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Überall Frühling und Nestbau

Für die Vögel ist jetzt schon etwas länger Frühling und das heißt Paarungszeit. Und sie sind deshalb besonders aktiv. Es wird gesungen überall und fleißig hin und her geflogen. Es wird inspiziert und nach Nistmaterial gesucht und zum Nest gebracht. Viele Paare haben sich schon gefunden. Aber auch Reviere werden noch abgesteckt und beansprucht. Auf fast jedem Haus sieht man jetzt eine Amsel sitzen und singen. Aber auch die Rotkehlchen, Heckenbraunellen und Buchfinken hört und sieht man singen.

Die Krähen und Elstern sind beim Nestbau und noch aktiver und neugieriger als sonst. Die Rabenkrähen kommen immer dichter an das Haus heran und inspizieren alles. Scheinen sogar in Fenster zu schauen. Nehmen dann aber oft einfach nur Nistmaterial mit. Oft kleine Zweige, aber auch vertrocknete Blätter. Die Elstern verhalten sich ähnlich. Auch die Tauben sind viel auffälliger als im Winter. Man sieht sie überall sitzen und wenn sie zu zweit sind, machen sie dem Begriff Turteltauben alle Ehre. Es sieht wirklich so aus als würden sie schmusen und sich küssen!

Auch die auffällige Elster konnte ich ständig beobachten und sie sogar an den Autos fotografieren. Und ich denke, sie hat mit ihrem Partner oder Partnerin auch ein Nest am Uniparkplatz ausgesucht. Paßt ja, da sie gerne zwischen den Autos läuft! Auch ihre Vorliebe für Geländer hat sie wieder oft gezeigt.

 

 

Die Rabenkrähe

Die Rabenkrähe wird auch Aaskrähe genannt. Was viel über ihr Verhalten und das ihrer Verwandten den anderen Rabenvögeln aussagt. Als Aasfresser waren sie früher oft an Richtplätzen zu finden. So wurden sie zu Galgenvögeln und Unglücksraben. Ihre schwarze Farbe beflügelte da sicher die Fantasie. Sie kündigten das Unglück an. Ein fast völlig schwarzes Tier kann einen eigentlich auch nur zu solchen Gedanken anregen. Sie sind faszinierend auch durch ihre Schläue. „Er stiehlt wie ein Rabe“, hat eigentlich die Aussage, er ist schlau wie ein Rabe. Und das sind sie wirklich, intelligente Tiere. Anpassungsfähig und Kulturfolger. Als Aasfresser sind sie auch häufig an Müllkippen zu finden, bedienen sich aber auch an Abfalleimern und versuchen sogar die Gelben Säcke zu plündern und das auch noch in Zusammenarbeit in kleineren Gruppen.

Bei der Nahrungsbeschaffung sind sie sehr einfallsreich und haben eine gute Beobachtungsgabe. So lassen sie den Buntspecht mit dem Schnabel Nüsse öffnen und nehmen ihm anschließend die geöffnete Nuss weg. Oder klauen ganze Meisenknödel aus den Gärten.

Und vielleicht kennen auch einige die Geschichte von dem Raben, der solange Steine in eine Flasche wirft, bis das Wasser darin gestiegen ist und er es trinken kann.

Trotzdem wird die Rabenkrähe nicht gerade geliebt. Sie treten in Schwärmen auf und sind dabei sehr laut. Und haben sich in manchen Gegenden dadurch zur Plage entwickelt. Versuche solche Schwärme mit Lärm, Geräuschen oder Greifvogelattrappen zu vertreiben, scheitert meistens an der Intelligenz der Krähen. Auch fressen sie Jungvögel und die Eier anderer Vogelarten. Und Krähenpaare verteidigen ihr Nest und ihr Revier auch gegen Menschen. Denn sie sind keine Rabeneltern, die ihre Kinder im Stich lassen und vernachlässigen. Dieser Ausdruck entstand einfach durch eine falsche Beobachtung von jungen Raben. Diese sind als Nestflüchter als sehr hilflos beobachtet worden, werden aber von den Eltern noch lange Zeit außerhalb des Nestes betreut und gefüttert.

Dafür und für ihre Intelligenz kann man diese Vögel nur lieben.