Monat: Januar 2018

Königliche Paare

Da es heute mal wieder ein Tag war, an dem es nicht hell wurde, brauche ich einfach ein paar strahlende, helle Farben. Und es gibt nichts was mehr strahlt, als das Weiß der Höckerschwäne! Es gibt nichts was anmutiger und schöner aussieht als ein Schwanenpaar. Gerade wenn sie gemeinsam schwimmen. Und bei so viel Anmut und Strahlen passt es auch total, das in Großbritannien alle Schwäne der Königin gehören.

Aber so anmutig, schön und ruhig sie oft wirken, sie können ja auch ganz anders. Wenn sie ihre Kinder oder ihr Revier verteidigen, dann können sie sehr aggressiv werden. Und wer Höckerschwäne schon mal im Flug gesehen hat, der weiß bestimmt das sie sich dabei anhören wie ein Propellerflugzeug oder ein Hubschrauber.

Hier aber nur die anmutigen Schwanenpaare. Mein Favorit ist das Paar auf den ersten beiden Fotos. Sie scheinen alles synchron zu machen, wie ein ganz altes Paar.

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Die Rabenvögel und das Ende der Bäume

In den Wintermonaten sind auch die Rabenvögel noch auffälliger als sonst. Wie viele andere Vogelarten bilden sie im Winter Schwärme, vor allem auch gegen Abend. Um sich dann gemeinsam auf Schlafbäumen zu sammeln. Im Winter ist das bilden von Schwärmen bei vielen Vögeln eine Überlebensstrategie. In der kahlen Landschaft hat man im Schwarm wohl bessere Überlebenschancen. Aber auch Rehe versammeln sich im Winter an manchen Orten zu größeren Gruppen. Die Zugvögel wie Gänse, Enten oder die Birken- und Erlenzeisige bleiben sowieso in ihren Zugschwärmen zusammen, bis sie in die Brutgebiete zurückfliegen.

Die Rabenvögel

Wenn man in der Dämmerung über das Gelände der Universität in Dortmund läuft, dann hört man hundertfach die unverwechselbaren Rufe der Dohlen. Man sieht nichts von ihnen, man hört nur immer wieder das markante „Jup“, „Jup“. Offensichtlich nutzen die Dohlen die großen Laubbäume zwischen den Gebäuden als Schlafbäume. Auch die Elstern sind in den letzten Wochen auf dem Unigelände sehr auffällig.

Besonders bei den Elstern ist mir die Gruppenbildung in den letzten Wochen aufgefallen. Kenne ich die Elster doch eher als Einzelgänger, fielen mir schon zu Hause im Garten die kleinen Gruppen der Elstern auf. Auf dem Unigelände konnte ich noch ganz andere Dimensionen beobachten. Dort versammelten sich in zwei Laubbäumen vor Anbruch der Dämmerung bis zu 20 Elstern. Aus allen Himmelsrichtungen kamen sie angeflogen.

Schon eine Woche vor Sturm Friederike musste ich mit Entsetzen ansehen, wie diese Bäume gefällt wurden! Es waren wirklich große Laubbäume, höher als fünfstöckige Gebäude. Mir ist durchaus klar, das Bäume zu groß werden können, zu dicht stehen oder krank sind. Einige dieser Bäume waren auch schon über ein Gebäude mit Flachdach gewachsen. Als ich mir das näher angesehen habe, stellte ich auch fest, dass es viel mehr Bäume waren als die zwei, die ich gesehen hatte. Vier Bäume wurden sofort gefällt und drei mussten noch stehenbleiben, weil sie offensichtlich zu nah an einem Gebäude standen. Diese Bäume haben auch Friederike ohne den Verlust eines Astes überstanden. Krank waren sie also wohl nicht!

Ein Versammlungsbaum der Elstern war stehengeblieben und so versammelten sich gestern nochmal 16 Elstern und zwei Rabenkrähen ein letztes Mal im Baum. Es war ein Abschied. Heute fiel auch dieser Baum der Kettensäge zum Opfer.

Die Rabenkrähe

Die Rabenkrähe wird auch Aaskrähe genannt. Was viel über ihr Verhalten und das ihrer Verwandten den anderen Rabenvögeln aussagt. Als Aasfresser waren sie früher oft an Richtplätzen zu finden. So wurden sie zu Galgenvögeln und Unglücksraben. Ihre schwarze Farbe beflügelte da sicher die Fantasie. Sie kündigten das Unglück an. Ein fast völlig schwarzes Tier kann einen eigentlich auch nur zu solchen Gedanken anregen. Sie sind faszinierend auch durch ihre Schläue. „Er stiehlt wie ein Rabe“, hat eigentlich die Aussage, er ist schlau wie ein Rabe. Und das sind sie wirklich, intelligente Tiere. Anpassungsfähig und Kulturfolger. Als Aasfresser sind sie auch häufig an Müllkippen zu finden, bedienen sich aber auch an Abfalleimern und versuchen sogar die Gelben Säcke zu plündern und das auch noch in Zusammenarbeit in kleineren Gruppen.

