Seite 8 von 47

Die Stunde der Wintervögel 2022

Stunde der Wintervögel 2022
Stunde der Wintervögel 2022: Ich stand mitten im Gewusel der Blau- und Kohlmeisen

Ich hatte mir für die Stunde der Wintervögel 2022 etwas Neues einfallen lassen. Da wir keine Vogelfütterung im Garten haben, ist eine Zählung zu Hause etwas sinnlos. Es würde nicht viel ergeben.

Am Abtskücher Stauteich hat jemand eine Futterstelle in einem Gebüsch am Waldrand eingerichtet. Ob es die Anwohner am Ende des Stauteichs oder der Förster war, kann ich nicht sagen. Allerdings hat da jemand wirklich alles gegeben! Es gibt drei halbe Kokosnussschalen mit Fettfutter, zwei Metallhalter für Meisenknödel und zwei Drahtkolben für Erdnüsse.

Schon letzte Woche hatte ich die Futterstelle besucht, mit erstaunlichen Ergebnissen. Gestern wurde es aber die widrigste Stunde der Wintervögel die ich je hatte. Ich hatte schon einmal eine Stunde bei Nieselregen gezählt, aber gestern war es noch schlimmer. Aber dafür gab es ein ganz erstaunliches und faszinierendes Erlebnis für mich!

Stunde der Wintervögel 2022 – Mit Regen von der Seite

Als ich gestern Mittag in Wuppertal losfuhr, war es eigentlich immer heller geworden. Ungewöhnlich für die letzten trüben Wochen. Als ich allerdings nach Heiligenhaus kam, war es wieder richtig dunkel geworden und Nieselregen setzte ein. Ich war wenig begeistert, aber es wurde noch schlimmer. Am Abtskücher Stauteich gab es sehr starken Seitenwind, der über den Teich wehte und der Regen wurde etwas stärker. Aber ich dachte, der Wind ist nicht normal, vielleicht weil es nur ein durchziehender Schauer ist. Bestimmt bald wieder vorbei.

Dann wandelte sich der Regen langsam in Schnee. Das war vom Wetterbericht auch angesagt worden, allerdings erst am späten Nachmittag. Aber wenn man schon einmal da ist, man muss ja keine volle Zählstunde durchhalten…

Was dann an der Futterstelle los war, war echt nicht mehr normal! Normalerweise verkriechen sich unsere Vögel bei starkem Wind und niedrigen Temperaturen irgendwo im Gebüsch oder an einem sicheren Platz. Gut, im Gebüsch waren sie ja auch. Aber von verkriechen war keine Rede, das war eher Rushhour beim Samstagseinkauf!

Wie im Film, Rushhour an der Futterstelle

Die Futterstellen sind etwas verteilt angebracht worden und ich stand mittendrin. Es war etwas wie in dem Film „Die Vögel“. Das Gewusel ist wirklich schwer darzustellen. Wer Vögel an der eigenen Futterstelle im Garten beobachtet, weiß das sie selbst dort sehr vorsichtig sind. Das war dort ganz anders. Unzählige Blau- und Kohlmeisen in ständiger Bewegung. Als wäre es klar, dass das Futter bald weg ist. Das hatte ich letzte Woche auch schon so erlebt, doch diesmal mischten auch andere Vogelarten kräftig mit!

Ich sah zwei Rotkehlchen, das Glück hat man bei den Einzelgänger sehr selten. Typischerweise holten die sich das Futter eher am Boden. Besser den vielen Meisen aus dem Weg gehen. Das bevorzugen auch die Buchfinken und Heckenbraunellen. Größere Vogel nahmen den Kampf um die Meisenknödel gerne auf. Die Amseln sind da im Vorteil, aber selbst die müssen Platz machen, wenn der Boss kommt.

Aus dem Weg, die Chefin kommt!

Diesmal war es die Chefin! Ein weiblicher Buntspecht hängte sich unten an das Metallrad mit den Meisenknödeln. Da traute sich dann kein anderer Vogel mehr in die Nähe. Da macht die Größe dann doch etwas aus!

