Abtskücher Teich im Herbst

Kormoran auf einer Sitzwarte im Abtskücher Teich

Einmal im Monat besuche ich den Abtskücher Teich in Heiligenhaus. In diesem Beitrag stelle ich den Abtskücher Teich im Herbst vor. Immer eine besonders farbenprächtige Jahreszeit, wenn sich die Blätter an den Bäumen um den Stauteich bunt färben.

In den letzten Jahren habe ich schon einige Beiträge über den Abtskücher Teich geschrieben. Der Teich liegt im Norden von Heiligenhaus im Kreis Mettmann. Die Stadt Heiligenhaus liegt südwestlich von Velbert, wo ich früher gewohnt habe.

Das besondere am Abtskücher Teich ist, dass er ein Stauteich ist und in einer Hügellandschaft liegt. Der Rinderbach wird zum Teich aufgestaut und fließt anschließend durch das Tal von den Hügeln umgebende Tal weiter. Diese vielfältige Landschaft mit Wäldern, Hügeln mit Feldern und Wiesen und kleinen Bächen zieht zahlreiche Tierarten an. Die größeren Wasservögel tummeln sich alle auf dem Abtskücher Teich.

Abtskücher Teich im Herbst – Besondere Vogelarten

Auch die verschiedenen Jahreszeiten ziehen unterschiedliche Vogelarten an. Die Lachmöwen sind meistens nur im Winter am Teich zu sehen. Während Schwäne und verschiedene Entenarten häufig erst im Frühling wieder am Teich auftauchen.

Besondere Vogelarten hat der Abtskücher Teich im Herbst meistens noch nicht zu bieten. Nur einige durchziehende Vogelarten wie Feldlerchen oder Rotmilane sind dann auf und über den Hügeln zu sehen.

Auf dem Abtskücher Teich gibt es im Herbst nur die üblichen Vogelarten zu beobachten. Das sind meistens Stockenten, Kormorane, Reiherenten, Blässhühner, Teichhühner, Zwerg- und Haubentaucher. Wechselnde Besucher sind Höckerschwäne, Nil- und Graugänse und Kanadagänse. Die nicht zu jeder Jahreszeit auf dem Teich zu sehen sind.

Um den Abtskücher Teich verläuft ein Rundweg
Landende Stockenten
Mäusebussard in einer Lärche
Der Rinderbach, der Zufluß des Abtskücher Teichs
Kanadagänse und eine landende Nilgans
Zwergtaucher – Die gelblichen Farben des Wasser gibt es nur im Herbst zu sehen
So prächtige Pilze sieht man auch nur im Herbst
Graugänse auf dem Abtskücher Teich
Junger Zwergtaucher an einer gelben Boje
Mäusebussard vor Herbstlaub

Vogelhaus am Balkon

Ein Distelfink am Vogelhaus am Balkon

In einem meiner letzten Beitrag habe ich schon über die Elster an meinem Vogelhaus auf dem Balkon in Hattingen berichtet. Link: Fellpflege der besonderen Art

Das die Elster das Vogelhaus bewacht hat und das ganze Futter gefressen hat, ist schon zu einem Problem geworden. So eine Elster kann schon einiges an Futter verspeisen und für die kleinen Singvögel bleibt dann fast nichts mehr übrig. Deshalb habe ich an das Vogelhaus noch eine Futterstation gehängt. Dort kommen größere Vögel nicht an das Futter heran. Das hat die Situation für die kleinen Vögel sehr verbessert.

Viele Vogelarten am Vogelhaus auf dem Balkon

So haben sich einige Arten mein Vogelhaus als Futterquelle ausgesucht. Bekannte Besucher wie die Kohlmeise, die Blaumeise, die Distelfinken, das Rotkehlchen und die Heckenbraunelle. Die ich schon an früheren Futterstationen beobachtet habe.

