Heute am 3. Advent machen wir wieder
einen kleinen Schritt…
oder einen großen Schritt…
Heute am 3. Advent machen wir wieder
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oder einen großen Schritt…
Haferflocken, Rosinen. Eine Futtermischung an der neuen Futterstelle
Ich habe es schon ein paar Mal erwähnt, das ich im Garten noch eine weitere Futterstelle habe. Besonders für die großen Vögel, die nicht an die Futterstation gehen können. Bei den großen Vögeln führt das immer zu lustigen Szenen, wenn sie versuchen an das Futter zu kommen. Ein Buntspecht hat sich einmal unten an die Futterstation gehängt und mit einer Art Situp die Körner unten aus der Futterstation gepickt. Und eine Amsel saß einmal minutenlang unterhalb der Futterstation und hat überlegt, wie man denn als größerer Vogel da bloß an das Futter kommen kann. Da konnte man sehen, wie es im Gehirn gearbeitet hat.
Eine weitere Futterstelle war also einfach notwendig, da auch kleinere Singvögel gerne vom Boden essen. Deshalb habe ich irgendwann das Futter auf einen Stein ausgeschüttet. So liegt es trocken auf und ist gut erreichbar. Wenn ich Haferflocken ausgelegt habe, war das Futter immer sehr schnell weg. Bis ich bemerkt habe, das eine Ringeltaube alles auffrißt. Die ist wie ein Staubsauger und läßt nicht einen Krümel übrig. Das war für die Ringeltaube eher Fastfood und für mich schneller Verbrauch vom Futter.
Und Ringeltauben sind auch nicht so spannend. Also habe ich dann Erdnüsse auf den Stein gelegt. Die Erdnüsse locken viele Vögel an. An den Erdnüssen bedient sich jetzt immer eine Elster. Andere größere Vögel wie der Buntspecht und der Eichelhäher haben sich noch nicht sehen lassen.
Generell ist es immer schwer zu sagen, wie die Futterstelle angenommen wird. Es gibt Tage, da ist die Futterstation belagert und innerhalb von ein paar Stunden leer. Und manchmal dauert es Tage. Die Meisen kommen jeden Tag, auch das Rotkehlchen ist jeden Tag da. Aber es frißt nicht viel. Die Grünfinken kommen seltener und die Buchfinken auch nur zwischendurch einmal. Man sieht sie zwar in den Bäumen, aber sie gehen nicht an die Futterstation.
Und das obwohl es kälter geworden ist. Für morgen ist für NRW Schnee angekündigt. Aber es gibt auch noch reichlich Vogelbeeren in der Nachbarschaft. Die Vögel haben noch andere Nahrung.
Ein Grünfink-Weibchen an der Futterstation
Wahrscheinlich habt ihr das schon mitgekriegt, mit manchen Vögeln stehe ich auf Kriegsfuß! Sie sind einfach sehr scheu und vorsichtig. Dazu gehören besonders der Grünspecht, der Eichelhäher und der Grünfink. Ich mag sie wirklich sehr, aber sie sind extrem vorsichtig. Fast schon schreckhaft.
Am Samstag flog der Grünspecht plötzlich durch eine Häuserlücke in einem Bogen auf das Hausdach des Nachbarn. Eine gute Position für ein Foto, aber dem Grünspecht war das viel zu offen und nach einer Sekunde flog er auf den Rasen des Nachbarn. Okay, noch besser. Dachte ich. Eine natürliche Umgebung. Durch den Zaun fotografieren, aber das geht. Natürlich nicht mit dem Grünspecht! Der war noch im Alarm-Modus und fand das am Gartenzaun viel zu gefährlich und trat die Flucht an.
Ähnlich geht es mir immer mit den Grünfinken. Die sind natürlich viel häufiger im Garten und der Umgebung zu sehen, als der Grünspecht. Und so konnte ich sie dort auch schon fotografieren. In Bäumen oder Sträuchern sind sie auch durchaus gelassen. Aber sobald sie sich der Futterstation nähern, sind sie in Alarmbereitschaft.
Ich bewege mich mittlerweile wirklich fast gar nicht mehr. Aber die kleinste Bewegung reicht und sie sind weg. Auch wenn man noch 15 Meter weg ist. Die Buchfinken und Erlenzeisige sind da ganz anders. Selbst das schüchterne Rotkehlchen hält mal still.
Am Samstag konnte ich dann aber doch das erste Mal einen Grünfink an der Futterstation fotografieren. Ich hatte den kurzen Augenblick genutzt, bevor er wieder weg war. Ein paar weitere Fotos konnte ich noch von ihnen im Pflaumenbaum machen.
