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Dann war da noch die Sache mit der Kastanie…

Kastanie
Eine Kastanie, danach tauchte dieser Mandarinenten-Erpel

Als Naturfotograf lebt man zwischendurch ganz schön gefährlich. Wenn man gefährliche Tiere fotografiert. Wie etwa Bären, Löwen oder auch giftige Schlangen. Eine Gefahr die in Deutschland nicht droht.

Eine Gefahr die in Deutschland im Herbst „droht“, sind die Früchte die von unseren Bäumen fallen. Besonders gefährlich ist das jetzt nicht, aber es tut doch mehr weh als man denkt. Im Nationalpark Eifel wurde ich im Wald einmal von einer Eichel am Kopf getroffen. Vorher hätte ich so etwas nicht ernst genommen, aber da fallen schon einige Eicheln und Kastanien von unseren Bäumen. Man gerät sozusagen „unter Beschuss“.

Der Herbst, Fallzeit für die Kastanie

Als ich die Mandarinenten am Ufer des Baldeneysees fotografierte, fielen auch so einige Kastanien vom Baum. Ich war im vollen Einsatz, es waren schließlich meine ersten Mandarinenten. Und ignorierte die Geräusche der fallenden Kastanien. Dann traf mich eine Kastanie am Arm während ich fotografierte. Von da an war ich etwas vorsichtiger.

Das es Kastanien waren, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht. Denn an der Stelle war der Boden bewachsen und nicht direkt einsehbar. Und die Mandarinenten waren zu spannend! Eine von ihnen zeigte mir ein ganz besonderes Verhalten. Die Mandarinenten werden als Schwimmenten bezeichnet, wie z. B. die Stockenten. Doch diese Mandarinente tauchte komplett unter und holte etwas Rundes aus dem Wasser und hielt das im Schnabel. Ich vermutete spontan, dass es eine Muschel sein musste. Was sollte es sonst noch unter Wasser geben?

Eicheln und Bucheckern als Nahrung

Am PC erkannte ich dann aber, dass es wohl eine Kastanie war, die an der Stelle ins Wasser gefallen war. Und tatsächlich ernähren sich Mandarinenten von Bucheckern und Eicheln, die sie auch im Ganzen schlucken. Diese Mandarinente wollte sich an dieser Kastanie versuchen. Die allerdings ein kleineres Exemplar war. Für die Mandarinente war es trotzdem eine Herausforderung, diese zu schlucken und so ganz glücklich sieht sie dabei auch nicht aus! Eine kleine Kastanie ist schon eine andere Größenordnung als eine Eichel oder Bucheckern.

Interessant ist es auch, dass diese Entenart sich nicht nur von den üblichen Wasserpflanzen ernährt und ihre Nahrung hauptsächlich an Land sucht. Dieser Mandarinenten-Erpel war aber wohl so scharf auf die Kastanie, das er danach tauchte.

Kastanie
In der Vergrößerung kann man die kleine Kastanie im Schnabel gut erkennen
Kastanie
Um diese Kastanie zu schlucken, muss der Erpel ganz schön kämpfen
Kastanie
Dazu braucht es den richten Schwung, um die Kastanie in den Hals zu befördern
Geschafft, die Kastanie ist im Kropf. Der sieht ziemlich gefüllt aus
Dann muss der Hals gestreckt werden und die Kastanie rutscht nach unten
Der Hals ist leer. Zeit zum weiter schwimmen.

Die Mandarinente

Mandarinente
Die Mandarinente: Das farbenprächtige Männchen (Links) und das dunkelgraue Weibchen

Die Erpel der Mandarinente zählen zu den farbenprächtigsten Vögeln der Welt. Deshalb hat man sich wohl auch entschlossen, diese aus China stammende Ente als Ziervogel in Europa zu halten. Man findet die Mandarinente mittlerweile in Parks auf der ganzen Welt.

Aber auch als Gefangenschaftsflüchtling in wildlebenden Gruppen, die sich auch fortpflanzen. Nicht jedes Pärchen in Europa pflanzt sich fort. Es gibt in Europa aber in mehreren Ländern Populationen von Mandarinenten. Der Bestand in Europa wird auf ca. 7.000 Brutpaare geschätzt. Leider übertrifft dieser Bestand schon den Bestand in der ursprünglichen Heimat der Ente. Denn in China gibt es nur noch etwa 1.000 Brutpaare und 5.000 Brutpaare in Japan. Der Bestand der Mandarinente ist vor allem durch die Zerstörung ihres Lebensraums gefährdet.