Es waren beeindruckende Minuten. Ich glaube, eine ganze Stunde habe ich im Schneeregen nicht durchgehalten. Es reichte auch so. Bei den Meisen hatte ich mir nach der letzten Woche schon überlegt, die Anzahl nur zu schätzen. In dem Gewusel war ein gezieltes Zählen nicht möglich. Vielleicht wird das auf den Fotos wenigstens etwas deutlich. Hier meine gezählten Arten:

Blaumeise 15, Kohlmeise 15, Amsel 4, Buchfink 4, Rotkehlchen 2, Elster 2, Kleiber 1, Buntspecht 1, Heckenbraunelle 1

In den nächsten Tagen werde ich noch mehr Fotos zeigen, in dem Gewusel gab es wirklich interessante Szenen.

Stunde der Wintervögel 2022
Wenn die Chefin kommt, müssen die anderen Vögel weichen. Ein weiblicher Buntspecht hängt am Meisenknödelring.
Stunde der Wintervögel 2022
Ich habe versucht, das Gewusel festzuhalten. Alleine auf dem Foto sind wohl 5 Kohlmeisen zu sehen.
Stunde der Wintervögel 2022
Auch die größeren Vögel versuchen etwas abzukriegen
Stunde der Wintervögel 2022
Bis man dann an das Futter gelangt….
… muss dieses Amsel-Männchen erstmal überlegen
Stunde der Wintervögel 2022
Dieses Amsel-Weibchen macht es anders. Nussschale besetzen…
Umdrehen…
Nussschale lautstark gegen alle anderen verteidigen
Stunde der Wintervögel 2022
Stunde der Wintervögel 2022
Wer auf Kampf keine Lust hat, ist am Boden unterwegs. Ist der Meisenknödel erstmal runtergefallen, kann man den am Boden besetzen
Stunde der Wintervögel 2022
Auch lieber am Boden unterwegs, das Rotkehlchen
Man nimmt das, was runtergefallen ist. Das Buchfink-Männchen isst auch lieber am Boden
Die Heckenbraunelle bedient sich auch lieber unten
Stunde der Wintervögel 2022
Dem Kleiber war das gleich zu viel. Er verschwand schnell wieder

Der Start ins Jahr 2022

Der Start ins Jahr
Der Start ins Jahr 2022: Können diese Augen lügen?

Der Start ins Jahr war eigentlich ganz gelungen. Ich hatte einige schöne Sichtungen in den ersten Tagen. Das neue Jahr machte da weiter, wo das alte aufgehört hatte. Das wurde etwas zum Problem für mich. Am 1. Januar besuchte uns wieder eine Elster im Garten. Sie saß seelenruhig vor dem Küchenfenster und flog dann auch noch direkt unter das Fenster. Obwohl ich sie die ganze Zeit beobachtete und fotografierte.

Es war fast so, als wüsste sie was ich am Vortrag hier geschrieben hatte und sie sagen wollte: „Ich kann ein Glücksbringer für 2022 sein!“ Ich wollte aber nicht im nächsten Beitrag schon wieder über Elstern als Glücksbringer philosophieren! Deshalb jetzt dieser Kompromiss, ich habe sie erwähnt, ohne noch länger darüber nachzudenken. Auch weil sie auf den Fotos einfach so treu in die Kamera guckt!

Die Elster war aber nicht der erste Vogel, den ich 2022 gesichtet habe. Das war dieses Jahr eine Ringeltaube. Am Nachmittag kamen auch noch drei Amseln in den Garten. Und so startete das Jahr mit drei sehr häufigen Vogelarten.

„Sieh‘ mich an, ich bin doch ein guter Glücksbringer für 2022!“
Der Start ins Jahr
Aber erstmal kratzen muss erlaubt sein!
Am Nachmittag kamen diese Amseln in den Garten
Der Start ins Jahr

Glücksbringer für 2022?

Glücksbringer für 2022
Glücksbringer für 2022? – Die vier Elstern turnten in den kahlen Bäumen

Heute Mittag besuchten vier Elstern unseren Garten. Sollten das Glücksbringer für 2022 sein? Allgemein gelten Rabenvögel eher als Unglücksvögel und sind wenig beliebt. Charlotte mag die Elstern überhaupt nicht, auch wegen dem langen Schwanz. Der ist sicherlich sehr ungewöhnlich für einen Rabenvogel und wirkt merkwürdig.

