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Hausrotschwanz – Abschied von einem Sommervogel

Hausrotschwanz

Männlicher, adulter Hausrotschwanz in der Abendsonne

Vor 10 Tagen habe ich mich gewundert, das noch Hausrotschwänze in Langenberg waren. Mittlerweile ist der Abschied vom Hausrotschwanz für dieses Jahr gekommen. Sie waren die dominanten und häufigsten Vögel in Langenberg in diesem Sommer. Die zahlreichen Hausrotschwänze haben zu Schwierigkeiten bei der Bestimmung geführt. Aber es waren erfreuliche Bilder.

Die Kennzeichen vom Hausrotschwanz

Ein Hausrotschwanz ist ganz leicht an seinem orange-roten Schwanz zu erkennen. Auch die Altvögel sind leicht zu unterscheiden. Während die Männchen dunkelgrau bis schwarz gefärbt sind und weiße Flügelspiegel haben, sind die Weibchen einfarbig graubraun gefärbt. Alle Jungvögel die geboren werden, sind so gefärbt wie die Weibchen. Nur die Unterseite ist bei Jungvögeln scheckiger und gewölkter. Sie wirken rundlicher und die Federn sehen mehr wie Daunen aus.

Verzögerte Gefiederreifung

Nach der Jugendmauser, bei der nur ein Teil des Gefieders gewechselt wird, sehen die weiblichen Jungvögel aus wie die erwachsenen Weibchen. Auch der Großteil der männlichen Jungvögel im ersten Lebensjahr sieht noch so aus. Denn der Hausrotschwanz hat eine verzögerte Gefiederreifung. Eine weitere Besonderheit beim Hausrotschwanz ist, das nicht alle Männchen diese verzögerte Gefiederreifung mitmachen und das sogenannte Hemmungskleid zeigen. Etwa 15% der jungen Männchen zeigt das Fortschrittskleid und sie sehen schon fast so aus wie mehrjährige Männchen. Ihnen fehlen nur die weißen Flügelspiegel und die schwarzen Flügelfedern.

Diese unterschiedlichen Gefieder- und Mauserphasen führen dazu, das man viele Hausrotschwänze sehen kann, die sehr unterschiedlich aussehen :

Der Hausrotschwanz ist als Zugvogel etwa von März bis Oktober in Deutschland. Er wird bis zu 15 cm groß und ist damit etwas kleiner als ein Spatz. Seine Nahrung sind Insekten und Spinnen, die spätestens ab Oktober in Mitteleuropa nicht mehr vorhanden sind. Viele der zahlreichen Hausrotschwänze in Langenberg haben schon Mitte August das Gebiet verlassen. Nur eine Familie mit den beiden Altvögeln und wohl einigen Jungvögeln war Ende August noch rund um den Bauernhof zu beobachten. Diese Familie konnte den ganzen Sommer dort beobachtet werden. Sie waren auch noch gegen Ende September dort.

Nest und Brutzeit

Als Nischenbrüter baut der Hausrotschwanz im Hochgebirge sein Nest gerne in Felsspalten. Er ist sehr unempfindlich was die Wahl des Ortes betrifft. Die Nähe zu Menschen oder Tieren und großer Lärm stört ihn gar nicht. Er scheint aber überdachte Orte zu bevorzugen und baut sein Nest gerne in Ställe oder Scheunen. Das Weibchen baut das Nest ohne das Männchen. Das Nest ist für einen kleinen Vögel ziemlich groß. Der Unterbau ist oft etwas chaotisch und aus lockerem Material, häufig aus Stroh. Darauf wird das eigentliche Nest aus festerem Material gebaut. Die Nestmulde ist rund und ziemlich tief. Und hebt sich deutlich vom Unterbau ab. Das Nest wird beim Bau an den Platz angepasst. So etwa an die Breite eines Deckenbalken in einer Scheune. Auf dem Foto kann man ein Nest in einem offenen Stall auf einer Weide sehen :

Nest vom Hausrotschwanz

Das Nest ist in einer Nische auf einem Balken gebaut worden

Die Brutzeit ist von April bis Juli. Das Weibchen legt 5 bis 6 Eier. Gebrütet wird 13 Tage. Die Jungvögel schlüpfen in kurzen Abständen und sind etwa 15 Tage im Nest. Pro Jahr gibt es meistens 2 Bruten. Drei Bruten pro Jahr sind selten.

