Die Störche in NRW hatten so viel Nachwuchs, wie lange nicht mehr
Großer Brachvogel
Und posiert auch gerne
Eine ausgesetzte Rotwangen-Schildkröte in den Rieselfeldern von Münster
Der Zaunpfahl dient diesem Turmfalken-Weibchen praktisch als Tisch
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Mit einem Beitrag über meine Sichtungen im August möchte ich mich zurückmelden. Wahrscheinlich ist es hier eine Premiere, das zwei Beiträge über Sichtungen aufeinander folgen. Seit ein paar Wochen habe ich nun meine Kamera nicht mehr eingepackt und war nicht unterwegs. Wir haben unsere Tochter am letzten Ferienwochenende im August in Westkapelle in den Niederlanden abgeholt. Sie war dort zwei Wochen mit den Großeltern und ich hatte an der wunderschönen Küste der Niederlande noch ein paar schöne Sichtungen.
Familienleben geht vor
Unsere Tochter geht jetzt in die 3. Klasse und das bringt so einige Veränderungen mit sich. Sie ist sehr ehrgeizig und will, das jetzt alle Hausaufgaben perfekt sind. Denn schließlich bekommt sie jetzt Noten! Mittlerweile gehört auch das Shoppen zu ihren Lieblingsaktivitäten. Alte Gewohnheiten werden auf einmal uncool und so sind wir als Familie gerade mit Veränderungen beschäftigt. Was mir als Routinemensch nicht so leicht fällt, aber eben einfach zum Leben dazu gehört.
Eine kleine Schreibblockade
Bis in den August hatte ich wirklich sehr schöne Erlebnisse und Beobachtungen. Bei jedem Spaziergang war etwas Besonderes zu beobachten und 93 Vogelarten in einem Jahr sind ein tolles Ergebnis. Bei so vielen Erlebnissen hätte ich wirklich viel zu berichten gehabt und ich hatte viele schöne Fotos gemacht. Doch dann bekam ich ein Problem. Wenn man seine Ausflüge ruhen lässt, bekommt man mit der Zeit etwas Abstand zu allem. Man ist emotional weiter weg von seinen Erlebnissen und es fällt einem schwerer darüber zu schreiben. So habe ich kurzfristig auch den Bezug zum Schreiben verloren,. Einen Beitrag zu schreiben dauert bei mir im Moment einige Tage. Aber ich versuche jetzt hier wieder einzusteigen.
In Zeeland konnte ich zwei weitere neue Vogelarten für dieses Jahr entdecken. Den kleinen Steinwälzer und den schwarz-weißen Austernfischer. Die kleinen, gedrungenen Steinwälzer mit ihren orangenen Beinen gehören zu meinen Lieblingen. Die Männchen sind im Prachtkleid sehr hübsch.
Die Austernfischer sind mit ihrem schwarz-weißen Gefieder und ihrem orangenem Schnabel sehr auffällig, im Vergleich zu anderen Watvögeln. Die häufigste Vogelart am Strand von Zeeland ist die große Silbermöwe.
Wie sagt man so schön, es läuft mir dieses Jahr nach! Deshalb sind die neuen Sichtungen im Juli wieder sehr umfangreich. Einige Sichtungen habe ich schon in den letzten Tagen gezeigt. Allen voran meine Highlights und Erstsichtungen, das Blaukehlchen und der Kolkrabe. Dazu die Sammlung der verschiedenen Watvögel. Ich bin mir jetzt übrigens ziemlich sicher, dass es sich bei dem Trio um Waldwasserläufer handelt. Dazu kamen noch der Kiebitz, der Kampfläufer und der Grünschenkel.
Das war aber noch nicht alles von diesem tollen Tag in den Rieselfeldern von Münster. Direkt vor der Hütte Nr. 8, wo sich auch die Kiebitze und Grünschenkel aufhielten, suchte immer wieder ein Sumpfrohrsänger nach Nahrung. Da gab es wohl noch Nachwuchs zu versorgen.
Dabei entstanden schöne Fotos vom Sumpfrohrsänger an den Stängeln von Mädesüß und bei der erfolgreichen Jagd nach Insekten. Selten das man Rohrsänger so offen sieht.
