Schlagwort: Rieselfelder

Farbenfroher Frühlingsanfang

Der Frühlingsanfang hatte wirklich alles zu bieten. Eine frostige Nacht. Ein Morgen Grau in Grau mit Schnee. Im Verlauf des Tages wurde es aber besser. Die Sonne kam heraus, die Temperaturen stiegen und der Schnee schmolz schon wieder weg. Und der Himmel war sogar Blau mit ein paar Schäfchenwolken.

Am späten Nachmittag in unserem Garten, waren in der Abendsonne auch noch ein paar farbenfrohe Singvögel zu sehen. Das richtige an einem eher unterkühlten Frühlingsanfang und eine gute Einstimmung auf den Frühling.

 

Als weitere Frühlingsboten noch zwei Enten im Prachtkleid. Immer sehr farbig, die Erpel.

 

 

Die Störche vom Heidekrug

Das Storchenpaar vom Restaurant Heidekrug in den Rieselfeldern hat auch wieder sein Nest bezogen. Ich gehe davon aus, das es wieder das gleiche Paar ist. Da sie leider nicht beringt sind, kann man das nur schätzen. Aber das Weibchen hat für mich einen auffällig dicken Schnabel. Man kann das anhand der Fotos von diesem und letztem Jahr sehen. Letztes Jahr hatten die beiden drei Jungvögel durchgebracht. Hoffen wir, das es dieses Jahr ähnlich viele werden.

Im Moment bei diesem stürmischen Ostwind hatten die beiden etwas Probleme mit der Balance bei der Paarung.

Auch alle anderen Storchennester in den Rieselfeldern sind mit mindestens einem Storch besetzt. Ob sich dort auch schon Paare gefunden haben, konnte noch nicht festgestellt werden.

 

Zugvogelstau

Durch den stürmischen und eisigen Ostwind kam es am Wochenende zu einem Zugvogelstau von großem Ausmaß. Besonders große Schwärme von Wacholder-, Rot- und Singdrossel konnten nicht weiterfliegen und suchten stattdessen Deckung vor der schneidenden Kälte. Aber auch die Kiebitze und Goldregenpfeifer waren davon betroffen. Vor allem im geschützteren Ruhrtal hielten sie sich auf. Und suchten Deckung hinter Hecken und sogar in Gärten. Was für Kiebitze sehr untypisches Verhalten ist. Ich wollte mir in den Rieselfelder auch ein Bild von den Verhältnissen machen. Ich habe mich dick eingepackt mit mehreren Lagen Kleidung, unter anderem zwei Jacken und zwei Paar Socken. Doch als ich aus dem Auto stieg blies der Ostwind sehr stark und ununterbrochen. Es war wirklich kaum zum Aushalten. Im Laufe des Vormittags ließ der Wind dann etwas nach und es wurde etwas wärmer. Die Temperaturen stiegen von -2 auf 1 Grad.

Gelohnt hat sich der Ausflug trotzdem und mein Durchhaltevermögen wurde belohnt, ich konnte einige interessante Beobachtungen machen. Der Vogel des Tages war eindeutig die Wacholderdrossel. Auch viele Singdrosseln und Kiebitze konnte man sehen. Die Kiebitze standen zum Teil sogar in der Nähe der Strasse. Auf einer Wiese in den Rieselfeldern konnte ich einige Goldregenpfeifer sehen. Meine ersten Goldregenpfeifer überhaupt! Und dann sah ich noch eine Bekassine oder Zwergschnepfe. Das konnte ich leider anhand des Fotos noch nicht eindeutig bestimmen. Kann mir da vielleicht jemand helfen?

Gäste aus dem hohen Norden

Es gab wieder so viel Sehenswertes in den Rieselfeldern, das ich darüber jetzt im zweiten Teil berichten kann. Viele Wintergäste aus dem Norden überwintern im Moment noch bei uns. Am Häufigsten sind dabei die Gänse und Enten. In den Rieselfeldern sind im Moment noch zahlreiche Blässgänse zu sehen. Oft sind bis zu 350 Exemplare zusammen mit anderen Gänsen zu sehen. Erkennen kann man die Blässgänse an der weißen Blässe um den Schnabel und sie sind etwas kleiner als die Graugänse.

