Als wir am 4. Advent den Abtskücher Stauteich besuchten, war ich auf einiges eingestellt. Aber nicht auf so freche Tiere! Ich war auf trübes Wetter, wenig Licht und Nieselregen eingestellt. Und auf die bunten Mandarinenten. Die gibt es nämlich zahlreich am Abtskücher Teich. Auch war ich darauf eingestellt noch andere Vögel zu sehen und zu füttern.
Denn obwohl ich meiner Tochter gesagt hatte, das Wildvögel und Vögel in Parks nicht gefüttert werden dürfen, hatte ich doch zwei Scheiben Brot eingepackt. Für den Fall dass es langweilig wird. Dass jemand anderes die Scheiben Brot fressen würde, konnte ich nicht ahnen. Und von Langeweile war auch keine Spur!
Denn am Abtskücher Stauteich gibt es einige Nutrias, die unheimlich zutraulich und frech sind! Ich hatte vorher gelesen, dass es dort welche gibt, kannte sie aber bisher nur auf Abstand. Und nicht, dass sie sich an meinem Bein abstützen! Meine Tochter war natürlich begeistert von so zutraulichen Tieren, was man sonst so nur im Streichelzoo erlebt. Sie und Charlotte verfolgten alle kleinen und großen Nutrias mit so viel Freude und Begeisterung, das ich darüber hinwegsah, dass die Nutrias von den Leuten kiloweise mit Haferflocken, Brot und Karotten versorgt wurden.
Schwamm drüber, es ist kein Naturschutzgebiet und alle hatten Spaß. Ich auch und die Nutrias erkannten sofort, dass von mir keine Gefahr ausgeht. So das sich mir sogar das kleine Nutriakind näherte. Leider musste ich es wohl enttäuschen, Futter gab es von mir nicht. Während sich alle mit den Nutrias beschäftigten, konnte ich zwischendurch in Ruhe ein paar Mandarinenten fotografieren. Ein Eisvogel ließ sich bei dem ganzen Trubel nicht blicken, es gibt sie aber am Abtskücher Stauteich. Da muss ich wohl nochmal früh morgens wiederkommen und bei besserem Wetter, um welche zu sichten.
Aber als das Brot weg war, wollte die Nutria mehr! Ich wurde zum Objekt der Begierde!Geschickte und aufdringliche BettlerÜberhaupt nicht scheu und sehr zutraulich. Sehr zur Freude meiner TochterIn allen Größen und Farben waren die Nutrias am Teich zu sehen.Dieses kleine Nutriakind war noch nicht sehr alt.So klein, aber auch schon sehr zutraulich!Diese Nutria ist dagegen ein großer Brocken!Selbst die Mandarinenten spazieren am Abtskücher Teich an LandMeistens sitzen sie aber auf Ästen über dem WasserSelbst die Weibchen der Mandarinente glänzen durch ihre schlichte Schönheit!Bei der Schlacht am kalten Buffet halten sich die Mandarinenten raus!Vater Schwan ist immer wachsam, bei Menschen und bei Biberratten!Einmal Vegetarier, immer Vegetarier! Rohkost schmeckt doch am Besten!
Ein seltener Anblick: Ein Mäusebussard auf einer Antenne
Ein seltener Anblick ist definitiv auch die Sonne in den letzten Tagen oder gar Wochen. Auch am Wochenende war es trübe und dauerhaft dunkel. Es wird einfach nicht heller. Kein Grund also, mit der Fotokamera loszuziehen.
Ein Mäusebussard hatte wohl ähnlich trübe Gedanken wie ich und keinen besonderen Antrieb irgendetwas zu starten. Er setzte sich einfach auf eine Antenne auf einem Hausdach. Das war dann auch ein seltener Anblick, ihn von unserem Wohnzimmerfenster zu beobachten!
