Der Rotmilan – (Milvus Milvus) gehört zu den besten Fliegern unter den Greifvögel. Er bevorzugt offenes Gelände, das von kleineren Waldstücken und Gehölzen unterbrochen ist. Er ist hauptsächlich in Landschaften zu Hause, die von der Landwirtschaft geprägt wurden. Als herausragender Segler kann er dort die Aufwinde über den Feldern und Wiesenflächen nutzen und dort nach Beute suchen. Auch Hügellandschaften mit Tälern und Mittelgebirge sind seine Lebensräume. So ist er besonders häufig in der Eifel, wo die offenen Flächen der Hochebenen ideal für ihn sind.
Der Rotmilan – (Milvus Milvus) verwandt mit dem Schwarzmilan
In der Eifel kann man ihn auch in der Nähe der Talsperren beobachten. Und er kommt auch am Steinhuder Meer und auf Rügen vor. Er ist aber nicht so sehr an das Wasser gebunden, wie sein Verwandter der Schwarzmilan (Milvus Migrans). Ein weiterer Unterschied zum Schwarzmilan ist, das der Rotmilan – (Milvus Milvus) viel mehr selbst Beute jagt und nicht so viel Aas frißt.
Dabei ist sein Nahrungsspektrum sehr groß. Er frißt so wohl kleine Nagetiere, Insekten, Vögel, Fische und Reptilien.
In Deutschland verbreitet
Das Hauptvorkommen des Rotmilans in Europa ist in Deutschland. Es gibt zwischen 10.000 und 13.000 Brutpaare in Deutschland. Der Rotmilan ist etwas größer als der Mäusebussard und der Schwarzmilan.
Wie ich hier schon häufiger berichtet habe, ist auch der Haarstrang und die Soester Börde mit ihren landwirtschaftlichen Flächen ein idealer Lebensraum für ihn. Er kommt aber auch in der Hügellandschaft rund um Velbert-Langenberg vor. So konnte ich einen Rotmilan so wohl über dem Hordtberg als auch im Tal beobachten. Dabei flog der Rotmilan sogar dicht über die Häuser am Deilbach. Was ich von einem Rotmilan nie erwartet hätte.
Das tat er solange, bis ihn zwei Rabenkrähen entdeckten und ihn hassten. Sie jagten den Rotmilan so lange, bis er aus dem Tal weit nach oben geflogen war. Die Rabenkrähen können nicht nur zur Beute des Rotmilans werden, sie sind bei Aas auch seine Nahrungskonkurrenten. Und die Rabenkrähen sind um Langenberg sehr verbreitet.
Bedroht durch Windräder
Eine Gefahr für den Rotmilan sind auch die Windräder. Man sieht ihn oft in der Nähe der Windräder. Da diese in seiner bevorzugten Landschaft, auf offenen Flächen und Ebenen stehen. Und rund um die Windräder sind offene Wiesenflächen und Felder, auf denen der Rotmilan Nahrung suchen kann.
Deshalb wird jetzt darüber nachgedacht, Windräder nicht mehr an Orten zu bauen, wo sich die Greifvögel aufhalten. Und den Boden rund um die Windräder mit Kies und Steinen auszulegen, damit dort gar keine Beutetiere mehr leben können.
19. Juni 2019 um 18:23 Uhr
Lieber Michael,
dieser Beitrag gefällt mir sehr, nicht nur die Fotos, sondern vor allem auch der Erfahrungsbericht über das Rotmilanvorkommen rund um Velber. Ich bitte Dich, die Petition zur Rettung des Rotmilans zu unterschreiben und mir zu helfen, diese Petition zu vrbreiten. Mehrere Fotografen haben mich bereits auf ihrer Homepage unterstützt (https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/06/19/starke-unterstutzer-fur-die-petition-zur-rettung-des-rotmilans/).
Hier ist der Link zur Petition „Retten Sie den Rotmilan und andere von der Ausrottung bedrohte Arten!“: http://chng.it/N9XMrks9
Der Begründung auf der Pettionsseite kannst Du entnehmen, warum ich diese Petiton lanciert habe.
Herzliche Grüße
René
20. Juni 2019 um 22:52 Uhr
Hallo René,
ich habe deine Petition unterschrieben und in einem Beitrag geteilt. Die Ornithologen vom Kreis Unna haben vor ein paar Tagen die Vermutung geäußert, das sich der Bestand der Rotmilane stabilisiert hat. Eine gute Nachricht. Ich habe aber schon gehört das es in Mecklenburg-Vorpommern auch Probleme bei anderen Vögeln gibt. Zum Beispiel bei den Störchen. So eine Petition sollte man einfach immer unterstützen. Viele Grüße, Michael
21. Juni 2019 um 11:42 Uhr
Lieber Michael,
ich danke Dir vielmals für Deine Unterstützung. Der Storchbestand hat sich seit den 30er Jahren gedrittelt und seit den 70er Jahren halbiert. Die Tiere finden aufgrund der intensiven Landwirtschaft immer schlechtere Nahrungsbedingungen. Der Windkraftausbau schafft nun noch zusätzliche Probleme. Die Bestandsentwicklung des Rotmilans ist nicht erfasst. Die Obere Naturschutzbehörde des Landes MV geht davon aus, dass sie rückläufig ist. Durch die vielen Vogelschläge durch Windräder, die Vernichtung zahlreicher Horste im Interesse der Flächenbesitzer, den Verlust von Flugkorridoren und Brutgebieten ist für mich eine positive Standsentwicklung schwer vorstellbar. Durch die intensive Landwirtschaft verschlechtern sich die Bedingungen zur Nahrunssuche für die Rotmilane ebenfalls. Aber die Tiere wissen sich wunderbar zu helfen. Ich hätte an ihrer Stelle längst schon aufgegeben.
Viele Grüße
René