Die Mandarinente in Deutschland

Der NABU schätzt den Bestand der Mandarinente in Deutschland auf etwa ca. 700 Brutpaare. Der Bestand im Naturschutzgebiet Heisinger Bogen ist schon etwas beeindruckend. Ich schätze den Bestand auf mindestens 15 Vögel. In freier Wildbahn ist die Ente sehr scheu. Sie mag deshalb ruhige Gewässer die dicht bewachsen sind. Meistens versteckt sie sich dort unter überhängenden Ästen am Ufer. Oder sitzt dort auf Ästen und in Büschen. Sie kann gut klettern und brütet in Baumhöhlen. Auch am Baldeneysee zeigt die Ente dieses Verhalten. Häufigen sitzen mehrere Enten in Büschen am Ufer. Aber sie zeigen sich auch ganz offen am Ufer oder auf den Wasserflächen. Wenn sie sich dort in einer Gruppe treffen, ist das ein beeindruckendes Bild. Mit ihren orangenen Schulterfedern, die beim Schwimmen aufrecht stehen wie Segel, sehen die Männchen aus wie kleine Schiffe.

Die Männchen haben außerdem einen auffälligen, rötlichen ‚Backenbart“. Ihre Brust ist violett und sie haben außerdem einen auffälligen, rot-blauen Federschopf am Hinterkopf. Der im Licht grünlich glänzt. Sie werden zwischen 41 und 50 cm groß. Die Weibchen sind etwas kleiner und hauptsächlich dunkelgrau gefärbt. Sie haben einen weißen Augenring, der hinter dem Auge in einem dünnen, weißen Streifen weiterläuft.

Ob die Gruppe am Baldeneysee sich fortpflanzt, kann ich nicht sagen. Bei Meldungen von Mandarinenten werden selten so große Gruppen wie am Baldeneysee gemeldet. Ich werde beobachten, ob sich im Frühjahr Nachwuchs zeigt.

Ein junges Männchen im Schlichtkleid

Unter den Mandarinenten befindet sich ein Exemplar, das anders aussieht. Es ist heller als die dunkelgrauen Weibchen und hat einen rötlichen Schnabel. Vermutlich handelt es sich um ein Männchen im Schlichtkleid. Da die Männchen schon ab Ende August ins Prachtgefieder mausern, könnte es sich dabei um ein jüngeres Männchen handeln. Vielleicht um Nachwuchs aus der Gruppe.

Ein auffälliges Verhalten war in der Gruppe zu beobachten. Die Schnabelspitzen werden immer wieder ins Wasser gehalten. Vielleicht um Insekten im Wasser zu erwischen. Aber eigentlich suchen die Mandarinenten ihre Nahrung überwiegend an Land.

Über die Nahrung der Mandarinente berichtet ich dann in meinem nächsten Beitrag.

Mandarinente
Besonders auffällig sind der rötliche Backenbart und die orangenen Schulterfedern beim Männchen
Mandarinente
Ein Erpel im Porträt. Ein weiteres Kennzeichen ist der kleine, rote Schnabel
Mandarinente
Dagegen ist das Weibchen dunkelgrau gefärbt. Auch der Schnabel ist grau. Auffällig der weiße Augenring mit Streif.
Mandarinente
Die orangenen Flügelenden beim Männchen sind beim Schwimmen hochgestellt wie Segel
Mandarinente
Mandarinente
Auffälliges Verhalten: Die Schnabelspitze wird ins Wasser gehalten, um Nahrung zu suchen.
Hier wird die Suche in Formation betrieben
Auch die Weibchen machen mit
Mit den aufgestellten Schulterfedern sehen die Mandarinenten wie kleine Schiffe aus.
Mandarinente
Ein eher helles, beiges Exemplar mit rotem Schnabel. Vermutlich ein junges Männchen im Schlichtkleid.
Mandarinente
Häufig war das junge Männchen alleine zu sehen. Es wurde aber auch noch in die Gruppe aufgenommen.

Noch mehr vom Grugapark

Vor ein paar Wochen habe ich schon einmal über den Grugapark berichtet. Hier : Der Grugapark

Da es in der Freiflughalle für Vögel und in den Käfigen aber noch mehr Vögel gibt, möchte ich heute noch einige davon zeigen.

In der Freiflughalle gibt viele Ibisse. Neben den anderen Arten, die ich schon gezeigt habe.  Oft werden sie auch als Sichler bezeichnet. Vermutlich wegen dem großen, sichlerförmigen Schnabel. Neben dem Schneesichler, den ich schon gezeigt habe, gibt es noch die Scharlachsichler. Die auch rote Ibisse genannt werden und die heiligen Ibisse. Der Vogel wurde im alten Ägypten als heilig verehrt. Kommt dort aber heute gar nicht mehr vor, nur noch südlich der Sahara. Die vierte Art ist der Stachelibis, der in Australien vorkommt. Seinen Namen hat er von den gelben Federn am Hals des Männchens. Diese sehen wie Stacheln aus.