Ich mag die Elstern, aber sind sie wirklich Glücksbringer für 2022? In einem alten Beitrag hatte ich schon einmal über die Rabenvögel geschrieben. Man sieht sie eher als Unglücksvögel. Link ==> Die Unglücksvögel

Dieser alte Beitrag von mir wird seit Beginn der Pandemie immer wieder aufgerufen. Offensichtlich erzeugt eine anhaltende Krisensituation auch einen Hang zum Aberglauben.

Mit einer Ausnahme, gelten viele Rabenvögel als Unglücksvögel. Wenn man eine blaue Feder vom Eichelhäher findet, soll das wohl Glück bringen. Als mir Charlottes Mutter damals eine blaue Feder geschenkt hatte, war mir das nicht klar. Ich machte sie einfach zu meinem Glücksbringer.

Einige Jäger machen sich die Federn vom Eichelhäher gerne an ihren Hut. Die Federn bedeuten, das man beschützt ist. Der Eichelhäher gilt als tapferer und stolzer Kerl. Im Gegensatz zur diebischen und hinterlistigen Elster.

Ich sehe die vier Elstern zumindest als Glücksbringer zum Ende des Jahres, so einen Besuch hat man schließlich nicht jeden Tag!

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Und für 2022 suche ich mir dann vielleicht noch andere Glücksbringer…

Der lange Schwanz sieht etwas gerupft aus
Glücksbringer für 2022
Glücksbringer für 2022
Glücksbringer für 2022
Drei der vier Elstern setzten ihren Ausflug im Hof fort

Unsere Gartenvögel

Gartenvögel
Im praktischen Vogelbuch von Gräfe und Unzer findet man unsere Gartenvögel

Ab dem Herbst kommen wieder mehr Vögel aus der offenen Landschaft in unsere Gärten. Unsere Gartenvögel finden dort besser Nahrung und profitieren dann auch von den Fütterungen, die dann wieder beginnen. Viele Vogelfreunde füttern mittlerweile schon das ganze Jahr. Experten und Naturschutzverbände sehen das als sehr sinnvoll an, da mittlerweile auch während der Fütterung der Jungvögel die Nahrung in unserer ausgeräumten Landschaft knapp werden kann.

Meine ersten Bestimmungsbücher

Im Herbst und Winter erinnern mich die Vögel in den Gärten immer daran, wie ich als Kind angefangen habe, Vögel zu beobachten und zu bestimmen. Ich bekam als Kind die praktischen Naturführer von Gräfe und Unzer geschenkt. Die waren klein und handlich und passten wunderbar in jede Jackentasche. Sie hatten einen durchsichtigen Schutzumschlag und waren so auch vor Schmutz und Nässe ganz gut geschützt. Ich nahm diese Bücher auf jede Reise mit und habe sie noch heute. Sie haben ungefähr die Größe eines großen Smartphones.

Gartenvögel Kompaß von Gräfe und Unzer

Man meisten benutzte ich das Buch „Gartenvögel Kompaß“. Darin sind alle Vogelarten aufgeführt, die man theoretisch in unseren Gärten und Parks sichten kann. Also auch einige Entenarten. Über die Jahre kamen auch noch ein paar Neuauflagen dieses Buches heraus. Denn gerade die Liste der Vögel die man in Parks beobachten kann, hat sich ziemlich erweitert. Wenn es einen Teich gibt, kann man dort auch Graureiher und Eisvögel beobachten.

Besucher im Garten

Der Gartenvögel Kompaß, damit wollten die Herausgeber die Vögel in unserer Nachbarschaft vorstellen. Den Ausdruck Kompaß würde man heute wohl nicht mehr benutzen. Mich erinnert das Buch immer an die Vögel, die meine Gärten besuchten, die man vom Fenster aus beobachtet. Bei uns im Garten kann man meistens ab dem Frühjahr ein Gimpel-Pärchen beobachten. Das auch jedes Jahr versucht im Lebensbaum vor dem Küchenfenster ein Nest zu bauen. Nachwuchs konnten wir bis jetzt nie beobachten. Dieses Jahr wurden sie vielleicht von einer Ringeltaube gestört, die ebenfalls mit Nistmaterial in den Lebensbaum flog.