Aber auch die Haussperlinge und Stare, die es in der Nachbarschaft meiner früheren Futterstellen einfach nicht gab. Bei Besuch des Vogelhauses auf dem Balkon lassen sich auch immer gut die Eigenarten der Vogelarten beobachten. Die Haussperlinge kommen immer als Gruppe, bedienen sich am Futter und sind schnell wieder weg. Alles wirkt sehr hektisch. Das Rotkehlchen kommt immer allein und ist sehr schüchtern. Nimmt Futter häufig nur vom Boden.

Die Distelfinken sind wählerisch

Die Distelfinken sind sehr gelassen, wenn sie fressen, dann ganz in Ruhe und nur geschälte Sonnenblumenkerne. Eigentlich niemals etwas anderes. Als ich am Anfang der Futterzeit im Herbst und zu Beginn des Winters keine geschälten Sonnenblumenkerne im Futter hatte, sind auch keine Distelfinken zum Vogelhaus gekommen.

Die Meisen fressen am liebsten Erdnüsse und werfen auch das andere Futter herunter, um besser an die Erdnüsse zu kommen. Davon profitieren die Vögel, die lieber vom Boden fressen. Das sind das Rotkehlchen, die Amsel und einige Haussperlinge.

Größere Vögel, die nicht in das Vogelhaus passen, lassen sich durch Walnüsse anlocken. Die Rabenkrähen und Elstern haben gar kein Problem damit, die Walnüsse vom Balkon zu holen. Haben sie sich erstmal an die Umgebung gewöhnt, kommen sie jeden Tag zu Besuch.

Weiblicher Haussperling auf dem Balkongeländer
Haussperling und Blaumeise am Vogelhaus
Blaumeise mit hochstehenden Federn, sie war wohl etwas aufgeregt
Vier Blaumeisen im Vogelhaus
Das Rotkehlchen geht nur ins Vogelhaus, wenn keine anderen Vogel da sind
Kohlmeise
Die Heckenbraunelle mitten im Futter
Männlicher Haussperling an der Futterstation
Die Distelfinken sind wählerisch, fressen nur geschälte Sonnenblumenkerne
Die Rabenkrähe holt nur Walnüsse vom Balkon
Die Elster bedient sich dagegen am Vogelhaus. Wegen ihr gibt es die Futterstation für kleine Vögel

Überraschung am Sonntag

Überraschung am Sonntag

Eine Überraschung am Sonntag erlebten wir heute, als wir im Wohnzimmer saßen. Meine Tochter, die am Fenster saß, rief plötzlich: „Guckt mal da!“ Und deutete aus dem Fenster nach oben. Es war eine Gruppe von Kranichen, die in Richtung Süden flog.

Leider konnte ich so schnell nicht mehr meine Kamera holen und die Formation nur noch weit entfernt fotografieren. Ich vermute mal, die Kraniche haben noch irgendwo in Norddeutschland überwintert und sich jetzt entschlossen, doch noch in den Süden zu fliegen.

Die Nacht hier in NRW soll auch sehr kalt werden, bis zu -10 Grad und die Kraniche erkennen solche Wetteränderungen wohl auch häufig sehr früh und setzen dann ihre Reise in den Süden fort. Solche eiskalten Nächte sollten sich die Vögel auch besser nicht antun.

Dadurch kam es wohl zu dieser ungewöhnlichen Sichtung am 12. Januar.

Wieviele Kraniche es waren, kann ich leider nicht genau sagen. Auf den Fotos sind maximal 16 Vögel zu sehen. Ich habe allerdings nicht alle auf ein Foto bekommen. Vielleicht waren es an die 30 Kraniche.

Überraschung am Sonntag

Überraschung am Sonntag

Stunde der Wintervögel 2025

Stunde der Wintervögel

Die Stunde der Wintervögel findet 2025 an diesem Wochenende, vom 10. bis zum 12. Januar statt. Dieses Jahr ist in NRW wohl der Schnee ein Vorteil für die Gartenbesitzer mit Futterstation oder Vogelhaus. Seitdem der Schnee liegt, ist auch mein Vogelhaus auf dem Balkon deutlich besser besucht.

