Nach 11 Tagen in Freiheit im Innenhof wurde der Kanarienvogel am Freitag gefangen und eine Arbeitskollegin hat den Vogel im Käfig mitgenommen. Ihre kleine Tochter hat sich schon sehr auf den Kanarienvogel gefreut.
Nach 11 Tagen in Freiheit: Ein Konflikt entsteht
Soweit ist das der Ausgang der Geschichte von unserem gefiederten Gast im Innenhof auf der Arbeit. Und es ist eigentlich ein guter Ausgang. Diesen Ausgang und diesen Beitrag hätte es aber schon früher geben können. Eigentlich hätte der Beitrag am Mittwoch schon fertig sein können. Nach 9 Tagen wurde der Vogel im Käfig gefangen. Doch dann entwickelte sich ein Politikum um den kleinen gelben Vogel.
Da es schon irgendwie typisch für unsere Gemeinschaften und die Politik ist, möchte ich die Situation doch kurz beschreiben. Meine Arbeitskollegin hatte sich schon früh bereit erklärt den Kanarienvogel mit nach Hause zu nehmen. Ein Besitzer konnte nicht gefunden werden und im Tierheim wäre es für ihn bestimmt auch nicht schön gewesen. Und in Freiheit zu überleben, ist für einen kleinen Kanarienvogel eigentlich auch keine gute Option. Eigentlich. Denn da kann man doch sehr gut unterschiedlicher Meinung sein, oder?
Verschiedene Meinungen erschweren eine Lösung
Ich bin in dem Fall nicht der Meinung, aber zu jedem Problem gibt es ja immer wieder unterschiedliche Meinungen. Und dann gibt es immer wieder ein hin und her, ohne das man zu einer Lösung kommt oder alle zufrieden sind. Das erschwert die Politik und unser Zusammenleben oft. So auch bei dem kleinen Kanarienvogel.
Der Kanarienvogel wurde schon Mittwochmorgen im Käfig gefangen. Und meine Arbeitskollegin wollte ihn dann mitnehmen. Sie hatte schon ein Foto gemacht und es ihrer Tochter mitgeteilt. Hätte ich das gewusst, hätte ich darauf gedrängt den Vogel schnell mitzunehmen. Denn die Kleine hat sich schon sehr auf den Vogel gefreut und ein kleines Kind zu enttäuschen, ist mindestens genauso schlimm, wie einem kleinen Vogel die Freiheit zu nehmen.
Der Kanarienvogel hat sich sehr aufgeregt, als er gefangen wurde. Das hat ihn wütend gemacht. Und das hat die Fraktion der Arbeitskollegen auf den Plan gerufen, die ihn lieber in Freiheit gesehen haben. „Der arme Vogel!“ War da die Meinung. Und Mittags hat sich dann diese Fraktion darauf geeinigt, die Käfigtür zu öffnen. Nach ein paar Minuten hat dann der Vogel den Käfig wieder verlassen. Er war wieder frei! Und die Fronten endgültig verhärtet. Der Kollege, der den Vogel gefangen hat, war am meisten beleidigt.
Hektik nach einer kalten Nacht
„Es ist ja noch warm.“ „Wir haben ihn einmal gefangen, wir fangen ihn auch ein zweites Mal!“ Waren einige Sätze, die man dann hören konnte. Am Freitagmorgen gab es dann große Aufregung bei der besorgten Fraktion. Denn das Thermometer hat am Morgen nur 6 Grad angezeigt! Jetzt musste schnell gehandelt werden. Und der Vogel konnte auch schnell gefangen werden. Der Rest der Geschichte ist bekannt.
Falsch verstandene Tierliebe?
Der Kanarienvogel war dann auch sofort ganz ruhig im Käfig und wirkte sehr zufrieden. Vielleicht war es ihm dann doch schon zu kalt geworden. Die eine Hälfte der Arbeitskollegen beruhigte das nicht wirklich. Das zeigt das große Problem mit Tieren in Gefangenschaft. Der Kanarienvogel ist an Menschen gewöhnt. Auf Dauer kann er bei uns in Freiheit nicht überleben. Und dann auch noch ohne die Gesellschaft anderer Kanarienvögel. Es gibt immer wieder Gefangenschaftsflüchtlinge und einige Arten überleben auch erfolgreich in unserer Natur. Aber sie gehören nicht hierher und das führt zu Problemen in unserer Natur und mit einheimischen Arten. Arten in die Freiheit zu entlassen ist deshalb gar keine gute Idee. Besonders aus Pelztierfarmen wurden immer wieder Tiere freigelassen. Nerze, Waschbären und Nutria sind nur einige Beispiele.
Ich bin auch kein Freund von eingesperrten Tieren. Aber für Haustiere ist die Nähe zum Menschen einfach besser. Auch wenn mir der Kanarienvogel auch sehr leid tat, ist es für ihn doch das Beste. Und ein kleines Mädchen wird damit auch noch glücklich gemacht!
Neueste Kommentare