Dieses Jahr habe ich das erste Mal Spuren vom Biber an der Ruhr gesehen. Der Biber ist ein sehr interessantes Tier. Das einzige Tier, das aktiv seinen Lebensraum gestaltet. Da er ein Dämmerungs- und nachtaktives Tier ist, ist es an einem größeren Fluss wie der Ruhr äußerst schwierig ihn zu sichten.
Bißspuren an der Ruhr
Die Ruhr ist ein begradigter und befestigter Fluss. Auch die Deckung an den Ufern ist nicht für jedes Tier gegeben. Hinter dem Baum mit den Bißspuren fängt sofort ein Acker an. Diesen Lebensraum zu gestalten, ist für einen Biber unmöglich. Vermutlich legt er nachts einige Kilometer in der Ruhr zurück. Äußerst faszinierend das er mit seinem Gebiss in einer Nacht solche Spuren an einem Baum erzeugen kann.
Der Biber wird zwischen 80 und 100 cm groß. Ein erwachsenes Tier wiegt zwischen 23 und 30 kg. Der Biber wurde in den letzten Jahrhunderten in Europa stark bejagt. Wegen seinem Fell und seinem Fleisch. Ein Papstedikt hat ihn teilweise als Fisch eingestuft, damit er in der Fastenzeit gegessen werden konnte.
Das hat ihn an den Rand der Ausrottung gebracht. In meiner Jugend war er in Westdeutschland ausgestorben. In der DDR gab es an der mittleren Elbe noch eine Population von einigen hundert Tieren. Durch strengen Schutz und Auswilderungen hat sich der Bestand auf in Deutschland auf 30.000 Tiere vergrößert. Eine Erfolgsgeschichte wie beim Wolf.
Das dichteste Vorkommen gibt es entlang der Elbe und ihrer Zuflüsse in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Der Elbebiber hat sich ohne menschliche Hilfe verbreitet. In Bayern gibt es das größte Vorkommen mit 20.000 Tieren. Dieser Bestand ist aus ausgesetzten, europäischen Bibern entstanden. Auch im Saarland und in Nordrhein-Westfalen sind Tiere ausgesetzt worden.
Ausbreitung von der Eifel
Man hat die Tiere in der Eifel ausgewildert und sie haben sich erfolgreich angesiedelt. Etwa 400 Tiere gibt mittlerweile an der Rur und ihren Nebenflüssen.
Der Biber hat sich vermehrt und durch Wanderungen auch alte Reviere wieder besiedelt. Die Verbreitung läuft jetzt auch ohne den Menschen und so ist er dann irgendwann auch von der Eifel und dem Niederrhein an die Ems und an die Lippe gewandert. Auch dort in den Lippeauen hat man schon Biberspuren gefunden. Man schätzt das es etwa 50 Biber an der Lippe gibt.
Biber an der Ruhr
Der Bestand an der Ruhr ist nicht bekannt. Spuren hat man jetzt schon häufiger gefunden, aber die konkreten Nachweise von Tieren fehlen noch. Man sieht sie halt nicht, so lange es so wenig Exemplare sind.
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