Der Standort für mein Vogelhaus ist nicht optimal. Obwohl unser Balkon in direkter Nähe vom einem kleinen Park liegt, gibt es nicht viele Vögel in der Umgebung. Aber einige nehmen jetzt das Angebot an, ein paar Sonnenblumenkerne und Erdnüsse an meinem Vogelhaus zu holen.

Dabei scheint es auf den ersten Blick logisch zu sein, dass das Angebot jetzt, bei geschlossener Schneedecke angenommen wird. Wie ich aber von Gartenbesitzern gehört habe, ist in den letzten Tagen auch das Gegenteil der Fall, die Vögel kommen nicht mehr zur Futterstation in den Garten. Vielleicht versuchen sie bei diesem Wetter Energie zu sparen und auch den Flug zur Futterstation zu vermeiden.

Ich bin mit dem Besuch am Vogelhaus gerade zufrieden. Am Freitag habe ich zusätzlich noch die Futterstation an das Vogelhaus gehängt. Damit die Vögel auch noch trockenes Futter haben. Denn am Donnerstag hat es schon in das Vogelhaus hineingeschneit.

Heute habe ich dann die Vögel am Futterhaus und im Garten beobachtet und gezählt. Die Menge war zwar überschaubar, aber ich entdeckte zwei Arten, die ich hier noch nie gesehen habe. Einen Gartenbaumläufer und Schwanzmeisen. Insgesamt sichtete ich folgende Arten:

Amsel (2), Blaumeise (3), Kohlmeise (3), Ringeltaube (4), Elster (3), Schwanzmeise (2), Gartenbaumläufer (1), Rabenkrähe (2), Turmfalke (1), Mäusebussard (1)

Haussperlinge und Finken gibt es hier leider gar nicht. Das wäre schon ein Wunder, wenn sie sich zu meinem Vogelhaus verirren würden.

Die bisherige Tendenz der Stunde der Wintervögel 2025 kann ich bestätigen, die Blaumeisen scheinen sich gut von dem Virus erholt zu haben. Sie sind wirklich häufig zu sehen.

Stunde der Wintervögel
Kohlmeise am Futterhaus
Stunde der Wintervögel
Stunde der Wintervögel
Blaumeise im Futterhaus
Blaumeise an der Futterstation
Kohlmeise im Efeu
Stunde der Wintervögel
Gartenbaumläufer, kaum zu erkennen zwischen den Tannenzapfen
Stunde der Wintervögel
Deutlich leichter zu entdecken, die schwarz-weißen Schwanzmeisen
Stunde der Wintervögel
Noch ein schwarz-weißer Vogel: Elster in einem Baum
Und eine Elster auf einem Hausdach
Amsel Männchen
Rabenkrähe

Erster Schnee in NRW 2025

Schnee NRW
Schnee in NRW: Blick über Mettmann

Der erste Schnee in NRW 2025 fiel gestern Abend, am 8. Januar. Mir waren erst nur die Wassertropfen am Wohnzimmerfenster aufgefallen und ich dachte es würde wieder regnen. Der 8. Januar war eigentlich ein sehr schöner Tag mit Sonnenschein gewesen.

Meine Tochter meinte dann gegen 21:30 Uhr, das es ganz schön geschneit hat, ohne das wir das vorher bemerkt hatten. Beim Blick aus dem Fenster waren tatsächlich einige Zentimeter Schnee gefallen. Kurz darauf kam eine Email von der Sportlehrerin meiner Tochter, das sie am Freitag bei einer ausreichenden Schneeunterlage hinter dem Gymnasium rodeln gehen würden. Inklusive Anweisungen wegen der passenden Kleidung. Skihose, wasserdichte Hose oder Ersatzhose zum Wechseln, Handschuhe usw. . Da man als durch den Klimawandel betroffener Flachländer so etwas kaum noch braucht, können solche spontanen Aktivitäten schon hektische Aktionen auslösen.

