Die Mandarinente

Mandarinente
Die Mandarinente: Das farbenprächtige Männchen (Links) und das dunkelgraue Weibchen

Die Erpel der Mandarinente zählen zu den farbenprächtigsten Vögeln der Welt. Deshalb hat man sich wohl auch entschlossen, diese aus China stammende Ente als Ziervogel in Europa zu halten. Man findet die Mandarinente mittlerweile in Parks auf der ganzen Welt.

Aber auch als Gefangenschaftsflüchtling in wildlebenden Gruppen, die sich auch fortpflanzen. Nicht jedes Pärchen in Europa pflanzt sich fort. Es gibt in Europa aber in mehreren Ländern Populationen von Mandarinenten. Der Bestand in Europa wird auf ca. 7.000 Brutpaare geschätzt. Leider übertrifft dieser Bestand schon den Bestand in der ursprünglichen Heimat der Ente. Denn in China gibt es nur noch etwa 1.000 Brutpaare und 5.000 Brutpaare in Japan. Der Bestand der Mandarinente ist vor allem durch die Zerstörung ihres Lebensraums gefährdet.

Die Mandarinente in Deutschland

Der NABU schätzt den Bestand der Mandarinente in Deutschland auf etwa ca. 700 Brutpaare. Der Bestand im Naturschutzgebiet Heisinger Bogen ist schon etwas beeindruckend. Ich schätze den Bestand auf mindestens 15 Vögel. In freier Wildbahn ist die Ente sehr scheu. Sie mag deshalb ruhige Gewässer die dicht bewachsen sind. Meistens versteckt sie sich dort unter überhängenden Ästen am Ufer. Oder sitzt dort auf Ästen und in Büschen. Sie kann gut klettern und brütet in Baumhöhlen. Auch am Baldeneysee zeigt die Ente dieses Verhalten. Häufigen sitzen mehrere Enten in Büschen am Ufer. Aber sie zeigen sich auch ganz offen am Ufer oder auf den Wasserflächen. Wenn sie sich dort in einer Gruppe treffen, ist das ein beeindruckendes Bild. Mit ihren orangenen Schulterfedern, die beim Schwimmen aufrecht stehen wie Segel, sehen die Männchen aus wie kleine Schiffe.

Die Männchen haben außerdem einen auffälligen, rötlichen ‚Backenbart“. Ihre Brust ist violett und sie haben außerdem einen auffälligen, rot-blauen Federschopf am Hinterkopf. Der im Licht grünlich glänzt. Sie werden zwischen 41 und 50 cm groß. Die Weibchen sind etwas kleiner und hauptsächlich dunkelgrau gefärbt. Sie haben einen weißen Augenring, der hinter dem Auge in einem dünnen, weißen Streifen weiterläuft.

Ob die Gruppe am Baldeneysee sich fortpflanzt, kann ich nicht sagen. Bei Meldungen von Mandarinenten werden selten so große Gruppen wie am Baldeneysee gemeldet. Ich werde beobachten, ob sich im Frühjahr Nachwuchs zeigt.

Ein junges Männchen im Schlichtkleid

Unter den Mandarinenten befindet sich ein Exemplar, das anders aussieht. Es ist heller als die dunkelgrauen Weibchen und hat einen rötlichen Schnabel. Vermutlich handelt es sich um ein Männchen im Schlichtkleid. Da die Männchen schon ab Ende August ins Prachtgefieder mausern, könnte es sich dabei um ein jüngeres Männchen handeln. Vielleicht um Nachwuchs aus der Gruppe.

Ein auffälliges Verhalten war in der Gruppe zu beobachten. Die Schnabelspitzen werden immer wieder ins Wasser gehalten. Vielleicht um Insekten im Wasser zu erwischen. Aber eigentlich suchen die Mandarinenten ihre Nahrung überwiegend an Land.

Über die Nahrung der Mandarinente berichtet ich dann in meinem nächsten Beitrag.

Mandarinente
Besonders auffällig sind der rötliche Backenbart und die orangenen Schulterfedern beim Männchen
Mandarinente
Ein Erpel im Porträt. Ein weiteres Kennzeichen ist der kleine, rote Schnabel
Mandarinente
Dagegen ist das Weibchen dunkelgrau gefärbt. Auch der Schnabel ist grau. Auffällig der weiße Augenring mit Streif.
Mandarinente
Die orangenen Flügelenden beim Männchen sind beim Schwimmen hochgestellt wie Segel
Mandarinente
Mandarinente
Auffälliges Verhalten: Die Schnabelspitze wird ins Wasser gehalten, um Nahrung zu suchen.
Hier wird die Suche in Formation betrieben
Auch die Weibchen machen mit
Mit den aufgestellten Schulterfedern sehen die Mandarinenten wie kleine Schiffe aus.
Mandarinente
Ein eher helles, beiges Exemplar mit rotem Schnabel. Vermutlich ein junges Männchen im Schlichtkleid.
Mandarinente
Häufig war das junge Männchen alleine zu sehen. Es wurde aber auch noch in die Gruppe aufgenommen.

6 Kommentare

  1. Wunderschöne Tiere.
    Mich überrascht, wie klein die Bestandszahl ist, man sieht sie ja doch gelegentlich hier und da.

    • Die Schätzung vom NABU ist schon über 10 Jahre alt. Leider ist es schwierig aktuelle Bestandszahlen zu finden. Der Bestand ist auf jeden Fall steigend, wahrscheinlich sind die Zahlen mittlerweile deutlich höher.

  2. Wunderbare Photos dieser spektalulären Enten! Toll gelungen.

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