Lebensweise und Verhalten

Der Hausrotschwanz geht eine enge Verbindung mit der Landwirtschaft und dem Menschen ein. Als früherer Bewohner des Hochgebirges und der Felsen- und Schotterregion in den Bergen, fühlt er sich auch in Industriegebieten sehr wohl. In den Ställen und auf den Weiden kommt ihm die Nähe der Nutz- und Weidetiere wie z. B. den Kühen zu Gute. Die Kühe locken Insekten an, die dann seine Beute werden. Der Hausrotschwanz fliegt immer wieder von einem Zaunpfahl in die Wiese, um die Insekten zu fangen. Er ist ein Wartenjäger und fängt die Insekten selten im Flug. Hat er eine Beute gefangen, kehrt er zum Zaunpfahl zurück und schlägt die Insekten so lange gegen den Zaunpfahl bis die Tiere tot sind und harte Körperteile abgefallen sind.

In Langenberg waren die Kühe noch bis Ende September auf der Weide. Was dem Hausrotschwanz geholfen hat. Vielleicht hatte das Hausrotschwanz-Paar auch nochmal späten Nachwuchs und blieb deshalb noch etwas länger vor Ort. Der Nachwuchs bei den Hausrotschwänzen scheint dieses Jahr sehr zahlreich gewesen zu sein. Der Landwirt hat im Winter eine neue Scheune gebaut. Vielleicht haben die Hausrotschwänze davon profitiert.

Wenig sozial

Die Hausrotschwänze sind keine sehr sozialen Vögel. Gejagt wird immer einzeln. Auch dabei kommen ihnen die Zaunpfähle entgegen. Der Abstand zwischen zwei Zaunpfählen wird immer eingehalten. Diese Distanz wird selten unterschritten. Kleine Gruppen oder Verbände sieht man fast nie, sie können nur während dem Zug vorkommen.

Die Kühe haben die Weide nun verlassen und so hieß es für mich Abschied vom Hausrotschwanz für dieses Jahr. Die anderen heimischen Zugvögel wie die Dorngrasmücke oder der Grauschnäpper hatten auch schon im August die Reise in den Süden angetreten. Der Hausrotschwanz bleibt als Kurzstreckenzieher am längsten in Deutschland und Mitteleuropa. Er überwintert im Mittelmeerraum.

Jetzt sind nur noch die bekannten Jahresvögel wie die Meisen, Buchfinken und das Rotkehlchen zu sehen. Einige Zugvögel aus Nord- und Osteuropa werden noch durch Deutschland ziehen. Von dort sind auch noch viele Rauchschwalben, Buchfinken, Steinschmätzer und ein paar späte Braunkehlchen unterwegs.

Bestand :

In Deutschland gab es zwischen 2005 und 2009 etwa 800.000 bis 1.100.000 Brutpaare. Der Bestand ist recht stabil trotz des Insektensterbens. Und 2019 war wohl ein gutes Jahr für den Hausrotschwanz.

Cumberland Schmuckschildkröte

Cumberland Schmuckschildkröte

Schildi sonnt sich auf seiner Insel

Seit knapp zwei Monaten haben die Zeilenzauberin  und ich schon einen neuen Mitbewohner. Es ist eine Cumberland Schmuckschildkröte. Ihr denkt jetzt bestimmt, ein Hamster hätte doch besser gepasst. Die Ironie wäre auf jeden Fall perfekt gewesen. Das Lebensmotto Raus aus dem Hamsterrad, aber der kleine Hamster strampelt sich in seinem Rad weiter ab. Ein Hamster war auch kurz in der Überlegung. Auch ein Meerschweinchen und ein Zwergkaninchen. Eben alles womit die Tochter lernen kann, mit Tieren umzugehen. Und da denkt man erstmal an kleine, flauschige Tiere zum Knuddeln.

Eine schöne Cumberland Schmuckschildkröte

Das es jetzt eine Cumberland Schmuckschildkröte geworden ist, hängt auch mit der Geschichte dahinter zusammen. Ich bin eigentlich immer gegen Haustiere. Die Tiere gehören nicht ins Haus und sollten ihre Freiheiten haben. Gerade in der Stadt und in der Wohnung haben sie diese nicht. Wenn die Katze der Nachbarin todesmutig versucht die Hauptstraße zu überqueren, dann macht das für mich keinen Sinn.