Er saß über Stunden auf der Antenne und hatte wohl keinerlei Interesse sich zu bewegen. Egal wie schlecht das Wetter auch werden würde. Normalerweise verkriecht man sich dann in eine geschützte Ecke. Selbst das war ihm egal, er wollte dem Wetter wohl demonstrativ trotzen. Sonderlich glücklich sah er nicht aus, er harrte aber trotzdem aus, selbst als unten auf der Straße laute Musik erklang. Denn Samstagnachmittag gab es bei uns eine Weihnachts-Traktorparade auf der Hauptstrasse. Als Ersatz für den wieder einmal ausgefallenen Weihnachtsmarkt. Hoffentlich kann der 2022 wieder stattfinden. Denn mit Lichterketten geschmückte Traktoren sind definitiv nicht weihnachtlich!
Ein seltener Anblick ist der Mäusebussard hier über den Häusern. Sein Verwandter – der Rotmilan – lässt sich hier ab dem Februar bestimmt wieder häufiger über den Strassen beobachten. Schon einige Male kam der den Häusern ganz nah:
Neue Vogelarten im November 2021: Eine Weißwangengans auf einem Feld direkt neben der Hauptstraße
Die erste neue Vogelart im November 2021 war gar nicht meine Sichtung. Ich war mal wieder mit meiner Tochter unterwegs und hätte nie vermutet, das auf dem Feld an der Hauptstrasse eine Besonderheit sein könnte. Bis meine Tochter rief: „Da auf dem Feld ist eine Gans!“
Da es schon dämmerte, habe ich erstmal einen Moment gebraucht bis ich die Gans entdeckte. Ich war sehr überrascht! Da stand eine große Weißwangengans auf dem Feld! Diese Vogelart habe ich zuletzt 2017 gesichtet. Vielleicht hat die Weißwangengans eine Rast auf dem abgeernteten Maisfeld eingelegt. Auf ihrem unbekannten Weg. Denn eine Weißwangengans im Niederbergischen Land ist nicht alltäglich. Zeigt aber mal wieder, dass man überall auf besondere Vögel treffen kann.
Deshalb halte ich mich häufig auch an den guten Ratschlag für Fotografen: Immer die Kamera mitnehmen! So konnte ich ein Belegfoto von der Gans machen.
Eine weitere Gänseart konnte ich auf dem Kemnader See sichten. Meine ersten Rostgänse für dieses Jahr. Allerdings waren die sehr weit weg auf einer Kiesbank im See. Dort waren neben anderen Gänsen auch viele Möwen zu sehen. Neben den vielen Lachmöwen konnte ich auch ein paar Silbermöwen identifizieren. Bei der großen Entfernung bin ich mir nicht ganz sicher, aber es müssten einige Alt- und Jungvögel der Silbermöwe sein. Das Wetter war an diesem Tag sehr trüb und es wurde nie so richtig hell.
Am Kemnader See war auch der erste männliche Gänsesäger für diesen Winter eingetroffen. Diese Vogelart überwintert jedes Jahr an der Ruhr. Insgesamt bin ich jetzt bei 74 Vogelarten für dieses Jahr.
Ein Rostgans-Paar und viele Graugänse im Hintergrund Alt- und Jungvögel der Silbermöwe und ein GraureiherViele Vögel waren auf dieser Kiesbank im See zu sehen.Der erste Gänsesäger für diesen Winter auf dem Kemnader See
Hausrotschwanz und die Kühe: Ein Männchen auf einem Zaunpfahl
Der Hausrotschwanz und die Kühe teilen sich häufig einen Wohnraum. Gerne baut der Hausrotschwanz sein Nest auf Balken unter den Dächern von Ställen und Scheunen. Aber auch unter freiem Himmel teilen sie häufiger den Lebensraum. Denn gerne versucht der Hausrotschwanz auf Weiden und Wiesen verschiedene Insekten zu fangen. Er starte seine Jagdversuche von den Zaunpfählen an der Weide.
Hausrotschwänze am 2. Oktober
Bei meinen Spaziergängen in der Umgebung sehe ich deshalb jedes Mal Hausrotschwänze. Vom März bis zum 2. Oktober habe ich sie dieses Jahr gesehen. Am 2. Oktober ereignete sich dann deine besondere Geschichte um den Hausrotschwanz und die Kühe.