Im Sommer zeigt sich jeden Abend in der Dämmerung ein Grünfink-Männchen auf den höchsten Spitzen der Bäume. Manchmal auch um noch seinen Gesang zu präsentieren.

Jeder kennt wohl solche Vögel aus dem eigenen Garten, die immer wieder erscheinen. Manche sind auch nur einmal zu Besuch. Ich will euch hier einmal unsere Gartenvögel zeigen. Das sind sehr bekannte Vogelarten, die sehr häufig sind. Überraschungen gibt es da nicht, denn unser Garten hat keine herausragende Lage. Da sind andere deutlich im Vorteil, die wirklich außergewöhnliche Sichtungen erlauben. Aber es kommt so einiges an Vogelarten in einem Garten zusammen!

Gartenvögel
Amseln, in allen Altersstufen. Hier ein junges Männchen
Ungewöhnliche Färbung bei dieser Amsel
Gartenvögel
Buntspecht Männchen
Gartenvögel
Grünfink Männchen
Gartenvögel
Haussperling Männchen
Distelfink
Buchfink Weibchen
Gartenvögel
Elster
Ringeltaube
Gartenvögel
Wintergoldhähnchen
Gartenvögel
Meistens auf der höchsten Spitze mit Gesang, die Heckenbraunelle
Gartenvögel
Dompfaff Männchen
Zilpzalp
Gartenvögel
Blaumeise
Gartenvögel
Kohlmeise
Rabenkrähe
Gartenvögel
Gartenbaumläufer

Frohe Weihnachten 2021

Frohe Weihnachten 2021
Frohe Weihnachten 2021: Immerhin hat es am 1. Weihnachtstag etwas geschneit

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern Frohe Weihnachten 2021 und noch schöne Feiertage! Genießt die Tage und macht euch keinen Stress!

Wir haben uns letztes Jahr für die stressfreie und nachhaltige Variante beim Weihnachtsbaum entschieden. Wir haben uns einen künstlichen Baum besorgt – aufklappen, zusammensetzen, fertig! Steht wie eine Eins und sieht jedes Jahr gleich gut aus.

Heute Morgen kam dann noch eine freudige Überraschung dazu! Es hat doch tatsächlich etwas geschneit und die Welt sah etwas gepudert aus! Sehr schön, nachdem es gestern Abend noch geregnet hatte.

Unser künstlicher Weihnachtsbaum sieht wirklich sehr lebensecht aus.
Frohe Weihnachten 2021
Alle Kerzen brennen
Frohe Weihnachten 2021

Freche Tiere

Freche Tiere
Freche Tiere: Die Nutria mampft unser Brot.

Als wir am 4. Advent den Abtskücher Stauteich besuchten, war ich auf einiges eingestellt. Aber nicht auf so freche Tiere! Ich war auf trübes Wetter, wenig Licht und Nieselregen eingestellt. Und auf die bunten Mandarinenten. Die gibt es nämlich zahlreich am Abtskücher Teich. Auch war ich darauf eingestellt noch andere Vögel zu sehen und zu füttern.

Denn obwohl ich meiner Tochter gesagt hatte, das Wildvögel und Vögel in Parks nicht gefüttert werden dürfen, hatte ich doch zwei Scheiben Brot eingepackt. Für den Fall dass es langweilig wird. Dass jemand anderes die Scheiben Brot fressen würde, konnte ich nicht ahnen. Und von Langeweile war auch keine Spur!

Denn am Abtskücher Stauteich gibt es einige Nutrias, die unheimlich zutraulich und frech sind! Ich hatte vorher gelesen, dass es dort welche gibt, kannte sie aber bisher nur auf Abstand. Und nicht, dass sie sich an meinem Bein abstützen! Meine Tochter war natürlich begeistert von so zutraulichen Tieren, was man sonst so nur im Streichelzoo erlebt. Sie und Charlotte verfolgten alle kleinen und großen Nutrias mit so viel Freude und Begeisterung, das ich darüber hinwegsah, dass die Nutrias von den Leuten kiloweise mit Haferflocken, Brot und Karotten versorgt wurden.

