Wenn man in die Natur geht, weiß man nie, was einen erwartet. Am Montag war Wild West auf der Kiebitzwiese. Das trifft es wohl am besten. Meistens weiß man nicht, welche Tiere man sieht und welche Menschen man trifft. Aber manchmal passieren auch Dinge, die man sich in nicht einmal in seiner Fantasie ausmalen kann.
Die Heckrinder, wild oder schon gezähmt?
So ganz weiß ich auch immer noch nicht, was diese ganze Aktion auf der Kiebitzwiese für einen Sinn hatte. Im Mittelpunkt stand die Heckrindherde. Die auf der Kiebitzwiese weitestgehend sich selbst überlassen ist. Es gibt einen Stall und die Kiebitzwiese ist eingezäunt. Die Heckrindherde kann sich dort frei bewegen und das tut sie auch. Meistens ist die Herde sehr ruhig und wenn man sich fortbewegt, dann langsam und als Karawane. Meistens ein Tier hinter dem anderen. Ich habe davon auch schon hier berichtet. ==>Die Heckrinder
Und ab und zu kommt Nachwuchs auf die Welt. Wer sich um die Herde kümmert und sie im Auge behält ist mir nicht bekannt. Es gibt bestimmt Besitzer. Und diese waren dann vielleicht am Montag im Einsatz. Alles habe ich auch nicht verfolgt und mitbekommen, da ich die zahlreichen Vögel fotografiert habe und die Gegend im Blick hatte.
Aufregung bei den Gänsen
Es begann vielleicht alles damit, das plötzlich mehrere Gänsefamilien mit ihrem Nachwuchs im hinteren Teil der Kiebitzwiese in Richtung des Deiches der Ruhr liefen. Ich verstand diese Aktion nicht, sie sah aber ziemlich interessant aus. Vielleicht hatten die Gänse schon etwas mitbekommen, bevor ich überhaupt etwas bemerkt hatte. Der tierische Instinkt. Da kommt was, wir verschwinden besser alle in Richtung Ruhr.
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Die Streifengans und die Kanadagänse schauen schon. Die Graugans-Familien rennen plötzlich los
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In Richtung Deich und Ruhr. War es Instinkt?
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Den Deich fast erreicht. Noch ist nichts weiter zu erkennen
Die Cowboys beim Wild West auf der Kiebitzwiese
Woher dann die Heckrindherde kam, ist mir nicht mehr ganz klar. Sie wurde aber von zwei Männern in einem Buggy verfolgt oder besser in eine Richtung getrieben. Sozusagen zwei Cowboys. Wo der Buggy den Graben überqueren konnte oder überhaupt in den Bereich kam, ist mir nicht klar. Aber bestimmt konnten die Cowboys das Gatter zur Sperrzone öffnen, was wir Besucher nicht können.
Die Herde lief dann genau dort lang, wo vorher auch die Gänsefamilien in Richtung Deich unterwegs waren.
Die Herde flieht geschlossen. Noch ist das Kalb dabei.
Sie wurden aber von den Männern entlang des Deiches getrieben und dann in eine Lücke hinein und dann war die Herde nicht mehr zu sehen. Das ganze hatte wirklich etwas von Wild West auf der Kiebitzwiese. So große Herdentiere in voller Bewegung, wo sieht man das sonst in Deutschland?
Ein Kälbchen auf der Flucht
Also Aktion gelungen und beendet. Nicht ganz. Während die Herde in geschlossener Formation vorbildlich zusammenhielt und vor der Gefahr floh, konnte ein kleines Kälbchen nicht flogen. In der Natur wäre das ein verhängnisvoller Fehler gewesen. Von der Herde getrennt, wäre die Gefahr groß gewesen.
Auf der Weide dachte das Kälbchen aber gar nicht daran, der Herde zu folgen. Es hatte mittlerweile Ohrmarken bekommen und dachte sich wohl, „Menschen, nein danke! Ich sehe mal zu, das ich vor denen weglaufe!“
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Das Kälbchen wurde abgehängt
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Und ging dann zur Flucht über
Und es lief an dem Buggy vorbei und machte sich in Richtung Westen in den ganz hintersten Bereich davon. Bald war es nicht mehr zu sehen. Alle Heckrinder waren weg. Aber durch die Aktion wurden natürlich auch noch alle Gänse und der Kranich aufgescheucht und wechselten den Standort. Während einige Gänse direkt verschwanden, wechselte der Kranich laufend den Standort. Gut für den Fotografen!
Mutter und Kind allein unterwegs
Als ich mich dann wieder umsah, stand plötzlich die Mutter mit dem an Ostern geborenen Kälbchen rechts vom Aussichtshügel. Mutter und Kind waren wohl nicht bei der Herde gewesen. Sie waren schon in den Tagen davor immer allein unterwegs. Sie hatten den Weg ganz am Zaun entlang gewählt und waren jetzt tatsächlich sicher! Denn dort konnten die Männer mit dem Buggy wirklich nicht hinfahren ohne durch einen Graben zu müssen.
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Die Mutter und ihr Kälbchen waren in Sicherheit
Die Mutter stellte sich schützend vor das Kälbchen. Es sah so aus, als hätten sie gewonnen! Die Cowboys stiegen aus dem Buggy und standen am Graben. Die Mutter sah sie an. Dann klatschten die Männer in die Hände und riefen. Und die Mutter lief los. Und das Kälbchen hinterher.
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Die Mutter stellt sich schützend vor das Kälbchen
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Doch dann rennen beide los
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Das Kälbchen folgt natürlich der Mutter
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Die beiden sind schnell, aber die Cowboys sind motorisiert
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Am Ende werden die beiden zur Herde getrieben
War das der Fluchtinstinkt oder die gezähmte Natur der Heckrinder? Sie liefen durch das Wasser in Richtung der Männer und die sprangen schnell in den Buggy und trieben die beiden in Richtung Deich zu den Anderen. Die Herde war wieder vereint. Die Arbeit der Cowboys war erledigt und der Mensch hatte wieder einmal gewonnen.
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