Die Lebensgemeinschaft Wiese ist in unserer Natur ein sehr interessanter und wichtiger Lebensraum. Gerade unsere Wiesen- und Feldbewohner leiden unter der intensiven Landwirtschaft und der Landschaftsnutzung. In keinem anderen Lebensraum gibt es so große Verluste bei verschiedenen Tierarten. Ohne Blumenwiesen gibt es keine Insekten und dann auch keine Vögel mehr, die sich von diesen Insekten ernähren.
In den letzten Tagen habe ich darüber nachgedacht. Auf meinen Spaziergängen in der Umgebung waren nur wenige Vögel zu sehen. Bei uns im Hügelland ist die Natur auch noch etwas zurück. Wir sind hier auch noch davon entfernt, das die Landwirte ihre Wiesen mähen. Das Gras ist einfach noch nicht genug gewachsen.
Die Mahd verändert die Gemeinschaft
Im Flachland sieht das schon ganz anders aus. Ich besuchte am Freitag die Kiebitzwiese und am Donnerstag wurden dort die Wiesen in der Umgebung gemäht. Das öffnete mir nochmal eine ganz neue Perspektive auf die Lebensgemeinschaft Wiese. Die hochwachsende Wiese bietet Nahrung und Schutz für typische Wiesenbewohner wie den Kiebitz. Wiesenbewohner mit langen Beinen kommen mit jeder Grashöhe zurecht. Bestes Beispiel dafür ist der Weißstorch. Beide Vogelarten gibt es an der Kiebitzwiese.
Während eine gemähte Wiese für den Kiebitz und sein Gelege eher schlecht ist, profitieren Andere erst von einer gemähten Wiese. Ohne hohe Gräser geht der Schutz für andere Tierarten verloren und legt den Blick frei auf das Leben auf und im Boden. Eine gemähte Wiese ist wie ein gedeckter Tisch für alle die Regenwürmer, Käfer, Larven oder Feldmäuse fressen.
Eine Ansammlung von Beutegreifern
Und so fand sich über den Wiesen eine bunte Mischung von vielen Greifvögeln und Rabenvögeln ein. Einige Rotmilane und Turmfalken suchten ständig die Wiesen ab. Ein Schwarzmilan zeigte sich und die Dohlen und Rabenkrähen waren ständig auf der Suche nach Nahrung. Besonders die Turmfalken waren sehr erfolgreich und erbeuteten viele Mäuse. Dabei kam es zu einer ungewöhnlichen Begegnung. Ein männlicher Turmfalke fraß in Ruhe eine gefangene Maus. Während eine Rabenkrähe immer näher kam und den Turmfalken beobachtete. Hatte die Krähe es auf die Maus abgesehen? Dabei blieb die Krähe geduldig neben dem Turmfalken. Eigentlich sind Krähen nicht dafür bekannt, anderen Vögeln geduldig die Beute zu überlassen.
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