Als ich ein Foto von Schildi sah, das ist der originelle Name unserer Cumberland Schmuckschildkröte, fand ich ihn sofort toll. Seine Körperzeichnung ist wirklich schön und man kann sagen, er hat einfach etwas. Jeder mag ihn sofort. Aber ich kenne auch die Probleme, die gerade bei der Haltung von Schildkröten entstehen. Sie sind sehr pflegeleicht, aber sie werden sehr alt und sehr groß. Und das wissen viele Leute nicht. So war es auch bei den Vorbesitzern von Schildi. „Wir hatten keine Ahnung wie groß so eine Schildkröte werden kann!“

Ausgesetzte Schildkröten

Und ich weiß sehr gut, was dann mit einigen Schildkröten gemacht wird. Sie werden ausgesetzt. Denn ich habe schon ein paar Mal Schildkröten in der Natur gesehen. Und zwar richtig in der Natur. Nicht im nächsten Stadtpark. Wer schon länger meinem Blog folgt, weiß dass ich auch schon einmal einen Beitrag darüber geschrieben habe. ==>>Link : Einmal keine Vögel

Die Vorbesitzer von Schildi wollten ihn dann auch loswerden. Sie hatten keinen Platz mehr für ihn und er wäre im nächsten Tierheim gelandet. Dort warten die Schildkröten dann in einer kleinen Kiste, bis sie vielleicht jemand abholt.

Sie werden sehr alt und groß

Das wollten wir ihm auf jeden Fall ersparen und wir werden ihn auch nicht wieder abgeben. Im Moment hat er eine Größe von 20 cm. Er kann auch bis zu 30 cm groß werden. Wobei die Weibchen etwas größer werden als die Männchen. Die Schildkröten, die ich an Teichen gesehen habe, waren auch deutlich größer als 20 cm. Oft sind das aber auch die streng geschützten Rotwangen-Schildkröten. Die vor 30 Jahren viele Kinder als Haustier bekommen haben und die dann irgendwann zu groß werden. Die ausgesetzten Schildkröten können durchaus auch den Winter überstehen. Sie machen dann Winterschlaf und wenn sie den z. B. in einem Blätterhaufen machen, können sie die Temperaturen durchaus überstehen.

Unsere Cumberland Schmuckschildkröte ist 4 Jahre alt und hat noch nie Winterschlaf gemacht. Eigentlich müssen die Schildkröten das machen, aber auch wir wissen noch nicht genau, wie wir das umsetzen sollen. Es gibt dafür verschiedene Möglichkeiten. Vielleicht ist die beste Methode, ihn in einer Pappkiste in den Keller zu setzen und ab und zu nach ihm zu sehen.

Auch Reptilien gähnen!

Wir werden eine gute Lösung dafür finden. Wir sind da sehr einfallsreich. Was bei dem Namen Schildi für eine Schildkröte nicht sofort auffällt. Er hatte den Namen halt schon vorher und dann war der bei uns sofort so abgespeichert. Schildi ist auf jeden Fall eine coole Schildkröte. Er macht Klimmzüge an seiner Insel, sonnt sich nur in der Nacht, läuft durch die Wohnung und er gähnt. Auch wenn der berühmte Verhaltensforscher Konrad Lorenz (der mit den Gänsen) in den 60er Jahren noch behauptet hat, Vögel und Reptilien können nicht gähnen. Sie können es doch! Das Beweisfoto folgt unten. Irgendwie verfolgen mich gähnende Tiere in diesem Jahr.

Damit sich eine Wasserschildkröte in ihrem Aquarium wohl fühlt, braucht sie auf jeden Fall einen trockenen Platz zum Sonnen. Eine Insel oder eine Plattform. Und für diesen Sonnenplatz auch eine Wärmelampe. Wir haben diese Wärmelampe gekauft :

Diese Lampe kann man oben am Rand des Aquariums befestigen. Man sollte nur darauf achten, das der Abstand zur Insel oder Plattform mindestens 15 cm beträgt. Denn die Lampe wird ziemlich warm.  Dafür liebt Schildi auch diesen Platz. Er sonnt sich manchmal stundenlang.

Damit die Wasserqualität auch immer gut bleibt, benutzen wir diesen Wasserfilter von Eheim :

Nach einigen Wochen sollte man die Filterpatronen im Wasserfilter durch neue ersetzen. Dann bleibt die Qualität des Wassers lange gut und der Wasserschildkröte geht es sehr gut.

