Seit Samstagabend sind wir nun auch schon wieder aus dem Urlaub im Nordschwarzwald zurück. Leider mussten wir während dem Urlaub die dramatischen Bilder aus unserer Heimat in NRW verfolgen. Auch in unserem Wohnort Velbert-Langenberg wurde die Innenstadt überflutet. Unser Wohnhaus war zum Glück nicht betroffen und auch unsere Familien blieben zum Glück ohne Schaden. Aber das Leben in Velbert-Langenberg ist immer noch eingeschränkt. Es wird noch aufgeräumt, Häuser sind ohne Strom und viele Geschäfte noch geschlossen.
Auch im Nordschwarzwald hatten wir zum Teil mit stundenlangem Regen zu tun, bevor Tief Bernd dann nach Norden weiterzog. Beim Durchsehen der Urlaubsfotos bin ich jetzt noch ziemlich im Rückstand, das es jetzt hier auch noch Bilder aus freundlicheren Tagen zu sehen gibt.
Stadt der Störche: Zell am Harmersbach
Wir verbrachten den Urlaub auf einem Bauernhof in Oberharmersbach und besuchten häufig die Nachbarstadt Zell am Harmersbach. Eine historische Stadt mit altem Kern und Häusern aus verschiedenen Jahrhunderten. Bei einem Stadtbummel kamen wir auch an den erhaltenen Befestigungsanlagen aus dem Mittelalter vorbei. Dabei wurden wir ziemlich überrascht. Ich hatte zwar auf den Hinweisschildern den Namen Storchenturm gelesen, hatte aber nicht geahnt, dass man den Namen tatsächlich wörtlich zu verstehen hatte. Schließlich gab es auch einen Hirschturm. Als wir vor einem mächtigen Stadttor mit Turm standen, waren oben tatsächlich Nester mit Störchen zu sehen! Da Störche in Nestern nicht ständig in Bewegung sind und mir in der Stadt völlig fremd erschienen, war meine erste Frage an Charlotte ein völlig verblüfftes, „Sind die echt?“ Ja, waren sie natürlich und ziemlich zahlreich!
Vier Storchennester in der Stadt
Auf dem Storchenturm gibt es zwei Nester und auf dem alten Rathaus und einem Nachbarhaus noch jeweils ein weiteres Nest. Vier Storchennester in der Stadt mit jeweils zwei bis drei Jungvögeln pro Nest. Das war am 9. Juli schwer zu schätzen, als ich die Nester fotografierte. Denn zu diesem Zeitpunkt waren einige Jungvögel schon flügge und flogen in der Nachbarschaft. Sie kehrten nach einiger Zeit wieder in die Nester zurück, so dass die Anzahl der Jungvögel in den Nestern variierte. Es machte aber den Eindruck, das in den Nestern im Durchschnitt eher drei Jungvögel aufgezogen wurden.
Wappenvogel vom Elsass
Woher bekommen denn Störche in der Stadt ihre Nahrung? Das war die Frage die ich mir stellte. Denn schließlich waren sie mit ihrem Nachwuchs auch noch sehr erfolgreich. Rund um Zell und im Tal des Harmersbach gibt es viele Wiesen. Die zwar nicht sehr feucht aussahen, aber vielleicht sehr viel Nahrung bringen. Und dann erinnerte ich mich auch noch an die Nähe zu Frankreich und dem Elsass. Im Elsass ist der Weißstorch das Wappentier und ein Wahrzeichen. Man kann überall Störche als Plüschtier kaufen und es gibt einige Storchendörfer und Parks. Vielleicht ist die Region eine gute Adresse für Störche. Und in Deutschland ist der Bestand der Störche in einigen Bundesländern in den letzten Jahren gestiegen. Vielleicht sind das gute Aussichten, das man sich an den Anblick von Störchen auf den Häusern in Dörfern und Städten wieder mehr erfreuen kann.
