Immer noch überraschend

Immer noch überraschend

Immer noch überraschend: Der Rotmilan fliegt häufiger am Haus vorbei

Samstagmittag habe ich aus dem Küchenfenster gesehen und der Rotmilan flog vorbei. Das ist immer noch überraschend für mich. Man gewöhnt sich an viele Begegnungen mit Tieren. Das ein Eisvogel immer wieder zu seinem Ansitzast fliegt, ist irgendwann keine Überraschung mehr. Oder das ein Sperber im Garten auftaucht. Im Winter ist das halt sein Jagdrevier. Die Sichtungen vom Rotmilan sind so ungewöhnlich für mich, dass Ich überlegt habe, welches Tier im Garten die größte Überraschung für mich war.

Weitere ungewöhnliche Tiere in Siedlungen

Das war wohl tatsächlich ein Jagdfasan, der sich wohl etwas verirrt hatte. Er war nicht der beste Flieger und saß irgendwann etwas ängstlich beim Nachbarn auf dem Hausdach und traute sich irgendwie nicht mehr herunter. Das hat sich bei mir eingeprägt.

Das der Rotmilan bei uns zwischen den Mehrfamilienhäusern fliegt, ist für mich auch immer noch seltsam. Er fliegt über einer sehr belebten Kreuzung. Auf einem Hausdach an der Kreuzung wohnt ein Schwarm Zuchttauben. Bestimmt 20 bis 25 Vögel. Vielleicht ziehen die ihn an. Dabei ist er ja ein Suchjäger, der seinen Kopf immer Richtung Boden gerichtet hat. Das sieht man auch auf den Fotos. Die Tauben interessierten ihn nicht wirklich. Wahrscheinlich war er eher auf der Suche nach Tieren, die Opfer des Strassenverkehrs geworden sind.

Man sieht den Rotmilan auch jedes Jahr wieder und mehrmals im Jahr über den Häusern fliegen und doch ist der Anblick eines großen Greifvogels vor den Wohnungsfenstern ein ungewohnter Anblick.

Es war was los in der Luft

Am Samstag hatte sich das Szenario dann noch erweitert. Der Taubenschwarm kreiste in Kugelform, der Rotmilan daneben und es dauerte nicht lange da wurde der Milan von zwei Rabenkrähen verfolgt. Und unten fuhren die Autos auf der Hauptstrasse. Die Rabenkrähen jagten den Rotmilan und der kam sogar noch mehrmals wieder. Das war wohl ein Test, wer hartnäckiger ist. Wie immer siegten die Krähen.  

Wer Vögel im Garten beobachtet, der kann sich vielleicht vorstellen wie das wäre, wenn da plötzlich ein Rotmilan auftaucht. Manchmal denke ich mir, das glaubt dir doch kein Mensch. Da ich auch immer so darauf fixiert bin den Milan zu fotografieren, als einmal die ganze Szene zu knipsen. Aber für das nächste Mal merke ich mir das.

Letztes Jahr im April konnte ich Fotos machen, die die Umgebung besser zeigen:

Der Milan, ein Vogel über der Stadt

Die Fotos habe ich durch die Fensterscheibe gemacht. Meine Freundin meinte noch zu mir, „Mach‘ doch das Fenster auf!“ Sie meinte das Küchenfenster. Ich öffnete in meiner Aufregung das Wohnzimmerfenster. Ohne an die Wellensittiche zu denken! Zum Glück hatten die nicht vor zu fliehen…

8 Kommentare

  1. Wunderschöne Fotos von einem faszinierenden Vogel.
    Ganz große Klasse.

  2. Da sind Dir ja wirklich tolle Fotos gelungen. Rotmilane sehe ich hier sehr oft, aber so schöne Fotos gelingen mir nie. 😒

    • In Mecklenburg-Vorpommern ist er auch noch sehr häufig. Ich habe ihn dort auch schon gesehen. Mir gelingen auch nicht oft solche Fotos. Wenn der Milan nicht im Suchflug ist, ist er sehr schnell im Flug. Er kann sehr schnell beschleunigen.

  3. Wie schön, daß Du diesen beeindruckenden Vogel öfter zu sehen und sogar zu fotografieren bekommst.
    Ich wünsche Dir weitere überraschende Sichtungen.
    Lieben Gruß,
    Tanja

  4. Im Mittelalter scheint der Rotmilan auch in einigen europäischen Städten, so etwa in London, gebrütet zu haben. Er dürfte dort eine ähnliche Rolle als Abfallvertilger gespielt haben.
    Das habe ich Wikipedia entnommen.
    Wer weiß, vielleicht wird notgedrungen ein Stadtbewohner wie so viele andere Vögel auch.
    Herrliche Aufnahmen hast du gemacht!

    • Danke, Brigitte!
      Die Hauptnahrung des Rotmilan sind tatsächlich Aas und Abfälle. Die Schließung von offenen Mülldeponien hat ihm und dem Schwarzmilan ziemlich geschadet. Gerade auch im Winterquartier besucht er gerne Mülldeponien. Viele Rotmilane suchen in Siedlungen nach Nahrung. Eine gutes Rotmilan-Revier besteht häufig aus Grünland und Siedlungen.

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