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Die Bienenfresser an der Lippe

Bienenfresser Lippe

Bienenfresser an der Lippe: Die Disselmersch als Lebensraum der Vögel im Kreis Soest in der Nähe der Lippe

Es gibt tolle Neuigkeiten vom Bienenfresser an der Lippe, in den letzten Tagen wurde im Kreis Soest und Hamm immer wieder ein Paar gesichtet. Den Ornithologen aus dem Kreis Soest fielen die ständigen Sichtungen des Bienenfresser-Paares auf und haben dann systematisch in der Umgebung nach den Vögeln gesucht. Zunächst hatten sie die gleiche Vermutung wie ich, dass es sich um durchziehende und wandernde Bienenfresser handelt, die das Nahrungsangebot an der Lippe nutzen.

Erfolgreiche Brut in der Steilwand

Bei der gezielten Suche in der Umgebung haben sie dann aber eine Brutröhre in einer Steilwand an der Lippe gefunden. In einer Uferschwalben-Kolonie haben die Bienenfresser diese Brutröhre gegraben und am 17. August hat ein Jungvogel die Brutröhre verlassen! Das ist der erste Brutnachweis des Bienenfressers im Kreis Soest und seit langer Zeit wieder eine bestätigte Brut in Westfalen.

Es freut mich sehr, dass die Bienenfresser in meiner alten Heimat Westfalen gebrütet haben. Dazu auch noch in der Nähe der Disselmersch, einem Ort den ich gut kenne. Und sie haben das an einer natürlichen Stelle an der Lippe getan. Was in Deutschland außergewöhnlich ist. 75% der Bienenfresser brüten in Deutschland in ehemaligen Sand-, Kies- oder Schottergruben oder anderen Tagebauen.

Natürlicher Brutort ist eine Sensation

In Steilwänden an Flüssen brüten die Bienenfresser sonst hauptsächlich an der Elbe, der Saale und der Mulde in Sachsen-Anhalt und Sachsen. Eine Brut in einer Steilwand an einem Fluss in Nordrhein-Westfalen ist sehr bemerkenswert. Dieser Lebensraum ist durch die Bebauung der Flüsse in NRW äußerst selten. Dabei entspricht so eine natürliche Flusslandschaft genau dem Lebensraum der Bienenfresser. In den Steilwänden graben sie ihre Brutröhren, über dem Fluss und in den angrenzenden Wiesen jagen sie die Insekten.

Ich bezeichne die Bienenfresser gerne als große Schwalben. Ihre Flugkünste und ihre Brutkolonien ähneln dem Verhalten von Schwalben. Kein Wunder, das sie den gleichen Lebensraum wie die Uferschwalbe nutzen. Auch in der Sandgrube am Brachter Wald gibt es eine Uferschwalbenkolonie.

Da es in der Nähe der Lippe und in Westfalen wenig Sandgruben gibt, bin ich erst nicht von einem Brutversuch der Bienenfresser ausgegangen. Eine Brutröhre in einer Steilwand an der Lippe erschien mir unvorstellbar. Umso mehr freue ich mich über die erfolgreiche Brut. Leider entsteht durch die Brutorte der Bienenfresser in Deutschland schnell ein falscher Eindruck. In Sandgruben sind die Wände oft sehr hoch, dem Bienenfresser genügt aber eigentlich schon eine Steilwand ohne Bewuchs die 2 oder maximal 3 Meter hoch ist.

Viele Jungvögel zeichnen einen guten Brutort aus

Leider ist nur ein Jungvogel aus der Bruthöhle ausgeflogen. Was für Bienenfresser keine sehr erfolgreiche Brut ist. Ein Brutort wird immer am Erfolg und an der Anzahl der Jungvögel gemessen. Die Alt- und Jungvögel kehren häufig an einen Brutort zurück. Sollte ein Brutort keine guten Ergebnisse bringen, wird der Ort schnell aufgegeben. Die Reise in die Winterquartiere in Afrika ist lang und bringt viele Gefahren für die Vögel. Das Mittelmeer und die Sahara muss überquert werden. Die Bienenfresser überwintern südlich des Regenwaldgürtels in der Savanne. Manche fliegen sogar bis Südafrika. Nur fitte Vögel schaffen diese Reise. Ein Jungvogel der nicht gut genährt ist, kehrt nicht an seinen Geburtsort zurück.