Einen weiteren Gast aus dem hohen Norden fotografierte ich auf dem Wasserzuleiter mit einem Reiherenten-Erpel. Eine weibliche Schellente. So häufig wie die Blässgänse sieht man sie hier bei uns allerdings nicht.

Auch wenn sie kein Paar sind, geben die beiden ein tolles Bild zusammen ab! Schon jetzt eines meiner Lieblingsfotos.

schellente4_1

Weibliche Schellente (links) und Reiherenten-Erpel

Aber auch die anderen Enten können sich sehen lassen. Allen voran die hübschen Reiherenten-Erpel, die schon ihren Balz-Schopf tragen.

reiher3_1

 

Am weiteren Verlauf des Wasserzuleiters sah ich noch zwei fast schwarze Nutrias. So dunkel sah ich sie noch nie. Obwohl sie harmlos und friedlich sind, hatte das etwas Befremdliches für mich. Sehen sie doch etwas aus wie riesige Ratten.

Am Sonntag sah ich noch zwei Nutrias auf dem Eis. Doch dazu gibt es morgen mehr.

Rieselfelder Münster

Die Rieselfelder Münster sind zu einer echten Sehenswürdigkeit geworden. Die Stadt Münster ist für viele Dinge bekannt. Als weltoffene und tolerante Universitätsstadt. Die Stadt des Westfälischen Friedens und der Fahrräder. Als mittelalterliche Stadt für ihre Kirchen, den Dom, das Schloss und das historische Rathaus. Aber auch für den Kiepenkerl, Picasso, den Tatort und Titus Dittmann.

Die Rieselfelder Münster haben viel zu bieten

Aber auch für Natur- und Tierfreunde hat Münster viel zu bieten. Man braucht immer nur ein paar Kilometer zu gehen oder zu fahren und schon ist man vom Zentrum mitten auf dem Land. Und für den, der hier regelmäßig liest, sind die Rieselfelder mittlerweile bestimmt auch schon bekannt. Rieselfelder waren die Vorläufer unserer heutigen Kläranlagen. Es gab sie vor vielen Städten. Man hat sandige Flächen mit Erdwällen umrandet und das Abwasser der Städte hineingeleitet. Mit den modernen Kläranlagen wurden die Rieselfelder überflüssig. In Münster hat man sich dann gedacht, diese Felder dauerhaft mit Wasser zu fluten. Entstanden sind viele sehr flache Teiche und ausgedehnte Schilffflächen, die ideal sind für viele Wasservögel. Die Rieselfelder sind zu einem herausragenden Biotop geworden. Zu einem Europareservat für Vögel. Man kann bis zu 200 verschiedene Arten über das Jahr beobachten. Auch für Zugvögel ist die Savanne Westfalens von sehr großer Bedeutung.

Ich habe hier schon viele Arten und Fotos gezeigt. 90% meiner Fotos sind in den Rieselfeldern gemacht worden. Heute möchte ich hier mit ein paar Fotos noch einen näheren Eindruck von den Rieselfeldern zeigen. Die Rieselfelder liegen im Norden von Münster, nördlich der Stadtteile Kinderhaus und Coerde. Mit dem Fahrrad sind sie vom Zentrum in einer halben Stunde erreichbar. Mit dem Auto erreicht man sie über die A1 von den Ausfahrten Münster-Nord oder Greven.