Vor der Hütte Nr. 7 zeigte sich dann auch noch ein Eisvogel.
Am Ruhrufer an der Kiebitzwiese fotografierte ich einen Baumläufer. Immer schwer zu sagen, welche Art es war. Die Hinterzehe sieht kurz aus, deshalb ist es wahrscheinlich ein Gartenbaumläufer.
Am Brachter Wald sichtete ich dann noch zwei Bluthänflinge, leider sieht man diese Finken immer seltener. An dem Tag gelang mir auch noch ein besseres Foto von der Hohltaube.
Insgesamt bin ich für dieses Jahr jetzt bei 91 Vogelarten. Aber so langsam wird es schwierig noch neue Arten zu entdecken.
Ein ganz besonderer Moment, mein erstes Blaukehlchen! Ich sichtete es in den Rieselfeldern von Münster. Dort gibt es einige Blaukehlchen und ich habe immer besonders nach diesen Vögeln gesucht. Bei jedem Besuch habe ich an beliebten Sichtungsplätzen und im Schilf gesucht. Nie habe ich etwas gesehen oder gehört.
Das Blaukehlchen ist für mich einer der schönsten Vögel, den man in Deutschland sehen kann. Man sieht es sehr selten. Obwohl es gar nicht so selten ist, wie andere Vogelarten. In den letzten Jahren hat der Bestand in manchen Regionen auch etwas zugenommen. Häufig findet man im Internet Fotos von Blaukehlchen an Schilfhalmen und vermutlich versteckt sich der Vogel dort auch.
Blaukehlchen in den Rieselfeldern
Seine Verwandten hatte ich alle schon häufiger gesehen. Das Rotkehlchen, Braunkehlchen und Schwarzkehlchen. Alle sind weniger versteckt unterwegs. Die Stelle an der ich mein erstes Blaukehlchen dann gesehen und fotografiert habe, war dann völlig anders als man es hätte erwarten können. Ich ging den breiten Schotterweg am Großen Teich entlang. Ich kam vom Aussichtsturm, der wohl am häufigsten besuchten Stelle in den Rieselfeldern. Der Aussichtsturm ist Anlaufstelle und Attraktion. Von dort hat man einen Ausblick über die Rieselfelder und den Großen Teich. Manche Ornithologen bauen auf dem Turm ihr Spektiv auf, um alle Vögel auf dem Teich zu beobachten.
Katz‘ und Maus auf dem Schotterweg
Ich sah schon vom Weiten einen Vogel auf dem Weg. Das ist für mich immer interessant, da Vögel selten die Wege von Menschen benutzen. Ich versuchte mich ihm zu nähern und er spielte ein Spiel mit mir. Ab einer gewissen Distanz flog er ein Stück weiter von mir weg und irgendwann nach Links in das Schilf. Ein paar Mal drehte ich mich um und dann war der Vogel hinter mir auf dem Weg. Ich lief also den Weg vor und zurück. Das sah vom Aussichtsturm bestimmt lustig aus!
Das war mir aber völlig egal, ich war abgelenkt durch den Vogel. Und etwas an diesem Vogel war komisch! Ich hatte dieses Gefühl schon im Beitrag über die Kolkraben beschrieben. Der kleine Vogel streckte sich auf dem Weg senkrecht nach oben und ich versuchte ihn zu fotografieren. Was auf dem Weg nicht so leicht war.
Das der Vogel einmal vor mir und dann hinter mir auf dem Weg war, lag auch daran, das es sogar zwei Blaukehlchen waren. Ein Männchen und ein Weibchen. Was ich aber erst zu Hause auf den Fotos entdeckte. Auf dem Display der Kamera fiel mir aber irgendwann als erstes der Fleck auf der Brust auf. Da wusste ich, das es ein besonderer Vogel ist. Aus der Entfernung sah der Vogel auf dem Weg nur schlicht hellbraun aus.