Das wären dann keine guten Voraussetzungen für eine dauerhafte Ansiedlung oder die Bildung einer Kolonie. Ich hoffe das Beste für die Bienenfresser von der Lippe. Das sie nächstes Jahr zurückkehren und vielleicht weitere Bienenfresser folgen. Auch an anderen Orten in NRW hat es wohl dieses Jahr neue Ansiedlungen und Brutversuche von Bienenfressern gegeben. Es wäre schön, wenn sich der Vogel auch in NRW weiter vermehrt und ausbreitet.

Auszeichnung für den Lebensraum Lippe

Für die Lippe und die Renaturierung des Flusses ist die Brut der Bienenfresser in der Ufersteilwand wie eine Auszeichnung. Sozusagen wurde die Lippe als Lebensraum für natürlich gut befunden. Bis jetzt habe ich noch nicht von einer Bienenfresserbrut in einer Ufersteilwand in Nordrhein-Westfalen gehört. Das macht Hoffnung für den Bienenfresser in NRW!

Leider bestätigte sich auch an den Bienenfressern von der Lippe wieder ihr bekanntes Verhalten. Nachdem der Jungvogel die Bruthöhle verlassen hatte, flog er mit seinen Eltern los und das Trio hat den Brutort schon verlassen. Ein Wiedersehen gibt es dann wohl erst im Mai 2021.

Der Selbachpark

Der Park

Der Selbachpark liegt im Südwesten der Stadt Hamm und wirkt irgendwie immer etwas wie am falschen Ort. Um ihn herum gibt es Landwirtschaftsflächen und auch Natur. Einen Park an diese Stelle zu setzen, ergibt eigentlich keinen Sinn. Wenn man den Park aber als Ergänzung zu den umliegenden Freizeitstätten sieht, kann man vielleicht doch noch einen Sinn dafür finden. Es gibt dort ein Freibad, ein Hotel, einen Sportplatz und Tennisplätze. Der Park besteht hauptsächlich aus einem großen Teich. Dem man auch sofort ansieht, das er nur eine künstliche Wasserfläche ist.

Am einen Ende des Teiches steht das Hotel, was von kleinen Teichen umgeben ist, die mit dem typischen Waschbeton der 70er Jahre eingefasst sind. Trotzdem ziehen diese Teiche die typischen Teich- und Parkbewohner an. Graureiher, Enten, Bläß- und Teichhühner und Kanadagänse.

Ich habe den Park damals bei der Hitzeperiode besucht. Ich wollte die Kolbenente mit ihrem Nachwuchs fotografieren. Dem ersten Kolbenenten-Nachwuchs in Hamm. Darüber habe ich hier schon geschrieben : Weiterer Nachwuchs

Aber obwohl ich bei meinem Besuch wegen der Hitze nur kurz dort war, sind viele schöne Fotos entstanden.

Weiterer Nachwuchs

Nicht nur in den Rieselfeldern gibt es dieses Jahr Nachwuchs bei den Kolbenenten, auch im Selbachpark von Hamm. Das ist der erste Nachwuchs von Kolbenenten in Hamm! Die Küken werden nur von den Müttern versorgt. Die Erpel kümmern sich gar nicht um ihren Nachwuchs. Auch diese Kolbenente hat ein Küken. Scheint der Standard bei den Kolbenenten in der Umgebung zu sein.

Später Nestbau

Am NSG Tibaum im Hammer Westen konnte ich Ende Juni nicht nur die Störche beobachten, auch ein Haubentaucher-Paar war sehr auffällig und geschäftig unterwegs. Sie waren noch beim Nestbau. Ob sie spät dran waren oder es vorher schon versucht haben, ist schwer zu sagen. Es klappt ja nun wirklich nicht immer mit dem Brüten. Auch die Haubentaucher in der Disselmersch mussten das feststellen. Ständig mussten sie sich den Angriffen der Bläßhühner und Schwäne erwehren, bis sie ihr Nest entnervt aufgaben. Vielleicht bauten die Haubentaucher ein zuvor zerstörtes Nest wieder auf.

Andere Interessenten waren aber auch diesmal gleich wieder zur Stelle. Aber seht es selbst auf den Fotos.

Ob die Haubentaucher ihr Nest noch fertiggestellt haben und brüten, werde ich mir in den nächsten Tagen ansehen.