Zum Glück hat meine Frau als umweltbewusste Radfahrerin (bei jedem Wetter) solche wasser- und schneedichte Kleidung im Schrank. Bis auf die Skihose, die aber wohl auch nicht unbedingt notwendig ist beim Rodeln. Im Moment kann sie ihre Kleidung auch noch mit unserer Tochter teilen, da beide gerade gleich groß sind. Bald aber wohl nicht mehr, da unsere Tochter erst 11 ist und schon jetzt Schuhgröße 41 hat.

Wegen dem Rodeln am Freitag sieht es im Moment sehr gut aus, wie man auch auf den Fotos sehen kann. Es hat auch über Mittag wieder geschneit und auch im Moment schneit es wieder.

Meine Tochter hat nur gar keine Lust auf das Rodeln. Auf den Sportunterricht am Freitag hätte sie allerdings noch weniger Lust…

Schnee NRW
Ob der Schnee für die Palme so gut ist? Meistens liegt dieser ja nicht lange
Schnee NRW
Am späten Mittag hörte der Schneefall kurz auf und das Wetter wurde etwas freundlicher
Schnee NRW

Der Bienenfresser in NRW 2024

Der Bienenfresser

Der Bienenfresser ist mein Lieblingsvogel und immer wieder gerne mein Thema hier. So wird es wahrscheinlich auch 2025 sein. Aber erstmal mache ich einen Rückblick auf die vergangenen Jahre.

Der Bienenfresser hatte 2023 in NRW ein gutes Jahr. Es wurden 29 Brutpaare gezählt. Was nach den großen Verlusten an Brutpaaren in einigen Teilen von Deutschland im Jahr 2022 ein schönes Ergebnis ist. Aufgrund der starken Regenfälle im Sommer 2021 mit den Jahrhundertfluten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gab es wegen der schlechten Witterung zahlreiche Brutausfälle bei den Bienenfressern gerade auch in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern. Das hat 2022 zu einem Rückgang von 14% der Brutpaare in Deutschland geführt.

In NRW zeigten sich der Bestand der Bienenfresser dagegen konstant. 2022 gab es 26 Brutpaare in Nordrhein-Westfalen.

Da ich die Bienenfresser sehr liebe und sie schon lange beobachte, haben ich auch ein Buch über sie geschrieben. Der Bienenfresser aus diesem Beitrag kennzeichnet darin wichtige Infos und Infoboxen, er ist praktisch mein Helfer um Infos hervorzuheben:

Bei genauerer Beobachtung in den Brutgebieten der Bienenfresser in NRW konnte man leider einige Veränderungen in den Lebensräumen feststellen. Durch die Abholzung des Kieferwäldchens und den zahlreichen Arbeiten an den Sandgruben am Haupteingang vom Brachter Wald gab es dort 2023 keine Bruten und Bienenfresser in den Sandgruben an der Holter Heide. Die Bienenfresser wichen wie 2022 in den Norden des Brachter Waldes aus. So gab es 2023 erstmals seit 2015 keine Brut in den Sandgruben der Holter Heide.

Der Bienenfresser am Brachter Wald

Insgesamt brüteten 2023 acht Brutpaare im Gebiet des Brachter Waldes. Die niederländischen Experten gehen für 2024 von 6 Brutpaaren im Brachter Wald aus. Direkt an der Grenze zu den Niederlanden – in Limburg – gab es ein weiteres erfolgreiches Brutpaar.

2024 wurden den ganzen Sommer über Bienenfresser auch wieder in den Sandgruben am Haupteingang des Brachter Waldes gesehen. Und auch in den Sandgruben im Norden des Gebietes wurden die Bienenfresser im Mai gesichtet. So dass sie vermutlich auch 2024 an mehreren Stellen im Brachter Wald gebrütet haben und das wahrscheinlich auch erfolgreich. Denn am 23. August wurde eine Gruppe von bis zu 90 Bienenfressern bei der gemeinsamen Jagd nach Insekten im Elmpter Schwalmbruch beobachtet. Die Bienenfresser aus dem deutsch-niederländischen Grenzgebiet sammeln sich nach der Brutsaison und dem Ausfliegen der Jungvögel jedes Jahr in diesem Naturschutzgebiet südlich des Brachter Waldes. Da es im deutsch-niederländischen Grenzgebiet maximal 8 Brutpaare gab, müssen sich für so eine große Anzahl an Bienenfressern noch Vögel aus anderen Gebieten dort versammelt haben. Eine weitere Möglichkeit wäre, das es im Gebiet viele Vögel gab, die nicht gebrütet haben oder ihre Brut vorzeitig abbrechen mussten.