Ich wollte die letzten Tage mit den Hausrotschwänzen nutzen und sie nochmal fotografieren. Über die Monate hatte ich auch wieder einige Jungvögel gesichtet. Ich machte Fotos von einem Männchen und einem Weibchen. Das Wetter war nicht ganz so gut und der Himmel verdunkelte sich. Es sah nach Regen aus. Und die Kühe auf der Weide liefen den Hügel hinunter bis zum Ende der Weide. Ich vermutete, sie spürten den aufkommenden Regen und wollten etwas geschützter stehen. Ich folgte ihnen den Hügel hinunter.
Kühe mit Fotowunsch?
Sie liefen im Gänsemarsch aufgereiht am Zaun entlang. Ich überholte sie und unten angekommen, zeigten sie plötzlich ein anderes Bild. Sie reihten sich nebeneinander etwas versetzt auf. Als wollten sie sich für ein Foto aufstellen! Den Gefallen tat ich ihnen gerne! Sie wirkten auch recht verspielt untereinander. Da es immer noch nach Regen aussah, ging ich weiter und folgte dem Weg im Tal. Da sah ich, das die Kühe sich wieder in die Mitte des Hangs bewegten. Eine Reihe bildeten sie dabei nicht mehr.
Von dort sah ich auch, dass die Hausrotschwänze auf die Zaunpfähle zurückkehrten. Der Fotograf und die Kühe waren weg, mehr Ruhe für die Vögel. Also wollte ich ein zweites Mal mein Glück versuchen und ging zurück zur Weide. Dabei entdeckte ich auch ein Rotkehlchen auf den Zaunpfählen.
Neugierige Beobachter
Während ich Fotos machte, hörte ich Schritte hinter mir. Ich vermutete Wanderer, die den Weg hinab liefen. „Schnell noch Fotos machen, bevor die Vögel verschwinden.“ Dachte ich mir. Als ich mich dann umdrehte, standen die Kühe wieder aufgereiht hinter mir! Sie fanden mich wohl sehr interessant und wollten wohl nochmal auf ein Foto. Diesmal steckten einige sogar die Köpfe übereinander. Posieren und ins Bild drängen muss schließlich sein! Ich fotografierte die Kühe und das Rotkehlchen. Das ließ sich von den Kühen nicht stören.
Die Hausrotschwänze waren da empfindlicher. Kühe und Fotograf waren ihnen am diesen Tag zu viel. Aber so viel ist sicher, auch nächstes Jahr werden der Hausrotschwanz und die Kühe für eine Geschichte und Fotos gut sein! Mittlerweile haben uns die Hausrotschwänze in Richtung Süden verlassen.
Weiblicher HausrotschwanzDa wird bei den Kühen fast schon gedrängelt, um auf das Foto zu kommenAls ich weg war, fraßen die Kühe einfach weiterDas Rotkehlchen war ein gutes FotomodelAber auch die beige Kuh wollte gerne in die Kamera sehen„Hey, lass mich doch auch mal aufs Foto!“„Guck doch einfach nach vorne, so wie ich!“
Neue Sichtungen im Oktober: Ein Teichhuhn schwimmend
Meine neuen Sichtungen im Oktober sind Vogelarten, die man durchaus auch schon früher im Jahr sichten kann. Das Teichhuhn ist zwar seltener als das verwandte Bläßhuhn aber doch recht häufig an Teichen in Parkanalagen.
Die Haubentaucher hatten es nicht leicht dieses Jahr an der Ruhr und anderen Flüssen in NRW. Als im Juli das Hochwasser und die Sturzfluten kamen, hatten einige Haubentaucher noch ihre Nester besetzt, die dann leider von der Flut weggespült wurden.
Das Haubentaucher-Paar auf dem Baldeneysee war sehr müde und nutze den Nachmittag schon zu einem Schläfchen. Während sie tief und fest schlief, machte das Männchen wenigstens noch zwischendurch die Augen auf und war etwas aktiv.
Deutlich aktiver und immer wieder am Tauchen war der kleine Zwergtaucher nebenan. Der versuchte wohl noch die Nahrung für den Tag zu fangen.