Außerdem gibt es noch Kronenkraniche in der Freiflughalle. Diese besonders auffälligen Vögel haben eine gelbe Federkrone am Kopf. Diese abstehenden Federn lassen sie auch wie Punker aussehen.

Und etwas, was man hier sehr selten sieht, gibt es bei den Fotos. Mich bei der Arbeit!

In der Nähe der Freiflughalle gibt es auch noch einige Käfige mit Papageien und Eulen.

Der Grugapark

Oft auch die Gruga genannt. Für mich ist es ein kleines Paradies. Viel schöner als der Westfalenpark in Dortmund. Im Grugapark gibt es für jeden etwas. Kleine und große Spielplätze für die Kinder. Ponyreiten und Tiergehege. Ein Streichelzoo mit Ziegen und Kaninchen.

Für die Erwachsenen schön gestaltete Schaugärten, Blumenbeete und Teiche. Und auch Bereiche, wo sich die Interessen durchaus treffen. Zum Beispiel in der Freiflughalle der Vögel. Dort gibt es Flamingos, Nachtreiher, Seidenreiher, Sichler, Säbelschnäbler und einen Hammerkopf. Ein Vogel der mich besonders fasziniert. Von seinem Aussehen etwas ganz besonderes. Mal wieder ein Vogel bei dem man sofort versteht, woher der Name kommt!

 

 

Der Baldeneysee

Heute dann der zweite Teil zu meinem Ausflug zum Baldeneysee. Von Essen-Kupferdreh geht man über die Heisinger Brücke und gelangt von dort zum Heisinger Bogen, dem Vogelschutzgebiet.

Dort gibt es Fischteiche für die Zucht von Quappen. Eine Graureiherkolonie mit ca. 90 Paaren und die Kormorankolonie. Die nach meiner Schätzung ca. 10 Paare groß ist. Während die Fischteiche und Weiher komplett zugefroren waren, ist der Baldeneysee völlig Eisfrei. Vielleicht ist die Wassertemperatur des Baldeneysees zu warm dafür. Die Graureiher machten vom eisigen Wind einen ziemlich geplagten Eindruck. Während die Kormorane in Paarungsstimmung waren und die Singvögel auch einen quirligen, frühlingshaften Eindruck machten. Ich hoffe alle überstehen die noch kälteren Temperaturen in dieser Woche.

Heisinger Bogen

Am Samstag fuhr ich zum Baldeneysee in Essen. Es war wie fast immer in den letzten Tagen ein strahlend schöner Morgen. Und wie immer in den letzten Tagen klirrend kalt. Das Thermometer zeigte -3 Grad und der Ostwind ließ das ganze noch kälter erscheinen.

Ich war dick eingepackt, aber als Fotograf bekommt man irgendwann dann einfach das Problem, das einem die Hände einfrieren. Und das obwohl ich mich quasi mit der Kamera „warmgeschossen“ habe. Die lief praktisch im Dauerbetrieb. Trotz der Kälte befindet sich die Natur irgendwie in einem ganz anderen Modus. Bei vielen Vögeln ist sicherlich schon Paarungszeit. Viele Vögel tragen auch schon ihr Prachtkleid. Es war ein dauerhaftes Vogelkonzert zu hören und fast schon eine Explosion der Farben.

Das Blau des Himmels und des Baldeneysees. Dazu die schönen Stare, die farbenfrohen Stockenten. Ich sah zwei Eisvögel im Flug. Die leuchtend-gelbe Gebirgsstelze musste sich als Eisläufer probieren. Und selbst die sonst schwarzen Kormorane zeigten ihr schwarz-weißes Prachtkleid.

Mein Weg führte mich von Essen-Kupferdreh zum Vogelschutzgebiet Heisinger Bogen. Und das macht seinem Namen wirklich alle Ehre. Ich sah die häufigsten Wasservögel der Region. Neben den schon erwähnten auch Haubentaucher, Reiherenten, Tafelenten, Lachmöwen, Höckerschwäne, Kanadagänse, Bläß- und Teichhühner und Graureiher.

Die Graureiher-Kolonie

Im Heisinger Bogen gibt es eine Graureiher- und Kormorankolonie. Mit ca. 100 Nestern in den Bäumen. Die Graureiher hatten an diesem Morgen ihre Nester fast vollständig verlassen. Viele Kormorane saßen aber in den Nester. Vielleicht sind sie in der Paarungszeit schon weiter.

In den nächsten Tagen folgt noch ein Bericht mit den Fotos vom Baldeneysee und den Kolonien. Heute versuche ich mit den Fotos erstmal die ganze Farbenpracht dieses Morgen zu zeigen.