Männchen und Weibchen
Der Vogel mit dem Fleck auf der Brust war das Weibchen, weit weniger auffällig gefärbt als das Männchen. Das Männchen sass irgendwann kurz im Schilf rechts von mir und sang sogar kurz sein markantes Lied. Ab da wusste ich es! Mein erstes Blaukehlchen!
Das Männchen flog dann über den Weg in ein Gebüsch und ich hatte das Glück, das es dort blieb und ich diese schönen Fotos von diesem wunderschönen Vogel machen konnte. Ich war so glücklich!
Auf den Fotos konnte ich später erkennen, dass das Männchen sogar beringt ist. Ich werde die Daten melden und vielleicht sogar noch mehr über diesen Vogel erfahren. Darüber werde ich dann hier auch noch berichten. Außerdem hatten beide Vögel einige Insekten im Schnabel, sie hatten also noch Nachwuchs zu füttern. Ich hoffe, das es bald noch mehr Blaukehlchen in den Rieselfeldern gibt!
Grünschenkel im Sommer, sind Zugvögel im Sommer! Es geht um ein Phänomen, das mir 2017 noch gar nicht bewusst war. Im Sommer versammeln sich auf den Wasserflächen der Rieselfelder in Münster zahlreiche Kiebitze. Früher dachte ich, das wären Kiebitze, die sich nach der Brutsaison in den Rieselfeldern sammeln um sich für ihre Reise ins Winterquartier nach Afrika zu stärken.
Das tun diese Kiebitze auch, doch haben sie schon vorher viele Kilometer hinter sich gebracht. Denn vermutlich kommen sie nicht einmal aus Deutschland. Es ist leider so, dass der Kiebitz in Deutschland vom Aussterben bedroht ist und sich während dem Frühling kaum Kiebitze in den Rieselfeldern und er Umgebung sichten lassen. Noch deutlicher wird, dass diese Vögel weit entfernt brüten, wenn man sieht welche Vögel sich unter die Kiebitze gemischt haben und sich der Reisegruppe vermutlich angeschlossen haben.
Da kamen dann die nächsten Probleme auf mich zu. Die Kiebitze waren weit entfernt und schlecht zu fotografieren und selbst auf dem Display war nicht zu erkennen, welche Vogelart sich noch in der Nähe aufhielt. Erst als die Vögel durch Mähfahrzeuge der Biologischen Station aufgescheucht wurden, kam Bewegung in die Sache! Kiebitze im Flug – immer schön anzusehen und ein gutes Fotoobjekt. Aber erst am Rechner erkannte ich, wer da noch unter den Kiebitzen im Wasser stand. Eine Gruppe Grünschenkel! Dabei waren die Grünschenkel noch relativ leicht zu bestimmen.
Ein anderer, einzelner Watvogel der sich auf der großen Wasserfläche unter die Kiebitze gemischt hatte, war schon schwieriger zu erkennen. Auf dem Display hatte ich ihn gleich gesehen, aber der Vogel trägt gerade irgendein Übergangsfederkleid. Was in keinem anderen Foto so zu sehen war. Wegen der schwarzen Federn im Brustbereich würde ich schätzen, dass es sich um einen Kampfläufer handelt. Ich lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren, wenn jemand den Watvogel besser kennt.
Richtig schwierig wurde es dann mit einem Trio, das auch noch weit weg im Gegenlicht „watete“. Sicher bin ich mir bei denen immer noch nicht, aber ich bin irgendwie bei Waldwasserläufer hängen geblieben. Es könnten allerdings auch Bruchwasserläufer sein. Erkennt jemand vielleicht diese Watvögel auf den Fotos?
Einiges haben die Grünschenkel und Läufer auf jeden Fall gemeinsam, sie brüten nicht in Deutschland und verlassen ihre Brutgebiete in Nordeuropa schon ab Ende Juni. Das ist der Grund, warum man diese Zugvögel in Deutschland schon im Sommer sieht. Ich habe diese Fotos am 14. Juli gemacht.
Der Kolkrabe beschäftigt mich schon seit meiner Kindheit. Er ist der größte Rabenvogel und damit auch der größte Singvogel. Die Rabenvögel sind in unserem Leben sehr präsent. Es gibt kaum einen Tag, an dem wir nicht eine Rabenkrähe oder eine Elster sehen. Sie sind Kulturfolger und sehr intelligente Vögel.