Natur Pur im Bergischen Land

Natur Pur im Bergischen Land

Das Rehkitz war mutig und forsch

Der Slogan Natur Pur im Bergischen Land könnte vom Tourismusverband sein. Bestimmt wurde der schon irgendwie verwendet. Aber er passt einfach gut zu meinem Beitrag. Seitdem ich in Velbert-Langenberg wohne, kann ich von Natur Pur sprechen. Auch wenn ich nicht mehr direkt am Ortsrand wohne wie in Bergkamen, wo ich nur ein paar Schritte gebraucht habe, um in der Natur zu sein.

Ein paar Schritte bis zur Natur

In Langenberg brauche ich ein paar Minuten, aber dann habe ich mehr Natur. In Bergkamen ist die Gegend mehr durch intensive Landwirtschaft geprägt und das, obwohl  es sich um ein Landschaftsschutzgebiet handelt. Ein paar Tiere die Kulturfolger sind, lassen sich ab und zu finden. Aber man muss sie schon intensiv suchen.

In Langenberg ist die Natur in den letzten Wochen sehr vielfältig. Von der Wohnung aus konnte man Mauersegler und Schwalben beobachten, die dort auch einfach an Wohnhäusern nisten. Von den Singvögeln und Greifvögeln habe ich schon in den letzten Wochen ausführlicher berichtet. Und Spechte sind in den umliegenden Wäldern zu Hause.

Die Rehe am Balkon

Man entdeckt im Moment jeden Tag etwas Neues. Auch die anderen Tiere der umliegenden Wälder. Die liebe Hamsterradrebellin hat mir erzählt, dass die Rehe weiter oben am Berg und am Ortsrand auch direkt bis an die Balkone der Häuser kommen. Das habe ich auch schon in anderen Gegenden erlebt. Es hat aber bis zur letzten Woche gedauert, bis ich die ersten Langenberger Rehe gesehen habe. Noch vor der Dämmerung kam eine Ricke mit einem Rehkitz aus der Hecke auf die Kuhweide direkt neben dem Neandertalsteig. Das Rehkitz war sehr forsch und neugierig und relativ weit weg von der sicheren Hecke. Vielleicht war es sogar vorgelaufen, denn die Mutter sah ich erst später.

Ich war zu nah dran und eine Gefahr

Die Ricke hatte mich immer im Blick, so dass ich kaum näher kommen konnte und beide sich auch mehr an die Hecke zurückzogen und schließlich wieder darin verschwanden. Meine Anwesenheit war doch etwas zu unsicher.

Die Kenner der Elfringhauser Schweiz, des Neandertalsteigs und von Velbert-Langenberg wissen natürlich, das der Slogan Natur Pur im Bergischen Land nicht so ganz richtig ist. Das alles liegt noch am nördlichen Rand und grenzt noch an das Ruhrgebiet. Geografisch gehört es noch zum Niederbergischen Land. Und zu sehr ins Fotografieren sollte man sich auch nicht vertiefen, sonst könnte plötzlich neben einem ein Mountainbiker auftauchen. Natur Pur ist selten bei uns in Deutschland. Aber immerhin ist es hier ganz idyllisch.

Optimales Flugwetter für den Rotmilan

Optimales Flugwetter für den Rotmilan

Heute war optimales Flugwetter für den Rotmilan. Manchmal scheinen Vögel und Beitrage einen zu verfolgen. Vor kurzem habe ich Werbung für die Petition von Dr. René Sternke gemacht. ==> Der Rotmilan –  Der König der Flieger ist bedroht

Es geht um die Rettung des Rotmilan, dessen Bestand stark gefährdet ist. Ich habe versucht den Rotmilan näher vorzustellen und so die Wichtigkeit dieser Petition  noch zu unterstreichen.

Ein schöner Greifvogel

Und ich habe versucht, Sympathien für den Rotmilan zu gewinnen. Er ist ein sehr schöner Greifvogel und ein noch besserer Flieger. In meiner neuen Heimat, in Velbert-Langenberg, ist er neben dem Mäusebussard praktisch ein Charaktervogel der Landschaft. Beide Greifvögel sind exzellente Segler in der Thermik über den Hügeln und Tälern.