Bei der Nahrungsbeschaffung sind sie sehr einfallsreich und haben eine gute Beobachtungsgabe. So lassen sie den Buntspecht mit dem Schnabel Nüsse öffnen und nehmen ihm anschließend die geöffnete Nuss weg. Oder klauen ganze Meisenknödel aus den Gärten.

Und vielleicht kennen auch einige die Geschichte von dem Raben, der solange Steine in eine Flasche wirft, bis das Wasser darin gestiegen ist und er es trinken kann.

Trotzdem wird die Rabenkrähe nicht gerade geliebt. Sie treten in Schwärmen auf und sind dabei sehr laut. Und haben sich in manchen Gegenden dadurch zur Plage entwickelt. Versuche solche Schwärme mit Lärm, Geräuschen oder Greifvogelattrappen zu vertreiben, scheitert meistens an der Intelligenz der Krähen. Auch fressen sie Jungvögel und die Eier anderer Vogelarten. Und Krähenpaare verteidigen ihr Nest und ihr Revier auch gegen Menschen. Denn sie sind keine Rabeneltern, die ihre Kinder im Stich lassen und vernachlässigen. Dieser Ausdruck entstand einfach durch eine falsche Beobachtung von jungen Raben. Diese sind als Nestflüchter als sehr hilflos beobachtet worden, werden aber von den Eltern noch lange Zeit außerhalb des Nestes betreut und gefüttert.

Dafür und für ihre Intelligenz kann man diese Vögel nur lieben.

Wimmelbilder

Auch das Münsterland lag in der Zugbahn von Sturm Friederike. Sogar auf der A1 lagen umgestürzte Bäume. Auch Münster und die Rieselfelder lagen im Auge des Sturms und es gibt einige Schäden. Vor allem an den Bäumen im Erweiterungsgebiet rund um den Rieselfelderhof. Auch der Wasserstand in den Rieselfelder ist weiterhin sehr hoch. Viele Flächen stehen unter Wasser, die normalerweise völlig trocken sind. Für die Gänse und Möwen sehr positiv, sie nutzen diese überschwemmten Flächen sehr gerne. Für uns Menschen ist dieser Winter eher eine dunkle Zeit. Sturm Friederike ist gerade erst vorbeigezogen und jetzt droht uns das nächste Hochwasser an unseren Flüssen. Im Kreis Unna darf man erstmal nicht in die Wälder, weil immer noch Äste herunterfallen können.

Um wieder das Positive zu sehen, es wimmelt nur so vor Gänsen und Möwen in den Rieselfeldern. Auch im restlichen Jahr sind immer unheimlich viele Gänse, Enten und Möwen vor Ort. Das bilden von Schwärmen und Gemeinschaften gehört zu einem typischen Bild der Rieselfelder.

Hier ein paar aktuelle Wimmelbilder und einige wusselige Eindrücke aus dem Frühling und dem Sommer.

 

Rieselfelder Münster

Die Rieselfelder Münster sind zu einer echten Sehenswürdigkeit geworden. Die Stadt Münster ist für viele Dinge bekannt. Als weltoffene und tolerante Universitätsstadt. Die Stadt des Westfälischen Friedens und der Fahrräder. Als mittelalterliche Stadt für ihre Kirchen, den Dom, das Schloss und das historische Rathaus. Aber auch für den Kiepenkerl, Picasso, den Tatort und Titus Dittmann.

Die Rieselfelder Münster haben viel zu bieten

Aber auch für Natur- und Tierfreunde hat Münster viel zu bieten. Man braucht immer nur ein paar Kilometer zu gehen oder zu fahren und schon ist man vom Zentrum mitten auf dem Land. Und für den, der hier regelmäßig liest, sind die Rieselfelder mittlerweile bestimmt auch schon bekannt. Rieselfelder waren die Vorläufer unserer heutigen Kläranlagen. Es gab sie vor vielen Städten. Man hat sandige Flächen mit Erdwällen umrandet und das Abwasser der Städte hineingeleitet. Mit den modernen Kläranlagen wurden die Rieselfelder überflüssig. In Münster hat man sich dann gedacht, diese Felder dauerhaft mit Wasser zu fluten. Entstanden sind viele sehr flache Teiche und ausgedehnte Schilffflächen, die ideal sind für viele Wasservögel. Die Rieselfelder sind zu einem herausragenden Biotop geworden. Zu einem Europareservat für Vögel. Man kann bis zu 200 verschiedene Arten über das Jahr beobachten. Auch für Zugvögel ist die Savanne Westfalens von sehr großer Bedeutung.

Ich habe hier schon viele Arten und Fotos gezeigt. 90% meiner Fotos sind in den Rieselfeldern gemacht worden. Heute möchte ich hier mit ein paar Fotos noch einen näheren Eindruck von den Rieselfeldern zeigen. Die Rieselfelder liegen im Norden von Münster, nördlich der Stadtteile Kinderhaus und Coerde. Mit dem Fahrrad sind sie vom Zentrum in einer halben Stunde erreichbar. Mit dem Auto erreicht man sie über die A1 von den Ausfahrten Münster-Nord oder Greven.