In meiner Kindheit waren jeden Winter einige Saatkrähen auf einem Feld in der Nachbarschaft zu sehen. Das waren die ersten Vögel, die ich versuchte zu fotografieren.
Kolkrabe im Gebirge?
Einen Kolkraben wollte ich auch unbedingt sehen. Auf den Bildern in meinen Büchern sahen die ziemlich groß aus. Leider stand da auch, dass Kolkraben eher in den Bergen vorkommen. Jedes Mal wenn ich im Urlaub dort war, hielt ich Ausschau nach den schwarzen Vögeln und lauschte bei jedem Ruf, den ich in der Natur hörte. Ich sah Alpendohlen auf den Gipfeln der Berge und Tannenhäher in den Wäldern. Zwei weitere Rabenvögel aus meinen Büchern. Und ich sah immer wieder schwarze Vögel, die aber zu klein waren: Die Rabenkrähen.
Verwechslungen mit der Rabenkrähe
Die Rabenkrähen (oder auch Aaskrähen genannt) führen zu vielen Verwechselungen. Nicht nur beim Erkennen und bestimmen schwarzer Rabenvögel, auch beim Verständnis. Sie sind Krähen und eben keine Raben. Es sind nicht die Vögel aus den Sagen, Märchen und Geschichten. Wobei sich vermuten lässt, das es auch bei den Geschichten Verwechslungen der Vögel gegeben hat. Denn den Namen Raben- oder Aaskrähe hätte man für die Vögel nicht besser wählen können. Sie sehen aus wie die kleine Version eines Kolkraben und tauchen bei jedem Aas auf – wie der Kolkrabe. Beide Arten sind sehr intelligent.
Der Unterschied – neben der Größe – steckt auch im Namen. Es ist der Ruf, sie „krähen“ oder krächzen. Während der Kolkrabe viel tiefer und durchdringender ruft. Wenn man den Ruf hört, weiß man sofort, dass es sich um einen Kolkraben handelt. Der ist einfach unverwechselbar. Leider hörte ich den Ruf in meiner Kindheit nie.
In den letzten Jahren hörte ich den Ruf das erste Mal. Am Brachter Wald, als ich auf die Bienenfresser gewartet habe. Den Kolkraben sah ich aber nicht und die Hoffnung einen zu sehen, war bei mir eher gering. Dafür war auch die Verwechslungsgefahr zu groß. Vielleicht hatte ich schon ein paar Mal einen Kolkraben gesehen, ihn aber aus der Entfernung nie erkannt.
Am letzten Wochenende wurde mein „Problem“ dann ganz akut. Ich ging am Samstagnachmittag meine Runde in Velbert-Langenberg. Den Meyberg hoch bis zum Wald, ich war seit einem Monat nicht mehr dort oben gewesen. Natürlich sah ich Rabenkrähen auf den Wiesen. Oben am Waldrand angekommen, sah ich schwarze Vögel in der Luft, die mir „Komisch“ vorkamen. Ich weiß nicht, ob das jemand kennt, man beobachtet einen Vogel und hat irgendwie das Gefühl, das etwas anders ist. Diese schwarzen Vögel flogen sehr hoch und sie flogen nicht wie Rabenkrähen! Unsere Krähen sind sehr gute Flieger, attackieren gerne im Flug die Greifvögel. Aber sie sind sehr geradlinige Flieger. Sie machen Strecke durch Flügelschläge, von Punkt zu Punkt.
Segeln und tiefe Rufe im Flug
Diese schwarzen Vögel segelten aber am Himmel, wie Greifvögel! Das war ein Punkt, den ich vorher nicht kannte. Die Kolkraben segeln gerne, weil sie es bei ihrer Größe und Flügelspannweite auch gut können. Das war mir in dem Moment aber noch nicht klar. Die Vögel verschwanden und ich ging später weiter den Hügel hinauf. Dort hörte ich dann den durchdringenden Ruf. Ein tiefes „Grog“ das besonders im Flug gerufen wird. Ich wusste sofort, gleich könnte etwas passieren. Aber obwohl ich vorgewarnt war, konnte ich die beiden Kolkraben nicht besonders eindeutig fotografieren.