Beste Thermik bei heißem Wetter

Bei dem heißen Sommerwetter im Moment, haben sie die optimale Thermik. Und wenn dann auch noch der Bauer die Wiesen auf den Hügeln mäht, dann dauert es nicht lange und man kann einige Greifvögel bei Suchflügen über den Wiesen sehen. Durch die gemähte Wiese haben die Beutetiere ihre Deckung verloren. Meistens sind das Mäuse oder andere Nagetiere.

Auch wenn ein Feld abgeerntet ist oder gepflügt wurde, kann man schnell etliche Vögel beobachten, die dort nach Nahrung suchen. Manchmal ist der Mensch bei der Nahrungssuche doch sehr hilfreich.

Die gemähte Wiese zieht sie an

Die gemähten Wiesen haben neben einigen Mäusebussarden auch zwei Rotmilane angezogen. Und die drehten immer wieder ihre Runden über den Wiesen und den Tälern. Sehr gut für mich, so hatte ich viele Gelegenheiten die beiden zu fotografieren. Also auch optimales Wetter für den Fotografen. Und es sind sehr schöne Fotos entstanden, die den Rotmilan in seiner ganzen Schönheit zeigen.

Auch seine Flugfähigkeiten kann man auf den Fotos gut erkennen. Sein gegabelter Schwanz ist ein hervorragendes Steuer. Mal ist er eng gegabelt, dann breit gefächert. Oft wird der Schwanz im Flug schräg gestellt.

Keine leichte Aufgabe

Eines hat aber die Beobachtung der Rotmilane gezeigt, für einen Jäger ist es nicht leicht Beute zu finden und zu fangen. Die ganze Zeit waren die Rotmilane erfolglos auf der Suche. Ein Rotmilan hat irgendwann auf der gemähten Wiese kräftig zu gegriffen. Er flog mit einem Grasbüschel durch die Gegend. Ob sich darin auch etwas Fressbares befand, war nicht zu erkennen. Vielleicht war es auch nur Polstermaterial für das Nest.

Die Greifvögel haben es nicht leicht mit ihrer Beute und uns Menschen. Sie sind also keine grausamen Jäger, die andere Tiere in ihrem Bestand gefährden. Noch ein Grund mehr, sie zu schützen. Wer es noch nicht getan hat, sollte auf jeden Fall noch die Petition unterschreiben. Damit man ihn auch weiterhin beobachten kann, wenn es optimales Flugwetter für den Rotmilan gibt.

Jetzt ist auch mein E-Book bei allen bekannten Anbietern für 5,99 € erhältlich:

Der Langenberger Garten

Der Langenberger Garten

Mein neuer Ausblick in Richtung Westen. Die Sonne geht jetzt hinter einem Berg unter.

Ich bin nun ganz nach Velbert-Langenberg umgezogen. In Zukunft wird der Langenberger Garten im Mittelpunkt der Fotos stehen. Die Fotos von der Futterstation wird es jetzt nicht mehr geben. Wenn ich nicht irgendwo einen Platz für eine Futterstation finde. Dieser Platz müsste aber auch vor den Katzen der Nachbarin sicher sein.

Ich bin jetzt Rheinländer

Mit dem Umzug bin ich auch von Westfalen ins Rheinland gewechselt. Wenn auch nur so eben über die Grenze drüber. Ich wohne jetzt mit meiner Hamsterradrebellin zusammen, die mir immer so bei der Technik von meinem Blog hilft. Jetzt gerade hat sie mir geraten, den Blog wieder umzuziehen. Auf ein neues Webhosting. Aber ich bin da mehr für das Motto, niemals ein funktionierendes System zu ändern.

Und es ist mir tausendmal lieber, über den Langenberger Garten zu schreiben, als über einen Umzug des Blogs nachzudenken. Und die Besucher des Langenberger Garten sind auch viel interessanter. Einen der Besucher kennt ihr schon von einem Beitrag, den Dompfaff (Pyrrhula Pyrrhula) .

Der Stieglitz oder Distelfink

Ein anderer Fink war in den letzten Tagen immer wieder zu Besuch, der Stieglitz (Carduelis  Carduelis) oder Distelfink. Der Stieglitz interessiert sich für die Samen in Tannenzapfen. Der Stieglitz ist ähnlich scharf auf Samen wie der Dompfaff. Es ist die Hauptnahrung dieser beiden Finkenvögel.