 

 

Enten und Gänse

Enten und Gänse zählen das ganze Jahr zu den häufigsten Vögeln. Im Winter kommen dann auch noch die arktischen Zugvögel wie Blässgänse, Saatgänse und Zwerggänse dazu. Die dann zu Tausenden z.B. am Niederrhein überwintern. Auch die Schellente ist ein typischer Wintergast.

Aber auch die eingebürgerten Arten wie die Kanada- und die Nilgans zählen zu den großen Gewinnern unter den Vögeln. Hat man vor Jahren einzelne Kanadagänse gesehen, gibt es sie jetzt praktisch an jedem Gewässer zu sehen.

Hier eine kleine Auswahl der Enten und Gänse :

 

Die Watvögel

Die Watvögel lassen sich am häufigsten am Meer und in der Nähe der Küste beobachten. Wenn sie bei Ebbe durch das flache Wasser oder das Watt waten. Was für ein Wortspiel! Aber sie bevorzugen nun einmal schlammige Flachwasserzonen um ihre Nahrung zu suchen und die gibt es fast immer im Küstenbereich. Im Binnenland hilft ihnen der Mensch, in dem er solche Gewässer anlegt. Kläranlagen, Wasserwerke, Schlammbecken und Regenrückhaltebecken. Oder durch die Vorgänger der Kläranlagen, die Rieselfelder. Das Europareservat Rieselfelder Münster hat da eine herausragende Stellung. Über das Jahr lassen sich dort bis zu 200 verschiedene Vogelarten beobachten und eben auch Watvögel weit von der Küste entfernt. Hier ein paar Beispiele :

Der Kiebitz

Leider ist der Kiebitz einer der vielen Sorgenkinder der einheimischen Vögel. Neben den Singvögeln einer der großen Verlierer der intensiven Landwirtschaft. Als Bodenbrüter wird seine Brut oft durch Fahrzeuge und zu frühe Mäharbeiten zerstört.

Die Zählungen der Brutplätze und erfolgreichen Bruten in diesem Jahr haben auch keine guten Ergebnisse gebracht. Dabei ist der Kiebitz eigentlich ein Allerweltsvogel. Der häufigste Watvogel in Deutschland, weil er eben eigentlich auf jedem Feld vorkommt. Aber eben jetzt leider nicht mehr.

Für mich ist ein Kiebitz ein gewohnter Anblick. Ich kenne sein Flugbild, sehe ihn sogar manchmal beim Joggen. Ich habe ihn oft fotografiert, sogar als einen der ersten Vögel.

Sehr häufig habe ich ihn in den Rieselfelder fotografiert und gesehen. Am großen Teich ist er oft in Gruppen mit hunderten Exemplaren zu sehen. Gerade im Herbst und Winter sind diese Schwärme unterwegs. Jetzt möchte ich auch endlich auf diesen schönen und bedrohten Vogel aufmerksam machen.

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Die Big Five

Die Bezeichnung  die Big Five wurde als Erstes und hauptsächlich für fünf Tiere aus Afrika verwendet. Das sind der Elefant, das Nashorn ( Spitzmaulnashorn, Breitmaulnashorn ), der Büffel, der Löwe und der Leopard. Dabei geht es leider nicht um die Größe, sondern wie schwer diese zu jagen sind.

Meine Big Five für Deutschland wäre wahrscheinlich Wolf, Luchs, Wildkatze, Steinbock und Elch. Ja, es gibt tatsächlich einzelne Elche, die aus Polen nach Deutschland kommen. Auch das Wisent kann man vielleicht noch dazu nehmen, wird doch versucht es an einigen Stellen auszuwildern.

Meine persönliche Big Five der Vögel letztes Jahr war Eisvogel, Bienenfresser, Flamingo, Seeadler und Uhu. Bei Seeadlern und Flamingos hatte ich die Informationen wo sich welche aufhalten. Beim Bienenfresser habe ich einen erfolglosen Versuch auf der Königshovener Höhe unternommen und beim Uhu habe ich es gar nicht erst versucht.

Das soll sich dieses Jahr ändern. Der Uhu, Bienenfresser und Seeadler stehen auch dieses Jahr wieder auf der Liste. Die Seeadler sind mit dem Eisvogel meine absoluten Favoriten. Und dieses Jahr möchte ich noch bessere Fotos von ihnen machen und noch näher herankommen. Und auch einen Uhu möchte ich dieses Jahr fotografieren. Neben dem Bienenfresser setze ich noch einen Exoten auf die Liste. Den Halsbandsittich, der sich entlang des Rheins ausgebreitet hat. Und um noch einmal zu träumen und nach den Sternen zu greifen, den Wiedehopf. Einer der wohl schönsten heimischen Vögel. Auch bekannt aus dem Lied der Vogelhochzeit.

Allen Lesern wünsche ich ein frohes neues Jahr! Und viel Glück, Gesundheit und Erfolg beim Fotografieren und den Sichtungen und Beobachtungen.

Die Big Five

Seeadler am Steinhuder Meer