Noch nie wurde dort eine so große Gruppe beobachtet. Die Anzahl von 90 Bienenfressern in einem Gebiet von NRW scheint unvorstellbar und lässt einen schon jetzt gespannt auf ihre Rückkehr im Mai 2025 warten. Bei einer so großen Gruppe von Bienenfressern scheint der Bruterfolg in diesem Sommer sehr gut gewesen zu sein. Es müssen sich zahlreiche Jungvögel in dieser Gruppe befunden haben.

Ich hoffe die Bienenfresser hatten eine gute und sichere Reise in ihre Winterquartiere in Afrika und das sie 2025 zahlreich nach NRW zurückkehren.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein frohes neues Jahr und alles Gute für 2025.

Fellpflege der besonderen Art

Fellpflege
Dreist, dreister, Elster! Fellpflege der besonderen Art

In einem meiner letzten Beitrag (was jetzt leider schon lange her ist) habe ich über die Tiere auf der Obstwiese und ihrem besonderen Lebensraum berichtet. Auch über ihr Zusammenleben und wie die Vögel von den großen Säugetieren profitieren. Anscheinend gehört dazu auch eine Fellpflege der besonderen Art.

Link zum Beitrag: Tiere auf der Streuobstwiese

Bis dahin wusste ich nicht, dass es auch sehr enge Verbindungen zwischen größeren Vögeln und unseren einheimischen Nutztieren gibt. Die kleinen Stare landen auch schon einmal auf dem Rücken von Kühen und Rindern. Aber am letzten Wochenende konnte ich beobachten, wie Elstern auf den Rücken der Schafe gelandet sind.

Das ganze Wochenende waren die Schafe ziemlich faul und lagen die meiste Zeit nur auf der Wiese herum. Die Elstern dagegen waren wie immer sehr aktiv und haben sich auch immer wieder an unserem Vogelhaus auf dem Balkon bedient. Das gefällt mir nicht ganz so gut, eine Elster frisst ziemlich viel und das Futter ist eben auch für die kleinen Singvögel gedacht. Die Elstern sind am Vogelhaus auch ziemlich dreist. Mittlerweile bewachen sie auch manchmal das Vogelhaus, um andere Vögel nicht an das Futter zu lassen.

Genauso dreist benehmen sie sich auch auf der Weide. Ich glaube eine ganze Elsterfamilie wohnt dort. Manchmal sieht man bis zu sechs Elstern umherfliegen. Dabei gibt es keine Ruhe, häufig gibt es Streit und kleine Kämpfe. Die Elstern sind hyperaktiv und kennen keinen Respekt. So zeigen sie auch keinen Respekt vor den Schafen und die waren eh im Entspannungsmodus. Die Elstern liefen zwischen den Schafen auf der Wiese und auch direkt vor ihnen. Das wollte ich für ein paar Fotos nutzen. Liegende Schafe mit neugierigen Elstern. Als dann die erste Elster einem Schaf auf den Rücken sprang, dachte ich für einen Moment, ich hätte das auf die Entfernung nicht richtig gesehen.

Aber die Elster blieb eine ganze Weile dort sitzen und auch das Schaf rührte sich nicht. Ob dann noch etwas konkretes passierte, konnte ich nicht erkennen.