Besonders groß erschienen sie mir nicht, aber die Stimme war eindeutig! Vielleicht waren es ja zwei Jungvögel aus der Vierergruppe, die ich am Himmel fotografiert hatte. So war ich am Abend vor dem Rechner ziemlich sicher, dass ich endlich meine ersten Kolkraben gesehen hatte!
Aber damit nicht genug! Am Sonntag fuhr ich zum Brachter Wald, um wieder einmal die Bienenfresser zu suchen. Und ich hörte wieder dieses „Grog“! Ohne etwas zu sehen. Ein schwarzer Vogel saß in einer Kiefer der Sandgrube, aber zu tief um die Größe zu erkennen. Aber dann sah ich wieder zwei segelnde Kolkraben über der benachbarten Deponie. Ich hätte nicht gedacht, dass das der Schlüssel für die Erkennung sein würde und erst recht nicht, das ich sechs Kolkraben an einem Wochenende sehen würde. Nach all den Jahren!
Da sich hier viele Leserinnen und Leser über die Bienenfresser informieren und mich auch deswegen kontaktieren, habe ich nun wichtige Infos zu den Bienenfressern am Brachter Wald. Ich möchte auf keinen Fall, das jemand unnötig den Weg zum Brachter Wald fährt. Deshalb gibt es jetzt von mir die neuesten Infos.
Einigen von Euch sind in den letzten Wochen schon die Veränderungen am Brachter Wald aufgefallen. Es ist sehr ruhig geworden in den Sandgruben am Haupteingang, zumindest was die Bienenfresser betrifft. Die Uferschwalben sind da und die Schwarzkehlchen sind überall zu sehen. Die Bienenfresser eher selten.
Die Bienenfresser brüten in einer anderen Sandgrube
Ich habe einen Bericht von niederländischen Wissenschaftlern gelesen, die die Bienenfresser auf beiden Seiten der Grenze beobachten. In der Sandgrube am Haupteingang befindet sich maximal noch ein Paar. Was vermutlich einige von uns in den letzten Wochen noch beobachten konnten. Die anderen Bienenfresser sind weitergezogen und brüten in einer anderen Sandgrube in der Nähe der Grenze.
Die Niederländer haben im letzten Jahr ein achtes Brutpaar am Brachter Wald entdeckt, das die deutschen Kollegen übersehen haben und an diesem Brutort haben sich die Bienenfresser dieses Jahr versammelt. Die niederländischen Forscher sind sehr begeistert darüber, da sie dort eine richtige Kolonie gebildet haben. Es gibt dort vermutlich 20 Bienenfresser und acht Brutpaare. Bisher haben die Bienenfresser am Brachter Wald immer sehr weit auseinander gebrütet.
Die Bildung einer Kolonie ist sehr wichtig für diese sozialen Vögel und sichert ein Vorkommen in einem Gebiet. Ich freue mich auch sehr darüber!
Keine Infos über die neue Kolonie
Um es kurz zu machen, ich weiß nicht wo die Kolonie und die Sandgrube liegt. Darüber habe ich keine Infos. Wer die Gegend gut kennt, kann gerne sein Glück versuchen, ich kann leider keine Infos zum neuen Brutplatz geben.
Als ich die Bienenfresser Ende Mai fotografiert habe ( Link: Bienenfresser NRW 2022 – Spät dran ) , sind sie wohl wie immer an der Sandgrube am Haupteingang angekommen. Die niederländischen Forscher berichten darüber, das bis zu sieben Exemplare gesehen wurde. Sie haben aber dann den Ort verlassen. vermutlich wegen der drastischen Veränderungen und Arbeiten in den Gruben.
Maximal noch ein Paar am Haupteingang
Ich habe das verbleibende Brutpaar am Haupteingang zuletzt am 12. Juni fotografiert.
