Ihr alle so zahlreich meinen Blog besucht habt! Über 9.000 Aufrufe mehr als 2019, ein Wachstum vom 170%! Allein im Juni gab es über 2.000 Aufrufe, zwischendurch war ich einfach nur überwältigt von dieser Resonanz.

Exponentielles Wachstum bei meinen Lieblingsvögeln

Exponentielles Wachstum gab es also nicht nur bei den Infektionszahlen, parallel auch bei meinem Blog. Das exponentielle Wachstum war einer dieser Begriffe, den wir dieses Jahr viel zu oft gehört haben. Aber es gab doch ein weiteres, positives Beispiel für exponentielles Wachstum in diesem Jahr. Mein Lieblingsvogel vermehrt sich weiter ungebremst in Deutschland. Der Bienenfresser hatte wieder ein Rekordjahr! Es gibt jetzt ca. 4.800 Brutpaare in Deutschland, das sind ca. 1.250 mehr als 2019! Ein Anstieg von ungefähr 35%. Auch in Nordrhein-Westfalen sind die Bestände von 8 Brutpaaren auf 24 angestiegen! Das erste Mal brütete ein Paar in meiner alten Heimat, an der Lippe. Solche Meldungen werden in den nächsten Jahren wohl noch häufiger werden. Denn bei der Vermehrung und Verbreitung des Bienenfressers gibt es kein Anzeichen von einer Abschwächung.

Auch 2021 werde ich hoffentlich hier wieder über den Bienenfresser berichten. Und vielleicht gibt es 2021 auch eine überarbeitete, neue Auflage von meinem E-Book.

Ich hatte noch Glück

Auch sonst hatte ich 2020 sehr viel Glück. In meinem Umfeld hat sich niemand mit dem Coronavirus angesteckt. Alle Tests waren bis jetzt negativ. Wir konnten sogar in den Urlaub fahren und hatten dort eine wunderbare Zeit mit nur kleinen Einschränkungen. Die Fotos vom Großen Arber im Bayerischen Wald zeigen fast schon eine heile Welt. Unsere Tochter wurde im August eingeschult. Leider waren die Einschränkungen während den letzten Monaten im Kindergarten und in der Schule am größten. Ich hoffe für 2021 das für die Kinder schnell alles wieder normal wird.

Auch für uns alle wünsche ich mir, das 2021 ein gutes Jahr wird und wir die Pandemie endlich in den Griff kriegen.

Ich wünsche allen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr und bleibt gesund!

Nationalpark Bayerischer Wald

Nationalpark Bayerischer Wald

Nationalpark Bayerischer Wald: Die Schilder scheinen zum Jubiläum erneuert worden zu sein.

Der Nationalpark Bayerischer Wald ist der erste Nationalpark in Deutschland. Er wurde 1970 mit einer Fläche von 13.229 Hektar eröffnet und feiert dieses Jahr 50jähriges Bestehen. Vorher gab es erheblichen Widerstand gegen den Nationalpark. Der Park wurde von Staatsminister Hans Eisenmann eröffnet. Ihm zu Ehren gibt es am Informationszentrum Lusen in Neuschönau das Hans-Eisenmann-Haus. In diesem Haus gibt es zahlreiche Informationen über den Nationalpark. In der Nähe des Hans-Eisenmann-Hauses liegt ein Baumwipfelpfad und ein Stein- und Pflanzenfreigelände. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite erstreckt sich das große Tierfreigelände auf über 200 Hektar. Dort kann man viele Tiere in großen Gehegen sichten, die es auch im Nationalpark gibt oder die früher im Bayerischen Wald gelebt haben. Man kann diese Tiere im Freigelände sichten. Viele Tiere bekommt man allerdings gar nicht zu sehen, denn die Gehege sind wirklich groß und die Tiere sehr scheu. Aber dazu später noch mehr.

Tierfreigehege an den Nationalparkzentren

Ein weiteres Tierfreigelände gibt es am Informationszentrum Falkenstein in Ludwigsthal. Dort befindet sich das Informationshaus, das „Haus zur Wildnis“ nicht am Parkplatz und Eingang, sondern man erreicht das Haus erst nach dem man zum Ende des Freigeländes gelaufen ist. Aber keine Angst, das Tierfreigelände am Falkenstein ist nicht so groß, wie das in Neuschönau. Auf 68 Hektar kann man dort nur vier Tierarten beobachten. Luchs, Wolf, Auerochse und Wildpferde sind dort zu sehen. Wir konnten nur die Auerochsen sehen, die anderen Tierarten waren nicht zu sehen. Einen Luchs haben wir leider um ein paar Minuten verpasst. Dieser kam sogar bis zur Aussichtsplattform, holte sich dort einen Hasen. Eine Frau konnte den Luchs dann sogar mit dem Handy fotografieren. Was sehr deutlich wird, gerade Luchse sind sehr heimliche Tiere und Meister der Tarnung. Ihre Gehege sind deutlich kleiner als die der Wölfe trotzdem ist es nicht möglich einen der Luchse zu entdecken.

Erweiterungen des Nationalpark

1997 wurde der Nationalpark Bayerischer Wald auf eine Größe von 24.250 Hektar erweitert. Das Erweiterungsgebiet liegt rund um den Falkenstein. Zusammen mit dem Sumava Nationalpark auf tschechischer Seite bildet er das größte Waldschutzgebiet in Mitteleuropas und das größte zusammenhängende Waldgebiet. Am 07. Oktober 2020, am 50. Jahrestag der Eröffnung, soll der Nationalpark nochmal um 600 Hektar erweitert werden.

Das Tierfreigelände in Ludwigsthal wurde erst 2005 eröffnet und dort ist es wesentlich einfacher einen Luchs zu sichten. Wenn man am Nachmittag zum Gehege kommt, wenn die Besucher schon weniger werden, hat man eigentlich ganz gute Chancen einen der Luchse zu sichten.