Fellpflege durch Elstern

Andere Elstern sprangen aber später noch auf die Rücken anderer Schafe und dann konnte ich beobachten, wie sie auch etwas an dem Fell und an den spiralförmigen Hörnern der Zackelschafe pickten. Tatsächlich ist es so, dass die Elstern Parasiten und Dreck aus dem Fell der Schafe picken. Sie sind dabei auch gar nicht mehr dreist und hibbelig. Sie bewegen sich sehr vorsichtig und ärgern die Schafe auch nicht und die nehmen das gelassen und ohne Regung hin. Die Tiere haben eine Zweckgemeinschaft und beide Seiten profitieren davon. Und die Schafe bekommen eine Fellpflege Deluxe. Warum sich also daran stören, dass da ein Vogel auf dem Rücken sitzt? Das hat etwas von einer Wellnessbehandlung. Entspannt im Gras liegen und dabei noch eine Fellpflege bekommen.

Die Elstern und die Schafe kommen anscheinend gut miteinander aus. Wahrscheinlich sind sie nur eine gute Zweckgemeinschaft, man respektiert sich gegenseitig auf der Obstwiese. Auch wenn die Elstern das Futter aus dem Vogelhaus holen und es für andere Vögel blockieren, ich mag sie trotzdem. Und ich kann Maßnahmen einsetzen, damit die Elstern nicht mehr das ganze Futter holen und noch etwas für die kleineren Singvögel übrig bleibt.

Die Elstern sind sehr interessante Vögel, auch wenn sie für uns ein Allerweltsvogel sind. Sie sind intelligent, anpassungsfähig, frech und neugierig. Sie sind nicht sehr beliebt, weil sie auch Jungvögel und Eier anderer Arten fressen.

Wer Elstern einmal mit anderen Augen sehen möchte, dem empfehle ich das Buch: „Penguin Bloom – Der kleine Vogel, der unsere Familie rettete“. Und den passenden Film dazu: „Beflügelt – Ein Vogel namens Penguin Bloom“. Es geht um eine wahre Geschichte, in der eine Familie eine junge Elster aufnimmt, die aus dem Nest gefallen ist. Die Mutter der Familie hatte einen Unfall und ist seitdem querschnittgelähmt. Die Elster Penguin gibt der Mutter neuen Lebensmut. Penguin deshalb, weil die Elster Schwarz-Weiß ist, wie ein Pinguin. Ich liebe Pinguine. Weitaus mehr als die Elstern. Aber in unserer Familie ist das ein kleiner Running Gag geworden: Penguin war wieder am Vogelhaus. Und neuerdings arbeiten Pinguine auch in der Fellpflege. Es wird einfach nie langweilig in der Natur…

Fellpflege
Den Schafen ist es egal, die sind da völlig relaxt und gleichgültig
Fellpflege
Vermutlich profitieren die Schafe davon, das die Elstern Parasiten aus dem Fell picken
Nur wenn man ihnen an die Ohren geht, das mögen sie wahrscheinlich nicht
Den Elstern ist es auch völlig egal, ob dort mehrere Schafe sind
„Was ist hier los?“
„Was macht der Vogel da?“
Annäherung an das Objekt….
Absprung….
Erfolgreiche Landung
„Ahhhh, die Fellpflege ist endlich da!“
„Penguin“ zu Besuch am Futterhaus
Dreist und unglaublich Anpassungsfähig. Das Erfolgsrezept der Elster um zu Überleben

Aussichtwechsel nach Mettmann

Mettmann
Aussicht über die Stadt Mettmann

Ich bin zurück und schreibe wieder. Jeder der gerne schreibt, kennt das bestimmt. Autoren fürchten sie, die Schreibblockade. Manchmal kann man einfach nichts schreiben und erst recht nichts kreatives. Das kann auch ein paar Monate so gehen.

Das kann viele Gründe haben. Manchmal ändern sich einfach die Lebensverhältnisse, Prioritäten verschieben sich und man hat weniger Zeit als früher. Im Juli 2023 sind wir nach Hattingen an der Ruhr umgezogen.

Neustart in Hattingen

In eine sehr schöne Gegend mit sehr viel Natur und einer wunderschönen Aussicht von unserer Dachterrasse.