Eine weitere Premiere war, das ich den ersten Vogel am Vogelbad fotografieren konnte. Die Blaumeise war dort zum Trinken. Ich habe wirklich noch keinen Vogel im Bad gesehen. Sie nutzen es einfach nicht und fliegen auch kaum mal in die Nähe.
Aber es gelangen mir wirklich viele schöne Fotos, an diesem schönen Tag. Und auch viele Beobachtungen konnte ich machen, bevor am Abend dann der Regen kam.
Blick vom Aussichtsturm auf den großen Teich
In den Rieselfeldern kann man über das Jahr 200 verschiedene Vogelarten beobachten. Besonders beliebt sind die Rieselfelder von Münster auch bei Zugvögeln und Vögeln die sonst am Meer zu Hause sind.
Jeder Naturfotograf und Naturfreund hat sein Revier. Meistens ist es direkt vor der Haustür. Wie man so schön sagt. Wenn man einen Garten hat, ist das sogar tatsächlich so. Schon dort kann man sehr viele Beobachtungen und gute Fotos machen. Ein Vogelhaus oder eine Futterstation hilft dabei, die Vögel anzulocken.
Viele haben dann auch in der Nachbarschaft oder der näheren Umgebung noch ein gutes Revier. Gerade wenn man schon etwas ländlicher oder in einer kleineren Stadt wohnt. Man hat vielleicht Felder in der Nähe oder einen Wald. Auch in einer Großstadt kann man gute Reviere um die Ecke finden. Ein Park oder ein Friedhof sind gute Orte, um Tiere zu beobachten und zu fotografieren. Diese Orte haben sogar einen großen Vorteil, die Tiere sind dort an Menschen gewöhnt und lassen sich leichter fotografieren.
Natürlich sind solche Reviere nur für Tiere gut, die auch Kulturfolger sind. Und nicht an bestimmte Lebensräume gebunden sind. Wenn man seltene Tiere beobachten will und die Natur so richtig erleben möchte, ist es besser Naturschutzgebiete zu besuchen. Die Schutzgebiete bieten schon ein ganz anderes Naturerlebnis. Man hat das Gefühl in der Natur zu sein und das die Natur dort anders ist.
Man kann dort vielleicht mehr Tiere beobachten. Doch wo sind die besten Gebiete? Wo kann ich besonders viele Tiere sehen und auch seltene. Diese Fragen stellt man sich oft. Die Ortskenntnis und Erfahrung in seinem Revier hilft einem sehr weiter. Aber meistens kann man dort keine seltenen Tiere sehen. Dazu muss man auch einmal andere Gebiete besuchen.
Da ich auch ein Sammler und Statistikfan bin, habe ich ermittelt, in welchen Gebieten ich wie viele Tiere gesehen habe. Da sind die Rieselfelder von Münster als Europareservat ein herausragendes Gebiet. Sie gehören zu den Gebieten, die an erster Stelle zu nennen sind. Mit Gebieten wie der Nord- und Ostseeküste, der Müritz, dem Steinhuder Meer usw. . Ein überregional bedeutendes Gebiet.
So möchte ich später noch weitere Gebiete vorstellen, hier aber erstmal ein Steckbrief zu den Rieselfeldern :
Status : Europareservat, überregional bedeutend
Beste Jahreszeit : Durch die Zugvögel und Wintergäste das ganze Jahr geeignet
Anzahl der Arten : 84 Vogel-Arten, 4 Säugetiere, 1 Reptilien. Die vielen Wasserflächen und Schilfbestände sind für Säugetiere nicht besonders geeignet
Highlights : Bartmeisen, Blaukehlchen, Austernfischer, Kolbenente, Streifengans, Löffler, Weißstörche und Storchennester.
Auch die Masse an Vögeln und Beobachtungen sind beeindruckend
Weitere Merkmale : Viele Beobachtungshütten und ein Aussichtsturm
In den nächsten Monaten sind wieder einige Wintergäste aus dem hohen Norden und aus dem Osten bei uns in NRW zu Gast. Viele Grau-, Saat- und Blässgänse. Aber auch viele Singvögel. Die Birken- und Erlenzeisige sind teilweise jetzt schon in großen Gruppen zu sehen. Während die Birkenzeisige nur als Gäste im Winter bei uns zu sehen sind, sind die Erlenzeisige einheimische Vögel. Man sieht sie allerdings häufig nur in den Wintermonaten.