22. Juli 2021 um 9:50 Uhr
Das Elsass ist wohl die dicht besiedelste Region von Störchen im westlichenchen Europa. Städte wie Munster und Strassburg , haben den Storch zum Symbolvogel gemacht. Ein ganzes Stadtfest steht im Zeichen des Storchs und dennoch sind es die ländlichen Regionen die der Storch erobert hat. Große Bäume am Randgebiet eines Waldes zeigen das besonders . Hier nisten oft mehr als sechs Storchenpaare in einem Baum und das wohlgemerkt in jedem Baum und das völlig ohne Nisthilfe. Hier herrscht ein reges Treiben, kommender und abfliegender Storchenelter immer auf der Suche nacht Futter. Inzwischen gibt es heftige Kämpfe um das schon verbaute Nistmaterial. Ich habe schon Störche in so manchen Storchendorf beobachtet, es ist kein Vergleich zu diesen Störchen, die da draußen fernab der Dorfbevölkerung leben. Es geht dort schon recht heftig zur Sache. Auf meinen Fotos konnte ich erst später erkennen, dass so macher Nestlig der verstorben war verfüttert wurde ober noch von außen am Nestrand hang.
22. Juli 2021 um 12:39 Uhr
Das ist wirklich sehr interessant, Werner! Auch bei uns in Westfalen ist mittlerweile zu beobachten, das Weißstörche Kolonien in Bäumen bilden. Zwischen Lippetal und Lippstadt haben Weißstörche in einem Pappelwald 7 Nester gebaut. Da sie sich offensichtlich bei uns gut vermehren, sind nicht mehr genug Nisthilfen vorhanden. Ich hielt das aber für eine Ausnahme. Und Kämpfe um die Nester sind bei uns ja auch schon täglich zu beobachten.
Weißstörche sind wirklich nicht zimperlich mit ihrem Nachwuchs. Wenn sie merken, das die Nahrung nicht reicht, wird der schwächste Nachwuchs einfach aus dem Nest geworfen.
23. Juli 2021 um 1:00 Uhr
Eine nette Storchenüberraschung für Euch!
24. Juli 2021 um 1:31 Uhr
Ja, wir haben uns sehr gefreut! 🙂
1. August 2021 um 14:16 Uhr
Bei deinem nächsten Besuch im Kaisestuhl oder Schwarzwald kannst du dann einen Abstecher zum Mundenhof machen. In dem Tiergehege der Stadt Freiburg sind 11 Storchennester, die jedes Jahr besetzt sind.
Als ich aus NRW hierher gezogen bin, waren Störche für mich eher exotisch. Dann flog einer direkt an meinem Balkon vorbei und ich staunte. Heute ist die Anwesenheit dieser Vögel für mich ganz normal und ich hoffe, sie werden weiterhin ihren Platz hier haben. Oft stehe ich am Fenster und betrachte den Sonnenuntergang, nicht selten fliegen die Störche zum Mundenhof zurück in ihre Nester. Das ist ein friedliches Bild.
..grüßt Syntaxia
2. August 2021 um 12:01 Uhr
Vielen Dank für den Tipp! Ein Besuch von Tiergehegen ist für uns immer interessant und wenn es dort noch viele Storchennester gibt, umso besser!
Das kann ich mir vorstellen, dass das ein exotischer Anblick war! Die ersten Störche in NRW auf Nisthilfen waren eine Sensation und sorgten für sehr viel aufsehen. In den letzten Jahren haben sie sich wirklich sehr gut vermehrt, aber es gibt sie eben nur in bestimmten Regionen. Deshalb freue ich mich immer, wenn ich irgendwo Störche sehe.
Das ist immer ein schöner Anblick. Deinen Blick aus dem Fenster hätte ich auch gerne! Ich liebe den Sonnenuntergang, leider versperrt mir ein Hügel den freien Blick darauf. Das scheint eine schöne Umgebung bei dir und dem Mundenhof zu sein!
Ich wünsche dir noch ein paar schöne, friedliche Ausblicke bis die Störche Richtung Afrika aufbrechen!
Liebe Grüße,
Michael