Aussicht in Hattingen in Richtung Ruhrauen

Kurz nach dem Umzug hat meine Verlobte einen tollen Job angenommen, der leider zu unserem neuen Wohnort so gar nicht gepasst hat. Eine Zeitlang haben wir damit gekämpft, aber auf Dauer hätten wir diesen Kampf verloren. So hat dann das schöne Hattingen als unser Wohnort verloren und wir sind wieder umgezogen. Seit August 2024 wohnen wir jetzt in Mettmann. Mit dem Wohnort haben wir auch unsere Aussicht gewechselt :

Mettmann
Aussicht über die Stadt Mettmann

Man könnte meinen wir stehen auf eine schöne Aussicht. Ich sage es mal so, Weite ist etwas sehr schönes. Gerade wenn man in der Stadt wohnt.

Wie beendet ich eine Schreibpause?

Natürlich war alles wieder Neu und wir waren etwas im Stress. Aber irgendwann war das vorbei und man hat wieder Zeit zum Schreiben. Genug erlebt hat man, aber man kommt einfach nicht mehr rein. Wie beendet man eine Schreibpause? Wo fängt man an? Mir fällt das nicht so leicht, da ich auch Geschichten mit Bildern verbinde.

Ich habe viele Bilder und auch viele Geschichten dazu erlebt. Wenn ich hier in die Statistiken schaue, sehe ich 0 Beiträge in 2024. Den letzten Beitrag habe ich im Oktober 2023 veröffentlicht. So schön Statistiken auch sein können, sie können einen auch runterziehen und lähmen. Der leere Kalender in den Statistiken zeigt mir, wie viel Zeit vergangen ist und wie viel ich nicht mit Beiträgen gefüllt habe. Dabei könnte ich das doch. Soll ich das jetzt alles nachholen? Einfach wieder starten und dann an der Stelle weitermachen? Diese Gedanken habe ich mir gemacht und der leere Kalender hat mir Druck gemacht.

Und Druck ist beim Schreiben nie gut. Deshalb starte ich viel später wieder, als ich es gerne gehabt hätte. Dafür bin ich jetzt wieder Frei für das Schreiben. Ich bin zurück und hoffe wieder Beiträge zu schreiben wie früher.

Tiere auf der Streuobstwiese

Streuobstwiese
Streuobstwiese: Doppelter Regenbogen über der Obstbaum-Weide

Wir haben direkt vor unserer Haustür ein Biotop, was in unseren Landschaften selten geworden ist: Eine Streuobstwiese. Außerdem ist es noch eine Weide für Pferde und Schafe, auf der eben alte Apfel- und Birnbäume stehen. Unter den Obstbäumen lebt eine gemischte Schafsherde, die in den letzten Wochen immer größer geworden ist. Es sind ein paar Mal weitere Schafe auf die Streuobstwiese gebracht worden.

Nach meinen Recherchen handelt es sich um zwei Schafsrassen. Die Walliser Schwarznasenschafe, die weißen und schwarzen Zackelschafe aus Ungarn. Die Zackelschafe haben lange, spiralförmige Hörner.

Streuobstwiese – Ein guter Lebensraum für Vögel

Solche Streuobstwiesen bieten auch einen Lebensraum für viele Vogelarten. Die alten Bäume ziehen Buntspechte an. Auf der Wiese zwischen den großen Säugetieren suchen Stare, Bachstelzen und Amseln nach Nahrung. Im Boden stochert der Grünspecht nach Ameisen.

Über die Streuobstwiese verläuft auch noch eine Überlandleitung, die als Sitzplatz für größere Vögel wie Rabenkrähen, Ringeltauben und Mäusebussarde reichlich Platz bietet.

Die alten, großen Obstbäume sind ein toller Anblick, sobald man sich der Wiese nähert. Zwischen den Bäumen fliegt immer wieder ein Schwarm Stare hin und her und sucht sich einen neuen Sitzplatz.

Und die Streuobstwiese ist für die Vögel auch eine hervorragende Kinderstube. Das sieht man an den zahlreichen Jungvögeln, die sich dort beobachten lassen. Auf meinen Fotos sieht man die Jungvögel der Elstern, Stare, einen jungen Bunt- und Grünspecht. Solche Streuobstwiesen sollte es wieder häufiger geben und die mit altem Baumbestand sollten unbedingt erhalten bleiben!