Mitten auf dem Baldeneysee konnte ich aus großer Entfernung einen schwarzen Schwan fotografieren. Einen Trauerschwan. Da der schwarze Schwan so weit weg war, habe ich noch ein Foto von einem Trauerschwan aus dem Herminghauspark von Ende Oktober hinzugefügt.
Mit der Mandarinente, die ich in den letzten Beiträgen schon ausgiebig gezeigt habe, komme ich jetzt für dieses Jahr auf 71 Vogelarten.
Und ein Teichhuhn stehend im AuwaldZwei müde Haubentaucher. Während sie tief und fest schläft…Macht er wenigstens ab und zu ein Auge aufSehr aktiv dagegen der ZwergtaucherEin schwarzer Schwan mitten auf dem Baldeneysee. Während dieser Trauerschwan vielleicht wenigstens halbwild ist…Ist dieser Trauerschwan aus dem Herminghauspark absolut zahm und domestiziert.Ein Mandarinenten-Erpel
Eine Kastanie, danach tauchte dieser Mandarinenten-Erpel
Als Naturfotograf lebt man zwischendurch ganz schön gefährlich. Wenn man gefährliche Tiere fotografiert. Wie etwa Bären, Löwen oder auch giftige Schlangen. Eine Gefahr die in Deutschland nicht droht.
Eine Gefahr die in Deutschland im Herbst „droht“, sind die Früchte die von unseren Bäumen fallen. Besonders gefährlich ist das jetzt nicht, aber es tut doch mehr weh als man denkt. Im Nationalpark Eifel wurde ich im Wald einmal von einer Eichel am Kopf getroffen. Vorher hätte ich so etwas nicht ernst genommen, aber da fallen schon einige Eicheln und Kastanien von unseren Bäumen. Man gerät sozusagen „unter Beschuss“.
Der Herbst, Fallzeit für die Kastanie
Als ich die Mandarinenten am Ufer des Baldeneysees fotografierte, fielen auch so einige Kastanien vom Baum. Ich war im vollen Einsatz, es waren schließlich meine ersten Mandarinenten. Und ignorierte die Geräusche der fallenden Kastanien. Dann traf mich eine Kastanie am Arm während ich fotografierte. Von da an war ich etwas vorsichtiger.
Das es Kastanien waren, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht. Denn an der Stelle war der Boden bewachsen und nicht direkt einsehbar. Und die Mandarinenten waren zu spannend! Eine von ihnen zeigte mir ein ganz besonderes Verhalten. Die Mandarinenten werden als Schwimmenten bezeichnet, wie z. B. die Stockenten. Doch diese Mandarinente tauchte komplett unter und holte etwas Rundes aus dem Wasser und hielt das im Schnabel. Ich vermutete spontan, dass es eine Muschel sein musste. Was sollte es sonst noch unter Wasser geben?
Eicheln und Bucheckern als Nahrung
Am PC erkannte ich dann aber, dass es wohl eine Kastanie war, die an der Stelle ins Wasser gefallen war. Und tatsächlich ernähren sich Mandarinenten von Bucheckern und Eicheln, die sie auch im Ganzen schlucken. Diese Mandarinente wollte sich an dieser Kastanie versuchen. Die allerdings ein kleineres Exemplar war. Für die Mandarinente war es trotzdem eine Herausforderung, diese zu schlucken und so ganz glücklich sieht sie dabei auch nicht aus! Eine kleine Kastanie ist schon eine andere Größenordnung als eine Eichel oder Bucheckern.
Interessant ist es auch, dass diese Entenart sich nicht nur von den üblichen Wasserpflanzen ernährt und ihre Nahrung hauptsächlich an Land sucht. Dieser Mandarinenten-Erpel war aber wohl so scharf auf die Kastanie, das er danach tauchte.