Wenig Chancen hatten wir bei den Wölfen in Ludwigsthal. Das Gehege ist toll, eine lange, schöne Holzbrücke führt hindurch. Leider ist das Gehege auch riesig. Mit das Größte in beiden Freigeländen. Man bekommt einen guten Eindruck, wie es wäre, wenn man versuchen würde einen Wolf in einem Waldstück zu sichten. Man würde es vermutlich nicht schaffen oder müsste viel Geduld mitbringen. 2017 gelang es sogar fünf Wölfen aus dem Gehege zu entkommen. Zwei von ihnen wurden bis heute nicht gefunden. Der Aussichtsturm am Wolfsgehege war leider wegen Corona gesperrt. Von dort hätte man bestimmt einen guten Überblick gehabt.

Das Haus der Wildnis kann man in einer halben Stunde gut erreichen, selbst wenn man einen Zwischenstopp bei den Luchsen macht.

Das Tierfreigelände in Neuschönau zu erkunden dauert wesentlich länger. Der Rundweg ist knapp 7,5 km lang. Mit der Räubertochter haben wir es an zwei Tagen nicht geschafft, alle Gehege zu sehen. Einige sind auch zu eng und dürfen wegen dem Coronavirus 2020 nicht betreten werden.

Die Tiere im Nationalpark

Folgende Tierarten sind dort zu sehen: Bär, Biber, Wolf, Luchs, Rothirsch, Elch, Wildschwein, Wildkatze, Wisent, Fischotter, Uhu, Waldkauz, Waldohreule, Habichtskauz, Rauhfußkauz, Schwarzmilan, Wespenbussard, Schwarzstorch, Auerhuhn und Kolkrabe.

Bären und Wisente gibt es im Nationalpark nicht mehr. Elche gibt es auf tschechischer Seite am Stausee Lipno sie wandern manchmal in den Nationalpark. Wenn man durch den Nationalpark fährt, fühlt man sich häufig von der Landschaft an Schweden oder Kanada erinnert. Ein Elch würde dort gut hineinpassen.

Wölfe im Nationalpark

2016 hat sich ein Wolfspaar angesiedelt das auch schon Nachwuchs hatte. Der Luchs wurde durch Auswilderungen wieder angesiedelt. In Bayern und Tschechien wurden Tiere ausgesetzt und die Population stieg zunächst stark an. Geschätzt gab es zwischen 75 und 100 Tiere. Zwischen 1995 und 2008 ging die Anzahl aber wieder stark zurück. Vor allem auch durch illegale Abschüsse auf beiden Seiten der Grenze. Ein völlig unsinniges und unverständliches Verhalten.

Die Tiere sind wirklich schwer zu sichten. Niemand wird einfach so im Wald einem Luchs oder einem Wolf begegnen. Selbst nach Wochen hätte man wenig Chancen. Selbst Biologen und Naturschützer müssen die Tiere besendern und Fotofallen aufstellen um überhaupt Sichtungen und Bewegungen der Tiere einzufangen. Wölfe legen große Entfernungen zurück und auch die Luchse haben einen Bewegungsradius auf beiden Seiten der Grenze.

Raubtiere müssen zugelassen werden!

Sie sind auch keine Gefahr für den Wildbestand oder den Menschen. Eher im Gegenteil, der Rothirsch- und Wildschweinbestand ist viel zu hoch und muss durch Abschüsse reguliert werden. Weil es eben zu wenig natürliche Feinde gibt. Die Rothirsche müssen im Winter sogar in Gatter eingesperrt werden, damit sie nicht zu viele Schäden an Bäumen anrichten. Ohne Raubtiere ist ein natürliches Gleichgewicht nicht möglich! Man kann nur hoffen, dass das eingesehen wird.

Außerdem gibt es im Nationalpark Bayerischer Wald Wildkatzen, Biber und Fischotter. An Vogelarten besonders die Eulen. Uhu, Habichtskauz, Rauhfußkauz, Sperlingskauz und Waldohreule. Aber auch Auerhuhn, Haselhuhn, Schwarzstorch und Wespenbussard.

Einige der Arten möchte ich hier zeigen. Ich habe sie im Tierfreigelände fotografiert. Alle Tiere wurden in den Gehegen fotografiert. An diesem Beitrag habe ich jetzt sehr lange gearbeitet. Der Urlaub im Bayerischen Wald ist schon fast wieder zwei Monate vorbei. Aber dieser Beitrag ist mir auch sehr wichtig, zusammen mit meinem allgemeinen Beitrag : Der Nationalpark über Schutzgebiete.

Erhöhter Besucherandrang wegen dem Coronavirus

Als wir im Nationalpark Bayerischer Wald waren, ist zwar schon von einem erhöhten Besucherandrang wegen dem Coronavirus berichtet worden, selbst erlebt haben wir das aber damals gar nicht. Das Wetter war auch noch nicht so sommerlich und in Bayern waren noch keine Sommerferien. Vor drei Wochen war es aber dann sogar so, das der Parkplatz am Nationalparkzentrum Lusen gesperrt werden musste, weil er besetzt war und auch keine Besserung in Sicht war.

Ein gesteigertes Interesse an der Natur ist zwar sehr positiv, so aber im Endeffekt nicht sehr hilfreich. Wenn dieses Interesse daraus resultiert, das man einem Virus ausweicht und seine normalen Reiseziele nicht besuchen kann und deshalb die einheimische Natur überrennt. Da kann man dann doch nur hoffen, das bald alles wieder normal ist. Denn gerade scheue und seltene Tiere werden mit Besuchermassen gar nicht klar kommen.