Streuobstwiese
Gemischte Schafsherde unter den Obstbäumen
Streuobstwiese
Streuobstwiese
Schwarze Zackelschafe aus Ungarn
Streuobstwiese
Ein weibliches Zackelschaf
Streuobstwiese
Weiße Zackelschafe
Streuobstwiese
Streuobstwiese
Ein Walliser Schwarznasenschaf im Vordergrund
Streuobstwiese
Zwei Elstern in einem Birnbaum
Elsternfamilie, zwei Jungvögel mit ihren Eltern
Streuobstwiese
Ein junger Grünspecht. Man erkennt die Jungvögel am gepunkteten Gefieder am Hals und an der Unterseite
Junger Buntspecht in einem abgestorbenen Baum
Mäusebussard auf einem Mast der Überlandleitung, die über die Obstwiese geht
Rabenkrähe
Die Stare sammeln sich auf der Obstwiese
Junge Stare
Eine Bachstelze auf der Weide

Sichtungen im Juli 2023

Sichtungen im Juli 2023: Lachmöwen, Rotschenkel und Austernfischern

Mit den Sichtungen im Juli 2023 ging mein Vogeljahr dann so richtig gut weiter! Im Urlaub auf dem Bauernhof in Gimbte und in den Rieselfeldern von Münster kamen reichlich neue Arten auf meiner Liste dazu. Aber auch rund um die neue Wohnung in Hattingen waren ein paar neue Vogelarten zu sehen, die ich nicht einmal in den Rieselfeldern gesichtet hatte.

Auf dem Ferienhof Wesselmann halten sich gerne ein paar Türkentauben auf. Auch zwei Bluthänflinge konnte ich kurz beobachten. Die Mehl- und Rauchschwalben, die am Bauernhof nisten, hatte ich schon in einem vorherigen Beitrag gezeigt.

In den Rieselfeldern von Münster gibt es zahlreiche Vogelarten, auch Zugvögel rasten dort. Dort sichtete ich Rohrweihen, Rohrammern, Dorngrasmücken, Silberreiher, Brandgänse und Schnatterenten.

Der Nachwuchs der meisten Weißstörche war fast flügge. Nur der einzige Jungvogel auf dem Restaurant Heidekrug war am 16. Juli noch recht klein. Vielleicht ein später Nachwuchs? Die Jungvögel der Schwarzkehlchen waren dagegen schon selbständig.

Einige Limikolen waren auch zu sehen und rasteten in den Rieselfeldern. Zwei Austernfischer, zwei Rotschenkel, drei Waldwasserläufer und große Gruppen mit Kiebitzen.

Eine Weißwangengans hielt sich am großen Teich zwischen den anderen Gänsen und Enten auf.

In Hattingen an der Ruhr sichtete ich einen Wespenbussard im Flug und ein Neuntöter-Weibchen.

Insgesamt bin ich jetzt bei 69 Vogelarten für dieses Jahr.

Austernfischer am großen Teich in den Rieselfeldern von Münster
Zwei Rotschenkel am großen Teich
Weiblicher Neuntöter in den Ruhrauen von Hattingen. Wahrscheinlich ein Jungvogel
Wespenbussard über den Ruhrauen in Hattingen
Weißstorch mit Jungvogel am 16. Juli 2023. Der Jungvogel ist für dieses Datum noch sehr klein.
Zwergtaucher in Entengrütze
Eine Brandgans in der Mitte. Vorne Kiebitze, im Hintergrund Lachmöwen und Graugänse
Graugans-Familie. Die dunkleren Vögel sind der Nachwuchs
Schwarzkehlchen
Schnatterenten-Weibchen mit Nachwuchs
Silberreiher in den Rieselfelder von Münster
Zaunkönig
Weißwangengans
Weßstorch
Dorngrasmücke
Rohrammer