Der Stieglitz gehört zu unseren farbenfrohsten und schönsten Singvögeln. Wenn er sich nicht gerade für die Samen der Tannenzapfen interessiert hat, hat der Stieglitz auf den Tannenspitzen seinen Gesang erklingen lassen. Der Gesang ist sehr lebhaft zwitschernd. Sein Ruf ist klingelnd und ihm verdankt der Stieglitz seinem Namen. „Stig-litt“ ruft er seinen Namen, aber eigentlich hört es sich eher nach „didlitt“ an.

Andere häufige Besucher im Garten sind die Meisen, Amseln, Elstern und Buchfinken. Über ihnen sieht man oft die Tauben und die Mauersegler fliegen. Diese jagen sich den ganzen Tag zwischen den Häusern. Manchmal fliegen sie direkt auf die Fensterscheiben zu, um im letzten Moment noch abzudrehen.

Einmal war sogar ein Buntspecht zu Besuch. Es bleibt auf jeden Fall spannend im neuen Garten.

Der Hausrotschwanz

Der Hausrotschwanz

Männlicher Hausrotschwanz im Prachtkleid mit gefangener Beute

Der Hausrotschwanz ist in den letzten Wochen einer der auffälligsten Zugvögel, die aus dem Winterquartier zurück sind. Während sich die Goldammern und Neuntöter noch gar nicht zeigen. So ging es mir letztes Jahr mit dem Hausrotschwanz. Er war letztes Jahr für mich ein Sinnbild für die Singvögel die durch den Insektenschwund und die Landwirtschaft verschwinden.

Nistet gerne unter dem Dach

Ich habe das ganze Jahr über nur wenige Hausrotschwänze gesehen. Früher waren die Hausrotschwänze viel häufiger. In Velbert-Langenberg habe ich sie aber jetzt bei jedem Ausflug gesehen. Der Hausrotschwanz nistet gerne unter Dachgebälk, besonders gerne in Ställen und Scheunen. Aber auch in Halbhöhlen und Mauerspalten. Ursprünglich ist er ein Bewohner der Felsregionen im Hochgebirge.

Da ich ihn in den letzten Jahren kaum noch gesehen habe, habe ich seinen Warnruf, das typische „teckteckteck“ ewig nicht mehr gehört. Das sich mir früher so eingeprägt hat. Ist er in den Städten fast gar nicht mehr zu sehen, so scheint er auf dem Land noch häufiger vorzukommen. Das scheint seiner Lebensweise noch entgegen zu kommen.

Ansitz auf Zaunpfählen

Der Hausrotschwanz sitzt gerne auf Zaunpfählen von denen er kurz auf den Boden fliegt, um Insekten zu fangen. Um dann mit ihnen als Beute auf den Zaunpfahl zurück zu kehren. Dieses Verhalten konnte ich bei einem Männchen im Prachtkleid in Langenberg beobachten.

Seine Nahrung sind hauptsächlich dann auch Insekten, Spinnen und Beeren. Die Männchen sind überwiegend rußschwarz. Nur die mehrjährigen Männchen haben im Prachtkleid die weißen Flügelbinden. Während die Weibchen dunkel graubraun sind.

Er singt schon vor Sonnenaufgang auf hohen Warten, auf Antennen und Dachfirsten.

 

 

Der Rotmilan – (Milvus Milvus)

Rotmilan

Als exzellenten Flieger sieht man den Rotmilan fast nur in der Luft

Der Rotmilan – (Milvus Milvus) gehört zu den besten Fliegern unter den Greifvögel. Er bevorzugt offenes Gelände, das von kleineren Waldstücken und Gehölzen unterbrochen ist. Er ist hauptsächlich in Landschaften zu Hause, die von der Landwirtschaft geprägt wurden. Als herausragender Segler kann er dort die Aufwinde über den Feldern und Wiesenflächen nutzen und dort nach Beute suchen. Auch Hügellandschaften mit Tälern und Mittelgebirge sind seine Lebensräume. So ist er besonders häufig in der Eifel, wo die offenen Flächen der Hochebenen ideal für ihn sind.