In der Vergrößerung kann man die kleine Kastanie im Schnabel gut erkennenUm diese Kastanie zu schlucken, muss der Erpel ganz schön kämpfenDazu braucht es den richten Schwung, um die Kastanie in den Hals zu befördernGeschafft, die Kastanie ist im Kropf. Der sieht ziemlich gefüllt ausDann muss der Hals gestreckt werden und die Kastanie rutscht nach untenDer Hals ist leer. Zeit zum weiter schwimmen.
Die Mandarinente: Das farbenprächtige Männchen (Links) und das dunkelgraue Weibchen
Die Erpel der Mandarinente zählen zu den farbenprächtigsten Vögeln der Welt. Deshalb hat man sich wohl auch entschlossen, diese aus China stammende Ente als Ziervogel in Europa zu halten. Man findet die Mandarinente mittlerweile in Parks auf der ganzen Welt.
Aber auch als Gefangenschaftsflüchtling in wildlebenden Gruppen, die sich auch fortpflanzen. Nicht jedes Pärchen in Europa pflanzt sich fort. Es gibt in Europa aber in mehreren Ländern Populationen von Mandarinenten. Der Bestand in Europa wird auf ca. 7.000 Brutpaare geschätzt. Leider übertrifft dieser Bestand schon den Bestand in der ursprünglichen Heimat der Ente. Denn in China gibt es nur noch etwa 1.000 Brutpaare und 5.000 Brutpaare in Japan. Der Bestand der Mandarinente ist vor allem durch die Zerstörung ihres Lebensraums gefährdet.
Die Mandarinente in Deutschland
Der NABU schätzt den Bestand der Mandarinente in Deutschland auf etwa ca. 700 Brutpaare. Der Bestand im Naturschutzgebiet Heisinger Bogen ist schon etwas beeindruckend. Ich schätze den Bestand auf mindestens 15 Vögel. In freier Wildbahn ist die Ente sehr scheu. Sie mag deshalb ruhige Gewässer die dicht bewachsen sind. Meistens versteckt sie sich dort unter überhängenden Ästen am Ufer. Oder sitzt dort auf Ästen und in Büschen. Sie kann gut klettern und brütet in Baumhöhlen. Auch am Baldeneysee zeigt die Ente dieses Verhalten. Häufigen sitzen mehrere Enten in Büschen am Ufer. Aber sie zeigen sich auch ganz offen am Ufer oder auf den Wasserflächen. Wenn sie sich dort in einer Gruppe treffen, ist das ein beeindruckendes Bild. Mit ihren orangenen Schulterfedern, die beim Schwimmen aufrecht stehen wie Segel, sehen die Männchen aus wie kleine Schiffe.
Die Männchen haben außerdem einen auffälligen, rötlichen ‚Backenbart“. Ihre Brust ist violett und sie haben außerdem einen auffälligen, rot-blauen Federschopf am Hinterkopf. Der im Licht grünlich glänzt. Sie werden zwischen 41 und 50 cm groß. Die Weibchen sind etwas kleiner und hauptsächlich dunkelgrau gefärbt. Sie haben einen weißen Augenring, der hinter dem Auge in einem dünnen, weißen Streifen weiterläuft.
Ob die Gruppe am Baldeneysee sich fortpflanzt, kann ich nicht sagen. Bei Meldungen von Mandarinenten werden selten so große Gruppen wie am Baldeneysee gemeldet. Ich werde beobachten, ob sich im Frühjahr Nachwuchs zeigt.
Ein junges Männchen im Schlichtkleid
Unter den Mandarinenten befindet sich ein Exemplar, das anders aussieht. Es ist heller als die dunkelgrauen Weibchen und hat einen rötlichen Schnabel. Vermutlich handelt es sich um ein Männchen im Schlichtkleid. Da die Männchen schon ab Ende August ins Prachtgefieder mausern, könnte es sich dabei um ein jüngeres Männchen handeln. Vielleicht um Nachwuchs aus der Gruppe.
Ein auffälliges Verhalten war in der Gruppe zu beobachten. Die Schnabelspitzen werden immer wieder ins Wasser gehalten. Vielleicht um Insekten im Wasser zu erwischen. Aber eigentlich suchen die Mandarinenten ihre Nahrung überwiegend an Land.
