Die Erfolgsgeschichte der Störche in NRW geht auch dieses Jahr weiter und so kann man immer häufiger die Kämpfe um die Nester der Störche beobachten. Der Wohnraum und die Wohnungen sind knapp, nicht nur für uns Menschen. Während die Menschen am Samstag in vielen Städten auf die Straße gingen, um für mehr Wohnungen und gegen Mietwucher zu demonstrieren, ist die Lage bei unseren Störchen noch etwas entspannter.
Es werden mehr Nester benötigt
Es blieben in den letzten Jahren immer noch einige Nestmasten und Nisthilfen frei. Die aber wohl dieses Jahr besetzt werden könnten. In den Rieselfeldern von Münster ist mittlerweile auch ein Nest auf einem Bauernhof besetzt, das 500 Meter von den Rieselfeldern entfernt liegt. Dieses Nest war in den letzten Jahren nie besetzt. Auch gibt es jedes Jahr wieder einen Kampf um die besten Nistplätze in den Rieselfeldern. Da muss man sich seinen Platz immer wieder erkämpfen.
Angriffe von Artgenossen
Auch während dem Brüten kann es immer wieder zu Angriffen von anderen Störchen auf das Nest kommen. Das kann auch zur Verlust der Brut und zur Aufgabe des Nestes führen. In Bergkamen-Heil ist das vor ein paar Jahren passiert und seitdem ist das Nest auch nicht mehr besetzt worden.
Aber es gibt auch noch andere, aggressive Konkurrenz mit der es immer wieder Kämpfe um die Nester der Störche gibt. Die Nilgänse sind ganz scharf auf diese Nester in guter Lage. Besonders auf die Nestmasten. Ob die Nilgänse auch auf Häusern brüten würden, ist mir nicht bekannt.
Aggressiver Neubürger
Die Nilgänse sind äußerst aggressiv und mutig gegenüber jeder Konkurrenz. Und greifen die Störche auch sehr aggressiv an. Was auch zu kurzfristigen Erfolgen führt, aber am Ende sind die Störche trotzdem einfach größer und vielleicht auch wehrhafter. Ein spitzer Schnabel kann viel ausmachen und sie sind aggressive Kämpfe mit Artgenossen gewohnt.
Seit Samstagmittag interessiert sich ein Weißstorch für den Nistmast mitten in der Kiebitzwiese. Der Mast war in den letzten Jahren immer frei geblieben oder die Nilgänse haben dort gebrütet. Das wollen die Nilgänse auch dieses Jahr, aber der Weißstorch ist wohl gekommen, um zu bleiben. Er sucht immer wieder Nistmaterial für das Nest. Das ist nicht sehr ausgebaut, da es in den letzten Jahren nie benutzt wurde. Aber für ihn allein macht das Nest keinen Sinn und es gäbe auch keine Chance auf das Nest.
Eine plötzliche Wendung
Und so hatten am Montagabend die beiden Nilgänse das Nest besetzt. Vom Weißstorch war nichts zu sehen. Ich machte noch ein Foto zur Dokumentation. Da ich an Nilgänsen die auf Storchennestern brüten nicht sonderlich interessiert bin. Doch dann kam eine total überraschende Wende. Die eigentliche Aktion hatte ich völlig verpaßt, weil ich auf dem Weg zum Auto war. Ich traute dann meinen Augen nicht, denn vom Auto aus sah ich dann, dass plötzlich zwei Weißstörche auf dem Nestmast standen! In einer kurzen Aktion hatten sie die Nilgänse vertrieben. Eine der Nilgänse hatte aggressiv gekämpft und flog auch immer noch Scheinangriffe, hatte aber wenig Unterstützung von der zweiten Gans. Und die Weißstörche zeigten sich sehr unbeeindruckt davon.
Die beiden Weißstörche waren dann auch mehr mit sich selbst beschäftigt und eifrig am Klappern. Aber das letzte Wort in dieser Auseinandersetzung ist bestimmt noch nicht gesprochen. Hoffen wir einmal, dass die Störche am Ende gewinnen und in Ruhe brüten können. Denn das gab es auf der Kiebitzwiese lange nicht mehr.
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