Der Rotmilan – (Milvus Milvus) verwandt mit dem Schwarzmilan

In der Eifel kann man ihn auch in der Nähe der Talsperren beobachten. Und er kommt auch am Steinhuder Meer und auf Rügen vor. Er ist aber nicht so sehr an das Wasser gebunden, wie sein Verwandter der Schwarzmilan (Milvus Migrans). Ein weiterer Unterschied zum Schwarzmilan ist, das der Rotmilan – (Milvus Milvus) viel mehr selbst Beute jagt und nicht so viel Aas frißt.

Dabei ist sein Nahrungsspektrum sehr groß. Er frißt so wohl kleine Nagetiere, Insekten, Vögel, Fische und Reptilien.

In Deutschland verbreitet

Das Hauptvorkommen des Rotmilans in Europa ist in Deutschland. Es gibt zwischen 10.000 und 13.000 Brutpaare in Deutschland. Der Rotmilan ist etwas größer als der Mäusebussard und der Schwarzmilan.

Wie ich hier schon häufiger berichtet habe, ist auch der Haarstrang und die Soester Börde mit ihren landwirtschaftlichen Flächen ein idealer Lebensraum für ihn. Er kommt aber auch in der Hügellandschaft rund um Velbert-Langenberg vor. So konnte ich einen Rotmilan so wohl über dem Hordtberg als auch im Tal beobachten. Dabei flog der Rotmilan sogar dicht über die Häuser am Deilbach. Was ich von einem Rotmilan nie erwartet hätte.

Das tat er solange, bis ihn zwei Rabenkrähen entdeckten und ihn hassten. Sie jagten den Rotmilan so lange, bis er aus dem Tal weit nach oben geflogen war. Die Rabenkrähen können nicht nur zur Beute des Rotmilans werden, sie sind bei Aas auch seine Nahrungskonkurrenten. Und die Rabenkrähen sind um Langenberg sehr verbreitet.

Bedroht durch Windräder

Eine Gefahr für den Rotmilan sind auch die Windräder. Man sieht ihn oft in der Nähe der Windräder. Da diese in seiner bevorzugten Landschaft, auf offenen Flächen und Ebenen stehen. Und rund um die Windräder sind offene Wiesenflächen und Felder, auf denen der Rotmilan Nahrung suchen kann.

Deshalb wird jetzt darüber nachgedacht, Windräder nicht mehr an Orten zu bauen, wo sich die Greifvögel aufhalten. Und den Boden rund um die Windräder mit Kies und Steinen auszulegen, damit dort gar keine Beutetiere mehr leben können.

Die Zeichen des Frühlings

Die Zeichen des Frühlings

Diese Blaumeise mag wohl die Pollen

Die Zeichen des Frühlings werden immer deutlicher, auch wenn wir in dieser Woche eher stürmisches Herbstwetter haben. So langsam werden immer mehr Blüten in den Beeten und an den Bäumen sichtbar. Auch die ersten Weidenkätzchen sind schon da.

Es kehren immer mehr Zugvögel zurück und auch die Kranichzüge sind immer noch zu sehen. Am Wochenende konnte ich in Langenberg den bisher größten Kranichzug fotografieren. Was von der Größe und auch der Fluggeschwindigkeit ziemlich schwierig war. Die Kranichzüge waren am Wochenende sehr schnell unterwegs. Vielleicht hatten sie Rückenwind.

Die Vögel des Glücks zu sehen ist immer wieder faszinierend. Und es macht einen glücklich, sie haben ihren Namen völlig zu recht bekommen!

Einige Blaumeisen konnte ich beobachten, wie sie Bruthöhlen und Nistkästen inspizierten. Bald wird wohl bei einigen schon die Brutzeit beginnen.

Und auch ein Eichhörnchen konnte ich wieder sehen. Es war aber wieder zu schnell für mich und wollte nicht an einer Stelle sitzen. Die Eichhörnchen werden viel aktiver, auch ein Zeichen des Frühlings für mich.

Die Buntspechte

Die Buntspechte

Das Buntspecht-Männchen hat den Ast ziemlich bearbeitet

Die Buntspechte sind unsere häufigsten Spechte in Deutschland und auch häufig an unseren Vogelhäusern und unseren Futterstationen zu sehen. An meiner Futterstation im Garten war der Buntspecht erst einmal. Sie ist für seine Größe einfach ungeeignet.