 

 

Die Nutrias

Vor einem Monat hatte ich noch nie ein Nutria gesehen. Seitdem laufen mir diese großen Nagetiere sehr oft vor die Kamera. Die Nutrias stammen ursprünglich aus Südamerika. Ich hatte vorher nur von anderen Naturliebhabern und Fotografen von diesen Tieren gehört. Sie sind in Deutschland ausgesetzt worden oder aus Pelztierfarmen und Zuchten entflohen. Scheinbar fühlen sie sich hier sehr wohl. Sie sind einem Biber sehr ähnlich und werden deshalb auch Biberratte genannt. Sie haben wie der Biber orange Zähne, aber keinen platten Ruderschwanz.

Im Naturschutzgebiet Kiebitzwiese in Fröndenberg an der Ruhr, gibt es eine sehr interessante Nutria-Familie. Diese Familie hat viele Farbvarianten die ein Nutriafell haben kann. Nutrias haben wie Biber eigentlich ein dunkelbraunes Fell. Es gibt aber auch beige bzw. goldfarbene Exemplare. Und in der Nutriafamilie von der Kiebitzwiese gibt es ein weißes Exemplar. Was sehr außergewöhnlich aussieht. Fast wie ein mystisches Geisterwesen.

Wenn man Nutrias näher betrachtet, fallen einem die langen Schnurhaare und das durchaus schöne Fell auf.

Die Streifengans

In den Rieselfeldern von Münster sind in den letzten zwei Wochen einige Streifengänse zu sehen. Eine kleine Gruppe von sieben Exemplaren ist zu sehen. Sie halten sich in den Rieselfeldern zusammen mit den großen Gruppen der Grau- und Kanadagänse auf. Die Streifengans stammt ursprünglich aus Zentralasien und werden auch manchmal als Indische Gans bezeichnet.

Die Streifengans ist die einzige Gans die über den Himalaya fliegt. In Europa stammen die Gänse aus Zoos oder Geflügelzuchtanlagen, aus denen sie entflohen sind. Die Exemplare die sich zur Zeit in den Rieselfeldern aufhalten, kommen wahrscheinlich aus der Niederlande. Dort gibt es mittlerweile eine sich selbst erhaltene Population.

Anklicken für größere Ansicht  Click on photo

Das Turmfalken Weibchen

Da ich ziemlich häufig in den Rieselfelder bei Münster unterwegs bin, habe ich letztes Wochenende eine alte „Bekannte“ wiedergesehen. Das Turmfalken-Weibchen das dort sein Revier hat, habe ich nun schon mehrmals fotografiert. Sie hat wohl eine Vorliebe für Zaunpfähle. Sie benutzt sie nicht nur zum Fressen der Mäuse, sondern auch zum Ansitzen und lauern auf Beute.

Als ich sie das erste Mal sah, saß sie auf einen Zaunpfahl und flog von dort auf die Wiese und hatte tatsächlich auf dieser kurzen Entfernung die Maus gefangen. Anschließend flog sie den kurzen Weg zurück auf den Pfahl und präsentierte nicht nur ihre Beute, sie drohte auch in meine Richtung. Sie wollte ganz klar zeigen, das es ihre Maus ist! Das sieht man auf dem ersten Bild. Die weiteren Bilder sind vom letzten Wochenende. Wo sie nicht nur die Maus gefangen hat, sondern auch sonst sehr aktiv war und häufig zu sehen war. An der Beobachtungshütte am großen Stausee, am Aussichtsturm und an einem weiteren Teich.

Anklicken für größere Ansicht  Click on photo

Die Mission Silberreiher

Manchmal geht es mit dem Erfüllen von Erwartungen doch sehr viel schneller als man denkt! Ich konnte am Samstag in den Rieselfeldern bei Münster schon meine Fotos von einem Silberreiher machen. Bei bestem Fotowetter sind es gleich wunderschöne Fotos geworden. Ich bin mehr als zufrieden damit.

Überhaupt sind die Rieselfelder das reinste Vogelparadies. Spontan würde ich sagen man kann dort außer Seeadlern fast alles fotografieren. Auch sehr seltene Vögel wie den Löffler.

Hier aber erstmal die Fotos vom Silberreiher :

Für größere Ansicht Fotos anklicken - Click on photo