Ein Mitglied vom NABU hat mir freundlicherweise dieses Video von einem Bienenfresser am Brachter Wald zur Verfügung gestellt. Er hat das Brutpaar Anfang Juli noch in der Sandgrube am Haupteingang beobachtet:
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Der 19. Juli war bis jetzt der heißeste Tag des Jahres. Auch wenn die Temperaturangaben doch überall etwas unterschiedlich ausfallen. Meine Wetter-App sagt, die höchste Temperatur war in Duisburg mit 39,5 Grad. Während der WDR sagt, in Emsdetten waren 40,0 Grad und in Duisburg nur 39,9 Grad.
Über Emsdetten als heißester Ort in NRW war ich doch etwas erstaunt. Als wir im Münsterland auf dem Bauernhof waren, gab es jeden Tag konstanten Wind, der viel Abkühlung brachte. Aber gestern kam der Wind wohl auch mehr aus dem Süden, als vom Meer im Westen.
Ich hatte bei diesen Temperaturen nichts geplant, was irgendwie damit zu tun hatte, das Haus zu verlassen. Am Mittag sah ich aus dem Küchenfenster und entdeckte im Baum, das zwei Ringeltauben auf einem Ast im Schatten sassen. „Auch die Vögel suchen den Schatten und vermeiden Bewegung!“ Das war mein erster Gedanke. Das die Tiere sich halt auch auf die Temperaturen einstellen.
Um es kurz zu machen, sie sassen den ganzen Tag dort und sitzen immer noch da. Langsam mache ich mir aber etwas Sorgen, schliesslich müssen sie auch essen und trinken. Ich beobachtete und fotografierte sie und irgendwann fiel mir auf, das diese Ringeltauben für mich ungewöhnlich aussehen. Es handelt sich nämlich um Jungvögel. Vielleicht sogar um Ästlinge? Da fehlt mir die Erfahrung. Gestern Nachmittag kam dann ein Altvogel vorbei und sah vielleicht nach dem Rechten bei dem Nachwuchs. Da fiel mir dann auch der Größenunterschied auf. Das war aber das einzige Mal, das ich einen Altvogel sah. Ich hoffe die beiden Kleinen kommen zurecht. Wenn sie noch lange da sitzen, weiß ich nicht was passiert.
Beim ersten Gewitterschauer heute Nachmittag haben sie sich zumindest im Baum bewegt, um dann später wieder ihren Stammplatz zu besetzen.
Wir sind aus dem Urlaub zurück, wir waren wieder auf dem Ferienhof Wesselmann in Gimbte. Auf dem Bauernhof der Familie Wesselmann gab es einige Tierkinder zu sehen. In den Osterferien waren vier Ziegen-Babys geboren worden, die drei Monate später schon ziemlich gewachsen sind. Sie haben Hörner bekommen und sind schon ziemlich frech und wild unterwegs. Man kann sagen, sie sind zu Halbstarken geworden.
Junge Ziegen sind wirklich sehr aktiv und springen gerne. Als wir sie das erste Mal sahen, waren sie erst ein paar Tage alt. Mittlerweile ist ihr Bewegungsdrang so gefährlich, das die Kinder nur noch mit Erwachsenen ins Gehege dürfen. Es ist wirklich so, das die ganze Ziegenherde einem folgt, wenn man ins Gehege geht und die jungen Ziegen einen anspringen. Deshalb wurde während unserem Urlaub auch schon eine Ziege abgegeben.
Die Ziegen benutzen auch sehr gerne ihre Hörner. Die Mütter machten „Spasskämpfe“ und benutzen auch gegenüber ihren Kindern gerne die Hörner, wenn diese zu frech wurden und diese machen das natürlich nach. Besonders gefährlich wird das bei den Männchen. Die man gar nicht in die Nähe von Kindern lassen kann. Deshalb wird auch leider Hänsel in den nächsten Tagen den Bauernhof verlassen. Hänsel ist unser Liebling, er mochte uns schon immer und wir hatten den Eindruck, das er Charlotte sogar wiedererkannt hat. Die beiden mochten sich schon vom ersten Augenblick an.
