Schlagwort: Nahrung der Vögel

Die Fehler bei unserer Wahrnehmung

Die Fehler bei unserer Wahrnehmung

Leider kein Fehler bei unserer Wahrnehmung. Der Kiebitz wird immer seltener

Wir werden in den letzten Jahren oft mit gefühlten Wahrnehmungen konfrontiert. Man kann sagen, alles wird immer schlimmer. Die Umweltzerstörung, die Kriminalität, die Armut, die Krankheiten, der Verkehr und das Verhalten der Menschen. Und schnell entwickelt man Theorien, warum das so ist. Die Fehler bei unserer Wahrnehmung entstehen häufig durch persönliche Erlebnisse, die Region in der man lebt und falsche Informationen bzw. die falsche Aufnahme von Informationen.

Falsche Informationen

Eine Arbeitskollegin kam am Montag etwas aufgelöst zu mir und erzählte mir, sie hätte im Radio bei den Lokalnachrichten gehört, bei der Stunde der Wintervögel wurde nicht eine Amsel gesichtet. Diese Information ist einfach falsch. Vielleicht hat sie das einfach falsch verstanden, vielleicht bezog sich das nur auf eine Region. Vielleicht auf Dortmund.

Hilfe bei Fehlern in unserer Wahrnehmung

Was bei einem Fehler bei unserer Wahrnehmung hilft, sind immer Zahlen und Statistiken. Nach der vorläufigen Auswertung der Stunde der Wintervögel gab es bei der Amsel große Verluste. Wahrscheinlich durch das erstmals in ganz Deutschland auftretende Usutu-Virus und die Trockenheit. Die Amsel ist aber immer noch einer der häufigsten Vögel in Deutschland und unseren Gärten.

Die Trockenheit schandet nicht immer

Nicht jeder Vogel hat auch unter der Trockenheit von 2018 gelitten. Der Haussperling ist wieder der häufigste Vogel bei der Stunde der Wintervögel und hat sogar etwas zugelegt. Auch können die Vögel im Moment von der Trockenheit des Jahres profitieren. Es gab einen Rekord bei den Früchten an den Bäumen. Und so gibt es jetzt immer noch reichlich Vogelbeeren an den Bäumen und Sträuchern. Normalerweise wären die jetzt schon von den Vögeln abgeerntet.

Die Trockenheit des letzten Jahres hat auch dazu geführt, das sich viel mehr Menschen mit der Natur, dem Umweltschutz und dem Klimawandel beschäftigen. Die extreme Trockenheit und Hitze hat einige aufgerüttelt. Die Folgen waren halt einfach nicht zu übersehen.

Ein Rekordjahr für die Störche

Trotzdem war das nicht überall so und nicht für alle Tiere so dramatisch. Die Störche in NRW und Hessen haben ein Rekordjahr hingelegt. Es gab so viel Nachwuchs wie lange nicht mehr. Dafür gab es im Nordosten von Deutschland sehr große Verluste. So das der Storch in Deutschland immer noch als gefährdet angesehen werden muss.

Die Fehler bei unserer Wahrnehmung

Die Störche in NRW hatten so viel Nachwuchs wie lange nicht mehr

Die Fehler bei unserer Wahrnehmung

Er macht sich wieder bereit

Für mich, der sich in einem Hochgefühl bewegt, was die Sichtungen und das Fotografieren betrifft, ist es wichtig nicht die falsche Wahrnehmung zu behalten. 2017 habe ich für mich 24 neue Vögel gesichtet und 2018 sogar 30. Da ich lange Zeit keine Tiere beobachtet habe und mich jetzt nur noch in Schutzgebieten bewege, ist das manchmal wie auf einem Silbertablett. Die Tiere bündeln sich halt dort.

Eine gute Hilfe und Übersicht bei der Gefährdung einzelner Arten ist der neue Bildband von Peter Berthold.  Unsere einzigartige Vogelwelt – Die Vielfalt der Arten und warum sie in Gefahr ist. Ein sehr lehrreiches Buch.

Leider passen die Wahrnehmung und die Zahlen manchmal zusammen. Das Rebhuhn und der Kiebitz waren früher viel häufiger. Überhaupt sind die Tiere unserer Felder besonders bedroht. Die Zahl unserer Gartenvögel ist nach den Ergebnissen der Stunde der Wintervögel stabil.

Eine weitere Futterstelle

Eine Futterstelle

Haferflocken, Rosinen. Eine Futtermischung an der neuen Futterstelle

Ich habe es schon ein paar Mal erwähnt, das ich im Garten noch eine weitere Futterstelle habe. Besonders für die großen Vögel, die nicht an die Futterstation gehen können. Bei den großen Vögeln führt das immer zu lustigen Szenen, wenn sie versuchen an das Futter zu kommen. Ein Buntspecht hat sich einmal unten an die Futterstation gehängt und mit einer Art Situp die Körner unten aus der Futterstation gepickt. Und eine Amsel saß einmal minutenlang unterhalb der Futterstation und hat überlegt, wie man denn als größerer Vogel da bloß an das Futter kommen kann. Da konnte man sehen, wie es im Gehirn gearbeitet hat.

Eine Futterstelle für größere Vögel

Eine weitere Futterstelle war also einfach notwendig, da auch kleinere Singvögel gerne vom Boden essen. Deshalb habe ich irgendwann das Futter auf einen Stein ausgeschüttet. So liegt es trocken auf und ist gut erreichbar. Wenn ich Haferflocken ausgelegt habe, war das Futter immer sehr schnell weg. Bis ich bemerkt habe, das eine Ringeltaube alles auffrißt. Die ist wie ein Staubsauger und läßt nicht einen Krümel übrig. Das war für die Ringeltaube eher Fastfood und für mich schneller Verbrauch vom Futter.

Und Ringeltauben sind auch nicht so spannend. Also habe ich dann Erdnüsse auf den Stein gelegt. Die Erdnüsse locken viele Vögel an. An den Erdnüssen bedient sich jetzt immer eine Elster. Andere größere Vögel wie der Buntspecht und der Eichelhäher haben sich noch nicht sehen lassen.

Unterschiedlicher Besuch

Generell ist es immer schwer zu sagen, wie die Futterstelle angenommen wird. Es gibt Tage, da ist die Futterstation belagert und innerhalb von ein paar Stunden leer. Und manchmal dauert es Tage. Die Meisen kommen jeden Tag, auch das Rotkehlchen ist jeden Tag da. Aber es frißt nicht viel. Die Grünfinken kommen seltener und die Buchfinken auch nur zwischendurch einmal. Man sieht sie zwar in den Bäumen, aber sie gehen nicht an die Futterstation.

Und das obwohl es kälter geworden ist. Für morgen ist für NRW Schnee angekündigt. Aber es gibt auch noch reichlich Vogelbeeren in der Nachbarschaft. Die Vögel haben noch andere Nahrung.