Da es dieses Jahr kaum Erlensamen gibt, werden beide Arten die Birken bevölkern. Man sieht die Erlen- und Birkenzeisige eh oft in gemischten Gruppen, da sie beide eben die Samen als Hauptnahrung im Winter haben. Die Erlenzeisige werden hoffentlich auch wieder zahlreich an der Futterstation im Garten auftauchen.
Ein weiterer Gast aus dem hohen Norden ist die Rotdrossel, die ich das erste Mal in Langenberg gesichtet habe. Auch das Wintergoldhähnchen ist jetzt wieder häufiger zu sehen. Da passt der Name wieder gut zum Verhalten. Eigentlich ein Vogel der das ganze Jahr bei uns heimisch ist, aber eben häufig nur im Winter gesichtet wird. Das Wintergoldhähnchen ist einer der kleinsten Singvögel, der kleinste Vogel Europas. Diese beiden Arten waren meine Vögel Nr. 109 und 110 für dieses Jahr. Und beide habe ich vorher nie gesichtet.
Ein Amsel-Männchen in den Vogelbeeren
Wer ein Vogelhaus oder eine Futterstation im Garten hat, kann sehr gut beobachten welche Nahrung die verschiedenen Vögel bevorzugen. Die Kohl- und Blaumeisen stehen total auf Erdnüsse. Die Nüsse locken auch viele der größeren Vögel an. Wie die Elstern, Eichelhäher oder die Buntspechte. Die Finken fressen am liebsten die Sonnenblumenkerne. Und die Vögel, die Weichfutter bevorzugen, fressen am liebsten die Haferflocken. Das sind an der Futterstation besonders die Rotkehlchen, die Amseln und die Heckenbraunellen. Die Haferflocken werden von den Meisen immer auf den Boden geworfen, damit sie an die Erdnüsse herankommen. Dort werden sie dann von den Amseln und den Rotkehlchen gefressen.
Die Vögel die gerne Weichfutter fressen, haben in der Natur auch die Beeren und andere Früchte als Nahrung. Im Herbst gibt es reichlich Beeren auf den Sträuchern und Bäumen. Das sind besonders die sogenannten Vogelbeeren, die Beeren der Eberesche. Da meine Kenntnisse über Pflanzen immer noch sehr gering sind, kann ich die verschiedenen Arten nicht näher benennen oder auseinander halten. Ich kann sie nur als Vogelbeeren bezeichnen.
In Langenberg gibt es nicht nur in den Gärten die Vogelbeeren, es gibt auch noch ursprüngliche Hecken mit Brombeersträuchern an den Wiesen und Wegen. In diesen Hecken gibt es einige Ebereschen die im Moment noch Beeren tragen. Und einen Apfelbaum, der noch kleine Äpfel trägt. Diese Bäume ziehen viele Vögel an. Besonders große Gruppen von Kohl- und Blaumeisen. Wenn es Beeren gibt, schlagen sie gerne zu. Aber auch die Trupps von den kleinen Schwanzmeisen zieht man häufig.
Auch Gruppen von Amseln fressen sich gerne in den Vogelbeeren satt. Die Vögel zieht es in die Beeren!
Wenn man manche Menschen fragen würde, welche Vögel sie nicht mögen, dann wären es vielleicht die Tauben. Oder wenn man Angler fragt, dann bestimmt der Kormoran. Wenn man unter den Vögeln eine Umfrage machen würde, wäre das Ergebnis schnell klar und eindeutig. Es sind mit Sicherheit die Greifvögel und Eulen.
Jeder Natur- und Tierfotograf hat das schon einmal beobachtet, wie ein Greifvogel oder eine Eule von anderen Vögel gehasst wird. Oder wurde sogar erst dadurch auf den Sitzplatz der Vögel aufmerksam. Die Eulen werden meist von Klein- und Singvögeln gehasst. Weil sie tagsüber an einem Schlafplatz sitzen, werden sie dort von den Kleinvögeln aufgesucht und beschimpft.
Die Greifvögel werden meist von größeren Vögeln gehasst und sogar attackiert und gejagt. Besonders Rabenkrähen attackieren immer wieder Greifvögel in der Luft. Besonders natürlich die häufigen Mäusebussarde. Aber auch Habichte werden oft attackiert. Ich habe fotografiert, wie ein Turmfalke von drei Dohlen über viele hunderte Meter verfolgt wurde.
An der Kiebitzwiese konnte ich beobachten und fotografieren, wie ein Turmfalke den Spieß umgedreht hat und selbst einen Mäsuebussard attackierte. So lange bis dieser entnervt ein Stück weiter flog. Das haben übrigens alle Greifvögel in dieser Situation gemeinsam. Sie bleiben eigentlich ziemlich ruhig dabei, wenn sie so gemobbt werden. Und fliegen meistens einfach weiter und fliehen irgendwann vor den Attacken. Der Turmfalke fühlte sich wohl von seinem Nachbarn, dem Mäusebussard gestört. Obwohl dieser nur auf dem Baum sah und ziemlich überrascht war, über diese Attacken.