Die Störche vom Restaurant Heidekrug

Während in der Disselmersch von den vier Jungstörchen mittlerweile schon Drei geflogen sind, ist bei den Störchen von Restaurant Heidekrug noch Ruhe. Die drei Jungstörche sind erst später geschlupft. Ihre Schnäbel sind auch noch deutlich Schwarz-Rot und haben das Hellrot noch nicht erreicht. Der Älteste macht wie in jedem Storchennest als Erster die Schwing- und Flugübungen. Bei dem stürmischen Ostwind am Wochenende, war es sehr leicht für ihn. Ein paar Meter war er schon über dem Nest. Bald wird er ausfliegen. Im Moment gibt es in den Rieselfeldern von Münster 9 Jungstörche. Das Paar auf der Plattform ohne Nest hatte keinen Erfolg und auch das Paar am Teich 22A hatte kein Glück. Sie hatten letztes Jahr schon nur einen Jungvogel und dieses Jahr keinen Bruterfolg.

An der Lippe in Hamm und im Kreis Soest gibt es insgesamt 20 Jungstörche zu vermelden. Ein tolles Jahr für die Störche!

Die vier Störche vom Tibaum

Vier gewinnt – so ist eindeutig das Motto dieses Jahr bei den Störchen an der Lippe. Wer vier Jungvögel groß zieht, hat dieses Jahr alles richtig gemacht. Die Storchenpaare in der Disselmersch, in Dinker und auch am Tibaum im Hammer Westen haben das geschafft. Bald werden sie die ersten Flugversuche starten. Wahrscheinlich zu erst in Dinker, dann in der Disselmersch und die vier Störche vom Tibaum brauchen wohl noch am längsten. Sie sind etwas später geschlüpft. Einer der Vier macht aber schon fleißig Schwing- und Sprungübungen. Auch das ist sehr auffällig in den Nester. Einer macht immer diese Übungen und scheint seine Geschwister damit zu nerven. Die einfach seelenruhig im Nest stehen oder gar liegen. Nach dem Motto, zu Hause ist es auch sehr schön. Während es der Eine kaum erwarten kann, endlich in die Luft zu steigen und zu fliegen.

Die Jungstörche die am frühesten Fliegen wollen, machen auch immer den weitesten und kräftigsten Eindruck in der Entwicklung. Der Fleißige vom Tibaum-Nest trainiert aber vielleicht auch deshalb so viel, weil sein rechter Flügel nicht ganz so gut aussieht wie sein Linker. Da ist eine große Lücke zu sehen. Aber ob das einem Storch bewußt ist?

 

Nachwuchs am Tibaum

Auch am NSG Tibaum gibt es jetzt Nachwuchs bei den Störchen. Auch das Storchenpaar dort hat vier Küken. Die Vier scheint die magische Zahl bei den Störchen an der Lippe zu sein. Auch in der Disselmersch und in Dinker gibt es vier Küken. In den Ahsewiesen gab auch es kürzlich noch vier Küken, jetzt aber wohl nur noch Drei.

Vier Küken erfolgreich durchzubringen, ist auch eine schwierige Aufgabe. Aber erfreulich ist es erstmal, das es so viel Nachwuchs gibt. Es ist auch sehr schwierig festzustellen, wie viele Küken es im Nest gibt. Oft sieht man nur Zwei oder Drei von ihnen. Weil die Anderen tiefer im Nest sitzen oder sich hingelegt haben. Vielleicht ist das aber auch ein Hinweis auf schwächere Küken. Oder das diese weniger Durchsetzungsvermögen haben? Aber das ist nur eine Vermutung.

Die Geschwister machen einen guten Eindruck. Alles scheint noch gut zu laufen. Letztes Jahr konnten drei Jungvögel großgezogen werden. Man braucht viel Nahrung. Im Moment ist es schon sehr warm und trocken. Das könnte Probleme geben. Hoffen wir, das viele der Küken durchkommen!

Weißstörche am Tibaum

Das Weißstorch-Paar vom NSG Tibaum hat vor ein paar Wochen auch wieder sein Nest auf dem Storchenmast bezogen. Letztes Jahr haben sie drei Jungvögel großgezogen. Das Naturschutzgebiet liegt ganz im Westen der Stadt Hamm, an der Grenze zum Kreis Unna. Da aber noch bis zu fünf Weißstörche an der Lippe unterwegs sind, besteht vielleicht auch für die anderen Nisthilfen der Biologischen Station in Bergkamen-Heil noch Hoffnung auf Storchenpaare.

Wegen der Nähe zum Gersteinkraftwerk führen die Stromleitungen direkt in der Nähe vom Nest vorbei. Den beiden Störchen macht das wohl nichts aus, sie sind wohl schon erfahren damit. Ein anderer Storch ist an den Stromleitungen schon verendet.

