Schlagwort: Münsterland

Wimmelbilder

Auch das Münsterland lag in der Zugbahn von Sturm Friederike. Sogar auf der A1 lagen umgestürzte Bäume. Auch Münster und die Rieselfelder lagen im Auge des Sturms und es gibt einige Schäden. Vor allem an den Bäumen im Erweiterungsgebiet rund um den Rieselfelderhof. Auch der Wasserstand in den Rieselfelder ist weiterhin sehr hoch. Viele Flächen stehen unter Wasser, die normalerweise völlig trocken sind. Für die Gänse und Möwen sehr positiv, sie nutzen diese überschwemmten Flächen sehr gerne. Für uns Menschen ist dieser Winter eher eine dunkle Zeit. Sturm Friederike ist gerade erst vorbeigezogen und jetzt droht uns das nächste Hochwasser an unseren Flüssen. Im Kreis Unna darf man erstmal nicht in die Wälder, weil immer noch Äste herunterfallen können.

Um wieder das Positive zu sehen, es wimmelt nur so vor Gänsen und Möwen in den Rieselfeldern. Auch im restlichen Jahr sind immer unheimlich viele Gänse, Enten und Möwen vor Ort. Das bilden von Schwärmen und Gemeinschaften gehört zu einem typischen Bild der Rieselfelder.

Hier ein paar aktuelle Wimmelbilder und einige wusselige Eindrücke aus dem Frühling und dem Sommer.

 

Rieselfelder Münster

Die Rieselfelder Münster sind zu einer echten Sehenswürdigkeit geworden. Die Stadt Münster ist für viele Dinge bekannt. Als weltoffene und tolerante Universitätsstadt. Die Stadt des Westfälischen Friedens und der Fahrräder. Als mittelalterliche Stadt für ihre Kirchen, den Dom, das Schloss und das historische Rathaus. Aber auch für den Kiepenkerl, Picasso, den Tatort und Titus Dittmann.

Die Rieselfelder Münster haben viel zu bieten

Aber auch für Natur- und Tierfreunde hat Münster viel zu bieten. Man braucht immer nur ein paar Kilometer zu gehen oder zu fahren und schon ist man vom Zentrum mitten auf dem Land. Und für den, der hier regelmäßig liest, sind die Rieselfelder mittlerweile bestimmt auch schon bekannt. Rieselfelder waren die Vorläufer unserer heutigen Kläranlagen. Es gab sie vor vielen Städten. Man hat sandige Flächen mit Erdwällen umrandet und das Abwasser der Städte hineingeleitet. Mit den modernen Kläranlagen wurden die Rieselfelder überflüssig. In Münster hat man sich dann gedacht, diese Felder dauerhaft mit Wasser zu fluten. Entstanden sind viele sehr flache Teiche und ausgedehnte Schilffflächen, die ideal sind für viele Wasservögel. Die Rieselfelder sind zu einem herausragenden Biotop geworden. Zu einem Europareservat für Vögel. Man kann bis zu 200 verschiedene Arten über das Jahr beobachten. Auch für Zugvögel ist die Savanne Westfalens von sehr großer Bedeutung.

Ich habe hier schon viele Arten und Fotos gezeigt. 90% meiner Fotos sind in den Rieselfeldern gemacht worden. Heute möchte ich hier mit ein paar Fotos noch einen näheren Eindruck von den Rieselfeldern zeigen. Die Rieselfelder liegen im Norden von Münster, nördlich der Stadtteile Kinderhaus und Coerde. Mit dem Fahrrad sind sie vom Zentrum in einer halben Stunde erreichbar. Mit dem Auto erreicht man sie über die A1 von den Ausfahrten Münster-Nord oder Greven.

 

 

Die Streifengans

In den Rieselfeldern von Münster sind in den letzten zwei Wochen einige Streifengänse zu sehen. Eine kleine Gruppe von sieben Exemplaren ist zu sehen. Sie halten sich in den Rieselfeldern zusammen mit den großen Gruppen der Grau- und Kanadagänse auf. Die Streifengans stammt ursprünglich aus Zentralasien und werden auch manchmal als Indische Gans bezeichnet.