Die Greifvögel müssen diese Unbeliebtheit wohl akzeptieren. Schließlich sind sie nur aus einem Grund so unbeliebt, sie könnten die anderen Vögel oder deren Nachwuchs fressen!
Es gibt viele Vögel, die sich sehr ähnlich sehen und kaum zu unterscheiden sind. Wie viele Laubsänger. Fitis und Zilpzalp sind ohne Gesang nur schwer auseinander zu halten. Sie haben viele ähnliche Merkmale. Die grau-braune, kleine Gestalt. Mit mehr oder weniger gelblicher Brust. Den Augenstreif, den kleinen, schmalen Schnabel.
Wenn man dazu den Gelbspötter sieht, kann man den auf den ersten Blick auch für einen Zilpzalp oder Fitis halten. Der Gelbspötter gehört aber zu den Rohrsängerartigen und hat einen größeren Schnabel und ist auch etwas größer als die kleinen Laubsänger.
Es sind goldene Zeiten im Kreis Unna! Es gibt Vögel, die sieht man jeden Tag. Die Amseln, auf jedem Hausdach sitzt Eine und singt. Oder die Ringeltauben. Und es gibt Vögel, die sieht man bei jedem Ausflug. Dieses Jahr sind das besonders die Rohrammer und die Goldammer. Im Vergleich zu letztem Jahr kann man schon von goldenen Zeiten sprechen. So häufig sieht man die Goldammern! Ich hätte nicht gedacht, das es hier so viele gibt! Auch gerade nach dem letzten Jahr. In den Rieselfeldern von Münster sieht man die Goldammer kaum einmal und dort war ich die meiste Zeit unterwegs. In der Kiebitzwiese, in den Hemmerder Wiesen und den Ahsewiesen gibt es dagegen sehr viele Goldammer-Reviere. Die Goldammer ist oft sehr unterschiedlich gefärbt. Es gibt wirklich goldgelbe Exemplare und sehr Gelbe. Man kann es auf den Fotos gut vergleichen.
Gestern habe ich schon über besondere Namen von Vögeln geschrieben. Auch einer dieser Vögel mit einem außergewöhnlichen Namen ist der Neuntöter. Diesen Namen hat er daher, das er seine Beutetiere gerne auf Dornen aufspießt. Und man hat früher geglaubt, das er erst neun Beutetiere aufspießt, bevor er das Erste frisst.
Was natürlich nicht stimmt, aber das Aufspießen ist schon ein besonderes Verhalten. Seine Hauptnahrung sind Großinsekten, aber auch manchmal Mäuse, Eidechsen und kleine Vögel. Wenn er diese auf langen Dornen aufspießt, dann kann das die Fantasie schon sehr anregen. Nicht einmal ein Greifvogel hat so ein Verhalten.
Für seine Nahrung und sein Verhalten braucht der Neuntöter auch die passenden Landschaften. Das ist offenes Gelände mit Gras oder Heide, mit Büschen und Hecken. Und da benötigt er natürlich besonders Rosen- und Dornengewächse, in denen er auch sein Nest baut. So etwas ist in unserer von Landwirtschaft geprägter Landschaft selten geworden.
Als wärmeliebender Vogel kommt der Neuntöter erst im Mai aus dem Süden zurück. Das Männchen sitzt gerne auf den Spitzen von Büschen, gerne auch mit seiner Beute und präsentiert sich gerne. Wenn es ihm dann zu heiß wird, kühlt es sich gerne im Schatten ab. Das Weibchen ist etwas schüchterner, sitzt aber auch gerne in der Sonne.
In den letzten Wochen kamen immer wieder die Meldungen, das die Neuntöter zurück sind. Immer mehr Reviere sind besetzt. Doch ich habe die ganze Zeit vergeblich nach ihnen gesucht. In den Hemmerder Wiesen und an der Kiebitzwiese. Doch in den letzten Tagen habe ich endlich das Revier des Neuntöter-Paares an der Kiebitzwiese gefunden. Letztes Jahr hatte ich auch nur die Jungvögel gesehen. Die waren direkt am Aussichtshügel unterwegs. Die Eltern haben aber ein ganz anderes Revier. Und nach dem Männchen konnte ich heute auch das Weibchen fotografieren. Die Neuntöter sind wirklich sehr hübsche Vögel!
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