Die Buntspechte bei der Fütterung

Mit einer Größe von bis zu 24 cm sind für die Buntspechte eher Vogelhäuser und Futterstationen aus Metallkäfigen geeignet. Meinen Garten besuchen sie deshalb nur sehr selten. Wenn die Fütterung für die Buntspechte passt, kommen sie aber sogar auf den Balkon. Sie sind durchaus Kulturfolger und oft in Gärten und Parks und in der Nähe von Gebäuden zu sehen.

Eine Vorliebe für Styropor

In den letzten Jahren hat der Buntspecht eine Vorliebe für die Styropor-Dämmung von Gebäuden entwickelt. Diese Dämmung die vor einigen Jahren aufkam, um Energie zu sparen und die Wärmedämmung besonders von älteren Gebäuden zu verbessern, zieht den Buntspecht magisch an. In die Dämmung ein Loch zu zimmern, ist für ihn ein Kinderspiel.

An einem Standort des Forschungsinstitutes, für das ich arbeite, ist vor einigen Jahren so eine Dämmung angebracht worden. Im letzten halben Jahr hat der Buntspecht dort unzählige Löcher in die Dämmung gemacht. Immer schön im Abstand von einem halben Meter. Und wohl immer mit dem gleichen Ergebnis. Er stößt irgendwann auf die Fassade aus Stein. Was ihn dann irgendwann dazu gebracht hat, das nächste Loch im Abstand von zwei Metern zum letzten Versuch zu machen. Um vielleicht einmal ein anderes Ergebnis zu haben.

In Langenberg habe ich ja schon die eine oder andere Jagd auf Fotos vom Buntspecht hinter mir. ==> Der Buntspecht – Eine lange Jagd

Eine Liebesgeschichte?

An diesem Wochenende waren die Buntspechte die ganze Zeit unterwegs. Es waren auch Männchen und Weibchen zu sehen. Und am Sonntag war dann auch zu sehen, das sich dort wohl ein Pärchen gefunden hatte. Überhaupt ist bei vielen Vögeln jetzt die Paarungszeit schon voll im Gang. Überall sah man am Samstag sich jagende Vögel. Besonders auch bei den Meisen und Buchfinken.

Die Buntspechte kennzeichnen durch das „Trommeln“ auf die Baumstämme ihr Revier. Das hört man sonst sehr oft. Es war aber in Langenberg gar nicht zu hören. Vielleicht sind die Reviere schon besetzt und auch die Paare haben sich gefunden. Am Samstag war immer nur das Hämmern vom Herrn Buntspecht zu hören. Der den einen oder anderen Ast bearbeitet hat, um nach Nahrung zu suchen.

Die Vögel sind sehr Revier- und Standorttreu. Das man eine Vogelart so gezielt und das ganze Wochenende über beobachten kann, das kommt trotzdem selten vor. Das war ein schönes Erlebnis!

Die Kraniche fliegen zurück!

Die Kraniche fliegen zurück!

Die Kraniche im perfektem V vor dem Mond

Am 13.02.2018 konnte ich im letzten Jahr sagen, die Kraniche fliegen zurück! Ich sah damals die ersten Kraniche aus ihrem Winterquartier in Richtung Nordost zurückfliegen. Ich stand auf dem Hordtberg in Velbert-Langenberg. Siehe : ==> Kraniche über Langenberg

Am 13.02.2019 stand ich zu Hause auf meiner Terrasse in Bergkamen. Ich hatte gerade die Futterstation aufgefüllt und hörte eine Kohlmeise. Und die Rufe von Kranichen! Wie so oft sieht man dann erst einmal nichts. Es dämmerte auch schon und meistens sind die Kraniche auch noch weit weg. Aber dann sah ich den Zug von etwa 100 Kranichen. In einer kleinen V-Formation und dafür ziemlich langgezogen.

Die Kraniche fliegen zurück! Die Ereignisse wiederholen sich also bei den Vögeln und vor allem auch beim Vogelzug! Was mich sehr freut, da ich immer wieder versuche die Vergleiche zum letzten Jahr zu ziehen. Und die Vögel des Glücks zu sehen, ist immer ein tolles Erlebnis.

Da der Mond im Moment schon am frühen Nachmittag am Himmel steht, gelangen mir tolle Aufnahmen von den Kranichen vor dem Mond. Mir half dabei, dass dieser Kranichzug fast genau in Richtung Osten flog. Und so auch genau in gerader Linie vor dem Mond flog.

Später machte ich dann auch noch Fotos vom ersten Abendrot des Jahres. Der Vorfrühling kündigt sich an!