Über die Nahrung der Mandarinente berichtet ich dann in meinem nächsten Beitrag.
Besonders auffällig sind der rötliche Backenbart und die orangenen Schulterfedern beim MännchenEin Erpel im Porträt. Ein weiteres Kennzeichen ist der kleine, rote SchnabelDagegen ist das Weibchen dunkelgrau gefärbt. Auch der Schnabel ist grau. Auffällig der weiße Augenring mit Streif.Die orangenen Flügelenden beim Männchen sind beim Schwimmen hochgestellt wie SegelAuffälliges Verhalten: Die Schnabelspitze wird ins Wasser gehalten, um Nahrung zu suchen.Hier wird die Suche in Formation betriebenAuch die Weibchen machen mitMit den aufgestellten Schulterfedern sehen die Mandarinenten wie kleine Schiffe aus.Ein eher helles, beiges Exemplar mit rotem Schnabel. Vermutlich ein junges Männchen im Schlichtkleid.Häufig war das junge Männchen alleine zu sehen. Es wurde aber auch noch in die Gruppe aufgenommen.
Ein Mandarinenten-Erpel in farbenprächtiger Kulisse
Das Vogelschutzgebiet Heisinger Bogen am Baldeneysee in Essen ist immer einen Besuch wert. Im Herbst am Heisinger Bogen erlebt man eine wahre Farbenpracht. Der Herbst kann für ganz besondere Stimmungen sorgen. Ab November sind die Gewässer häufiger auch den ganzen Tag in Nebel gehüllt.
Mitte Oktober zeigt sich am Heisinger Bogen aber ein ganzes anderes Bild. Die bunten Blätter an den Bäumen erzeugen als Kulisse und auf dem Wasser ein buntes, herbstliches Farbenspiel. Besonders im Auwald, wo die Bäume direkt an den stillen Gewässern stehen. Zunächst ließ sich diese Farbenspracht aber nicht erahnen. Am Eingang zum Naturschutzgebiet sah es an den Bäumen noch sehr grün aus. Ein ziemlich entspannter Gartenbaumläufer flog direkt hinter mir an einen Baumstamm.
Kormorankolonie am Baldeneysee
Die Kormorankolonie am Baldeneysee war wie immer gut besucht. Einige Kormorane sassen neben den Nestern in den Bäumen. Andere tummelten sich auf Baumstämmen am Wasser. Im weiteren Verlauf des Weges, entlang der alten Teiche, zeigte sich dann der bunte Auwald. Dort stehen die Bäume dicht am Wasser und sind teilweise schon hineingestürzt. Überall gibt es überhängende Äste am Ufer.
Lebensraum für die Mandarinente
Optimal für die farbenprächtige Mandarinente. Das war mein Highlight des Tages! Ich hatte vorher noch nie eine Mandarinente in der Natur gesehen. Zu den bunten Bäumen, den verschiedenen Farben und Spiegelungen im Wassers passte diese Ente, als hätte man sie auf ein Gemälde gemalt. Aber auch die Stockenten-Erpel konnten mit ihrem Prachtkleid bei dem Farbenspiel mitmachen. Waren einmal keine Vögel als zusätzliche Motive vorhanden, so reichten auch die herbstlichen Bäume für eine wunderschöne Stimmung.
Als weitere Entenarten waren am Heisnger Bogen noch Reiherenten und Schnatterenten zu sehen. Die Kormorane zeigen sich immer wieder flexibel. Sie sind nicht auf ihre Kolonie beschränkt, sondern nutzen jeden noch so kleinen Ast der aus dem Wasser ragt. Als würden sie sich auch besonders schöne Sitzplätze aussuchen. Gut für den Fotografen! So gibt es viele schöne Motive im Herbst am Heisinger Bogen.