 

Die Weißstörche

Heute Morgen zeigte die Temperaturanzeige im Auto -7 Grad an. Für die Weißstörche und uns Menschen heißt das, der Winter ist doch noch so richtig gekommen. Und die ersten Störche sind schon aus dem Süden zurückgekommen. Einige sind gar nicht erst in den Süden geflogen. Das Storchenpaar aus der Disselmersch im Kreis Soest oder meine Weihnachtsstörche aus den Rieselfeldern von Münster.    Störche an Weihnachten

Die Weißstörche aus dem Norden

Meine Vermutung ist, das die Störche aus den Rieselfeldern aus dem Norden oder Nordosten stammen. Das sie nicht in Konkurrenz zu unseren einheimischen Störchen um die Nester stehen werden. Wer nicht in den Süden fliegt, hat den Vorteil das Nest frühzeitig besetzen zu können und nicht die Gefahr der langen Flugreise in den Süden zu haben.

Noch nicht aus dem Süden zurück

Unsere einheimischen Störche sind noch nicht zurückgekehrt. Aber es kann nicht mehr lange dauern und wir warten schon auf sie. Ähnlich wie die Kraniche sind die Störche die Boten, das der Winter vorbei ist. Werden sie zurückkehren und wieder Nachwuchs haben? Wie am Tibaum oder in den Rieselfeldern?

Hoffen wir das die Nester wieder besetzt und voll sind. Das dieser faszinierende Vogel seinen Bestand in NRW weiter vergrößern kann. Ein Vogel, der fast wie kein anderer zum Menschen gehört. Der Storch war früher ein Allerweltsvogel. Mehr noch, er wohnte mit dem Menschen zusammen, auf dessen Haus. Im ganzen Dorf. Es gibt sie auch heute noch, die sogenannten Störchendörfer. Und weil der Storch immer da war, brachte der Klapperstorch wohl auch die Kinder.

Die Begleiter des Menschen

Der Storch gehörte wie ganz selbstverständlich zum Leben der Menschen. Man beachtete ihn vermutlich gar nicht mehr. Heute ist das anders. Ein Storch ist etwas Besonderes. Man hilft ihm und baut ihm Nisthilfen und Nestmasten. Denn auf den Dächern der Häuser darf er heute nicht mehr wohnen! Das Restaurant Heidekrug in den Rieselfelder ist da eher eine Ausnahme.

Auch mein ungewöhnlichstes Foto des letzten Jahres war mit einem Storch und seinem Nachbarn, dem Graureiher. Ich glaube, ich habe die Geschichte schon oft genug erzählt. 😉 Wer sie noch nicht gelesen hat, kann das hier nachholen :      Ziemlich beste Freunde

Auch einen einbeinigen Storch konnte ich letztes Jahr in den Rieselfeldern fotografieren. Nein, natürlich nicht. Er war nicht einbeinig. Und eigentlich wußte ich das auch. Hatte ich ihn doch vorher mit zwei Beinen gesehen. Aber er hat mich völlig getäuscht. Es sieht aber auch wirklich so aus, als hätte er nur ein Bein!

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Der „Einbeinige“

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Und hoch das Bein!

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Und noch etwas höher!

Unsere westfälischen Störche werden bald zurückkehren und dann gibt es hoffentlich wieder schöne Fotos und viele Jungvögel in den Nestern.

Türchen Nr. 17

TürNr.17   Meister Adebar und seine Kinderstube

Die Rückkehr der Störche an die Lippe ist eine Erfolgsgeschichte. Auch wenn es mit dem Bruterfolg nicht überall immer gleich gut läuft. Manchmal gibt es leider Verluste der gesamten Brut. Es kommt aber auch oft vor, daß das schwächste Junge aus Nahrungsmangel von einem der Altvögel aus dem Nest geworfen werden muss. Auch durch Kämpfe mit anderen Störchen um das Nest kann es zur Verlust der Brut kommen. In Bergkamen-Heil hat es durch diese Umstände zwei Jahre keine erfolgreiche Brut gegeben und das Nest wurde diese Jahr leider nicht mehr besetzt. Im Westen der Stadt Hamm, am Naturschutzgebiet Tibaum sah es besser aus. Drei Junge konnten vom Storchenpaar erfolgreich großgezogen werden. Da braucht man schon viel Nahrung und ein großes Nest.

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