Aber es gibt zur Zeit auch noch andere Tierkinder auf dem Ferienhof Wesselmann. Die Mehlschwalben fütterten noch täglich ihre Jungen in den Nestern und in der Scheune gab es ein Nest mit zwei jungen Hausrotschwänzen. Ein Amselweibchen flog jeden Tag mit Futter in eine Scheune.
Schon flügge war dagegen ein junges Rotkehlchen, das ich zuerst an der Strasse sah, aber es wurde wohl auch auf dem Bauernhof geboren. Denn es war – wie ihre Eltern – jeden Tag im Garten zu sehen.
Der Sommer ist auch die Zeit der Ernte, einige Felder waren schon abgeerntet und die ersten reifen Äpfel sind schon vom Baum gefallen. Die Weintrauben an der Südwand der Scheune müssen dagegen noch etwas wachsen.
Die Sichtungen im Juni 2022 brachten für mich eine völlig neue Vogelart! Als ich am Brachter Wald war und die Bienenfresser suchte, entdeckte ich zwei Wespenbussarde! Vermutlich ein Paar. Als ich mich umdrehte, flogen die beiden direkt auf mich zu. Darauf war ich in dem Moment mal wieder gar nicht vorbereitet und obwohl sie sehr nah heran kamen, wurden die Fotos vom ersten Vogel alle unscharf.
Der Vogel hatte die, für Wespenbussarde typische Musterung, unter den Flügeln und an der Brust. Sowie die typischen dunklen Federenden und die dunklen Binden am Schwanz. Der zweite Wespenbussard war deutlich heller und hatte keine durchgängige Musterung. Dafür kann man bei dieser hellen Morphe auf den Fotos den grauen Kopf und die gelben Augen gut erkennen.
Vorort hatte ich zwar die Vermutung, das es vielleicht Wespenbussarde waren, aber erst zu Hause am PC konnte ich die Vögel eindeutig bestimmen. So ging es mir auch mit den Hohltauben, die ich vorher an der Sandgrube fotografiert hatte. Ein junges Schwarzkehlchen konnte ich dagegen sofort erkennen, da ich letztes Jahr schon Jungvögel an der Sandgrube entdeckt hatte.
So ging es mir auch an der Kiebitzwiese in Fröndenberg, als ich endlich den ersten Schwarzmilan entdeckte! Die Schwarzmilane sind dort alte Bekannte und kehren jedes Jahr ab Mitte März dorthin zurück. Aber erst Mitte Juni konnte ich den ersten Vogel entdecken. Mit dem Wespenbussard und den Hohltauben bin ich jetzt bei 81 Vogelarten für dieses Jahr. Die 80 sind geschafft, aber jetzt wird es immer schwieriger, neue Vogelarten zu entdecken!
Eigentlich sollte dieser Beitrag einmal bunter Frühling heissen und die schönste Jahreszeit mit ihren Farben zusammenfassen. Jetzt bin ich aber mit meinen Beiträgen so sehr im Rückstand, das schon Sommer ist und ich den Titel nicht mehr passend finde. Dann also nun einfach die bunten Ansichten.
Bis Mitte Juni hatte ich zahlreiche, schöne Beobachtungen und Momente in der Natur erlebt. Ich hatte viel beobachtet, so dass ich einiges erstmal bearbeiten musste. Ich habe wirklich Glück dieses Jahr, was die Vielfalt betrifft und gerade der Frühling bietet eine Fülle an Eindrücken. In bunte Ansichten will ich jetzt ein paar Momente des Frühlings zeigen. Dazu gehören neben blühenden Wiesen und Feldern auch die Tierkinder. Dieses Jahr sah ich so einige Grossfamilien bei den Gänsen. Die kleinen Gänse und Enten sind einfach zu niedlich und erstaunlich folgsam. Da wird der Mutter sehr brav in einer Reihe gefolgt.
Ganz besonders gefallen hat mir das Distelfink-Paar in der blühenden Wiese. Manchmal fragt man sich ja schon, warum manche Vogelarten so auffällig bunt sind. In so einer Blumenwiese fallen die Distelfinken gar nicht mehr so auf!
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