Der Herbst bietet besonders schöne Farben als HintergrundAber auch die Stockenten-Erpel in ihrem Prachtgefieder können sich sehen lassenDie Erpel der Reiherenten sind dagegen eher in schlichten Farben unterwegsGar keine auffälligen Farben hat dieser GartenbaumläuferDen Grund dafür sieht man gut auf diesem Foto. Das Gefieder dient als Tarnung auf den Baumstämmen.Die Kormorane sind gesellig und leben in einer Kolonie direkt am Ufer des Baldeneysee.Dieser Kormoran schwimmt durch eine Fontäne von Wassertropfen, die ein Kollege erzeugt.Der Auwald zeigt sich in bunten FarbenDer Graureiher hat die Ruhe wegDie stillen Gewässer im Auwald erzeugen perfekte SpiegelbilderJeder Ast wird von den Kormoranen genutztDa trifft man sich mit den Kollegen und den Stockenten
Begegnungen beim Sonnenbaden: Nicht nur diese Singdrossel hatte die Ruhe weg
Begegnungen beim Sonnenbaden hat jetzt nichts mit meinen persönlichen Sonnenbädern zu tun. Meistens verzichte ich darauf in den letzten Jahren. Es geht um die Begegnungen, die jeder Wanderer und Naturfotograf bestimmt kennt. Der Weg biegt um eine Ecke und man weiß nie was einen dort erwartet. Immer wieder spannend. Und wenn ich daran denke, gehe ich mittlerweile auch recht vorsichtig um jede Ecke. Denn schon sehr oft habe ich dabei Tiere aufgeschreckt, die dort unbemerkt und unbeobachtet sassen.
Manche haben aber auch die Ruhe weg. Als ich im August um eine Ecke bog, zeigte sich mir ein recht merkwürdiges Bild. Das ich zuerst gar nicht vollständig verstand. Ich sah dort einen Vogel, den ich dann auch fotografierte. Eine stolze Singdrossel. Sie zeigte sich in voller Größe und hatte Beute im Schnabel. Es gab wohl noch irgendwo Nachwuchs zu füttern. Die Singdrossel machte auch keinen alltäglichen Eindruck. Aufgeplustert im Sommer, das sieht man selten! Aber da war noch etwas, was ich erst gar nicht erkannte. Im Hintergrund lag etwas dunkles auf dem Boden.
Amsel beim Sonnenbaden
Das war ein Anblick, der mich verwirrte. Ein Vogel steht ungerührt auf dem Weg, aber was liegt da? Bei näherer Betrachtung eine weibliche Amsel bei einem Sonnenbad! Die Amsel lag flach auf dem Asphalt, Flügel und Schwanz von sich gestreckt und ausgebreitet. Vögel baden gerne, im Wasser und im Sand. Um Parasiten im Gefieder loszuwerden und auch um sich abzukühlen. Aber diese Amsel nahm ein Sonnenbad! Vielleicht um das Gefieder zu trocknen? Kormorane machen das gerne und häufig. Sicherlich sitzen Vögel auch gerne in der Sonne. Aber spezielles Sonnenbaden, bei dem man die Wärme praktisch aufnimmt und sich aufwärmen will, sieht man selten. Reptilien müssen sich in der Sonne auf Steinen aufwärmen. Aber Vögel versuchen vermutlich eher, die Hitze zu vermeiden.
Vögel nehmen ein Sonnenbad
Trotzdem kann man solche Vögel beobachten, die ein Sonnenbad nehmen. Auch die Singdrossel wollte sich das näher ansehen, was die Verwandtschaft da auf dem Asphalt trieb. Ohne Reaktion der Amsel. Die Singdrossel verschwand und mein Blick war jetzt ganz bei der Amsel. Die erste Reaktion in so einer Situation ist immer der Gedanke, das der Vogel tot ist und deshalb dort liegt.
Aber die Amsel war putzmunter und trat die Flucht an, als ich näher kam. Kurz musste sie sich noch das Gefieder putzen, bevor es auf Nahrungssuche ging und der Weg überquert wurde.