Die Streifengans ist die einzige Gans die über den Himalaya fliegt. In Europa stammen die Gänse aus Zoos oder Geflügelzuchtanlagen, aus denen sie entflohen sind. Die Exemplare die sich zur Zeit in den Rieselfeldern aufhalten, kommen wahrscheinlich aus der Niederlande. Dort gibt es mittlerweile eine sich selbst erhaltene Population.

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Das Turmfalken Weibchen

Da ich ziemlich häufig in den Rieselfelder bei Münster unterwegs bin, habe ich letztes Wochenende eine alte „Bekannte“ wiedergesehen. Das Turmfalken-Weibchen das dort sein Revier hat, habe ich nun schon mehrmals fotografiert. Sie hat wohl eine Vorliebe für Zaunpfähle. Sie benutzt sie nicht nur zum Fressen der Mäuse, sondern auch zum Ansitzen und lauern auf Beute.

Als ich sie das erste Mal sah, saß sie auf einen Zaunpfahl und flog von dort auf die Wiese und hatte tatsächlich auf dieser kurzen Entfernung die Maus gefangen. Anschließend flog sie den kurzen Weg zurück auf den Pfahl und präsentierte nicht nur ihre Beute, sie drohte auch in meine Richtung. Sie wollte ganz klar zeigen, das es ihre Maus ist! Das sieht man auf dem ersten Bild. Die weiteren Bilder sind vom letzten Wochenende. Wo sie nicht nur die Maus gefangen hat, sondern auch sonst sehr aktiv war und häufig zu sehen war. An der Beobachtungshütte am großen Stausee, am Aussichtsturm und an einem weiteren Teich.

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Die Mission Silberreiher

Manchmal geht es mit dem Erfüllen von Erwartungen doch sehr viel schneller als man denkt! Ich konnte am Samstag in den Rieselfeldern bei Münster schon meine Fotos von einem Silberreiher machen. Bei bestem Fotowetter sind es gleich wunderschöne Fotos geworden. Ich bin mehr als zufrieden damit.

Überhaupt sind die Rieselfelder das reinste Vogelparadies. Spontan würde ich sagen man kann dort außer Seeadlern fast alles fotografieren. Auch sehr seltene Vögel wie den Löffler.

Hier aber erstmal die Fotos vom Silberreiher :

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Das Zwillbrocker Venn

Es gibt in Deutschland tatsächlich freilebende Flamingos! Im Münsterland an der Grenze zur Niederlande gibt es im Zwillbrocker Venn die nördlichste Flamingokolonie in Europa. Ein Zeichen für den Klimawandel ist das allerdings eher nicht. Denn die Flamingos verlassen das Zwillbrocker Venn im späten Sommer schon wieder, weil der See zu flach ist und im Winter leichter zufriert. Die Flamingos verteilen sich dann in den Niederlanden, zum Beispiel am Ijsselmeer oder im Rheindelta.
Im Zwillbrocker Venn paaren und brüten die Flamingos und ziehen ihre Jungen auf. Wie die Kolonie entstanden ist, weiß niemand so genau. Vermutlich aus entflohenen Tieren aus Zoos und Tiergehegen. Die Flamingos finden im Zwillbrocker Venn ideale Bedingungen vor. Durch die größte Lachmöwenkolonie im Binnenland gibt es sehr viele Nährstoffe im flachen Wasser und dadurch viele Kleinstlebewesen und Krebse. Davon ernährt sich der Flamingo und von den Krebsen bekommt das Gefieder die Rosafärbung. Die Kolonie im Venn besteht aus 40 bis 50 Flamingos verschiedener Arten. Es gibt dort Rosaflamingos, Chileflamingos und Kubaflamingos. Das Zwillbrocker Venn liegt in der Nähe von Vreden, beim kleinen Ort Zwillbrock.

 

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