Ein seltenes Verhalten
Ich kann mich kaum an solche Begegnungen erinnern. Es kommt selten vor und ist wohl nicht so häufig. Schließlich kann man bei so einem Sonnenbad schnell von einem Beutegreifer überrascht werden. Da es aber so ungewöhnlich ist, habe ich mir die Sonnenbader gut eingeprägt. Was die Amsel da am Boden machte, hatte ein Gartenbaumläufer noch verfeinert. Er sonnte sich auf einer Hauswand wie ein Schmetterling. Um so vielleicht die Wärme der aufgeheizten Wand auch noch aufzunehmen. Vielleicht tat die Amsel genau das mit der Wärme vom Asphalt. An beiden Tagen war es auch so warm genug. Es war im Juli und eben im August. Ob es sich bei diesen Vögeln vielleicht einfach um besonders wärmeliebende Exemplare handelte? Es sah zumindest nicht so aus, als wollten die beiden ihr Gefieder trocknen, wie der Kormoran.
Die Singdrossel im Vordergrund. Aber was liegt dahinten auf dem Boden?Auch die Singdrossel sieht sich das mal näher anEine weibliche Amsel beim Sonnenbaden!Als ich näher komme, ist bei der Amsel mit der Ruhe vorbeiDas Gefieder muss aber nochmal gerichtet werdenUnd es muss auch nochmal geputzt werden!Dann geht es auf NahrungssucheBevor endgültig der Abflug gemacht wirdAuch dieser Gartenbaumläufer nimmt ein SonnenbadWährend dieser Kormoran sein Gefieder trocknen will. Alle Vögel hatten sich dabei so ausgerichtet, das sie die Sonne im Rücken hatten.
Die rätselhafte Welt der Enten: Um diese Ente geht es. Sieht aus wie eine weibliche Stockente, hat aber einen grauen Schnabel
Jeder der schon einmal versucht hat, einige Enten zu bestimmen, wird irgendwann vor einem Rätsel gestanden haben. Die rätselhafte Welt der Enten entsteht durch die zahlreichen Hybriden und die Schlichtkleider der Männchen. Allgemein kann man wohl sagen, die Männchen sind Schuld! Denn die Männchen der Enten- und Gänsearten nehmen das häufig mit der Wahl der Weibchen nicht so genau. Hauptsache eine Ente, egal welche! Keine Ahnung was sich die Natur dabei gedacht hat. Die zahlreichen Hybriden können so eigentlich nicht gewollt sein. Auch bei den Weibchen stoßen die liebestollen Männchen nicht immer auf Gegenliebe.
So konnte einmal ein seltenes Männchen der Moorente dabei beobachtet werden, wie es vergeblich versuchte bei einem Reiherenten-Weibchen zu landen. Dabei kann man das Männchen vielleicht noch verstehen, die Moorente ist in Deutschland vom Aussterben bedroht und die Reiherenten- Weibchen sehen denen der Moorente schon recht ähnlich.
An der Kiebitzwiese habe ich nun mal wieder eine Ente fotografiert, die ich nicht so richtig bestimmen kann. Äußerlich sieht die Ente ähnlich aus wie ein Stockenten-Weibchen, hat orange Beine aber einen grauen Schnabel mit schwarzer Spitze. Aber Stockenten haben doch nur selten graue Schnäbel, wenn sie nicht gerade Jungtiere sind. Am ehesten würde ich jetzt ein Schnatterenten-Männchen im Schlichtkleid vermuten. Leider weiß ich gar nicht, wie eine männliche Schnatterente im Schlichtkleid aussieht. Ich habe nur gelesen, sie sehen dann fast so aus wie die Weibchen. Ich habe auch eine andere Ente fotografiert, die genauso aussieht und einen eher orangenen Schnabel hat. Also vielleicht Männchen und Weibchen der Schnatterente? Oder doch weibliche Stockenten? Aber vielleicht hat ja noch jemand eine Idee?
Orangene Beine, wie bei den StockentenAber ein grauer Schnabel mit schwarzer SpitzeSucht mit dem Schnabel nach Fressbarem im WasserDann habe ich noch diese Ente fotografiert. Gleiches Gefieder, aber orangener SchnabelIch vermute es handelt sich um eine weibliche Schnatterente und ein Männchen im Schlichtkleid. Oder gibt es Stockenten mit grauem Schnabel?
Neueste Kommentare