Schwamm drüber, es ist kein Naturschutzgebiet und alle hatten Spaß. Ich auch und die Nutrias erkannten sofort, dass von mir keine Gefahr ausgeht. So das sich mir sogar das kleine Nutriakind näherte. Leider musste ich es wohl enttäuschen, Futter gab es von mir nicht. Während sich alle mit den Nutrias beschäftigten, konnte ich zwischendurch in Ruhe ein paar Mandarinenten fotografieren. Ein Eisvogel ließ sich bei dem ganzen Trubel nicht blicken, es gibt sie aber am Abtskücher Stauteich. Da muss ich wohl nochmal früh morgens wiederkommen und bei besserem Wetter, um welche zu sichten.

Freche Tiere
Aber als das Brot weg war, wollte die Nutria mehr! Ich wurde zum Objekt der Begierde!
Freche Tiere
Geschickte und aufdringliche Bettler
Freche Tiere
Überhaupt nicht scheu und sehr zutraulich. Sehr zur Freude meiner Tochter
Freche Tiere
In allen Größen und Farben waren die Nutrias am Teich zu sehen.
Dieses kleine Nutriakind war noch nicht sehr alt.
Freche Tiere
So klein, aber auch schon sehr zutraulich!
Freche Tiere
Diese Nutria ist dagegen ein großer Brocken!
Selbst die Mandarinenten spazieren am Abtskücher Teich an Land
Meistens sitzen sie aber auf Ästen über dem Wasser
Selbst die Weibchen der Mandarinente glänzen durch ihre schlichte Schönheit!
Freche Tiere
Bei der Schlacht am kalten Buffet halten sich die Mandarinenten raus!
Vater Schwan ist immer wachsam, bei Menschen und bei Biberratten!
Freche Tiere
Einmal Vegetarier, immer Vegetarier! Rohkost schmeckt doch am Besten!

Ein seltener Anblick

Ein seltener Anblick
Ein seltener Anblick: Ein Mäusebussard auf einer Antenne

Ein seltener Anblick ist definitiv auch die Sonne in den letzten Tagen oder gar Wochen. Auch am Wochenende war es trübe und dauerhaft dunkel. Es wird einfach nicht heller. Kein Grund also, mit der Fotokamera loszuziehen.

Ein Mäusebussard hatte wohl ähnlich trübe Gedanken wie ich und keinen besonderen Antrieb irgendetwas zu starten. Er setzte sich einfach auf eine Antenne auf einem Hausdach. Das war dann auch ein seltener Anblick, ihn von unserem Wohnzimmerfenster zu beobachten!

Er saß über Stunden auf der Antenne und hatte wohl keinerlei Interesse sich zu bewegen. Egal wie schlecht das Wetter auch werden würde. Normalerweise verkriecht man sich dann in eine geschützte Ecke. Selbst das war ihm egal, er wollte dem Wetter wohl demonstrativ trotzen. Sonderlich glücklich sah er nicht aus, er harrte aber trotzdem aus, selbst als unten auf der Straße laute Musik erklang. Denn Samstagnachmittag gab es bei uns eine Weihnachts-Traktorparade auf der Hauptstrasse. Als Ersatz für den wieder einmal ausgefallenen Weihnachtsmarkt. Hoffentlich kann der 2022 wieder stattfinden. Denn mit Lichterketten geschmückte Traktoren sind definitiv nicht weihnachtlich!

Ein seltener Anblick ist der Mäusebussard hier über den Häusern. Sein Verwandter – der Rotmilan – lässt sich hier ab dem Februar bestimmt wieder häufiger über den Strassen beobachten. Schon einige Male kam der den Häusern ganz nah:

Link ==> Der Milan, ein Vogel über der Stadt

Der Mäusebussard sah zwischendurch schon einmal interessiert nach unten
Ansonsten ist bei dem Wetter wegducken und klein machen angesagt.

Neue Vogelarten im November 2021

Neue Vogelarten im November
Neue Vogelarten im November 2021: Eine Weißwangengans auf einem Feld direkt neben der Hauptstraße

Die erste neue Vogelart im November 2021 war gar nicht meine Sichtung. Ich war mal wieder mit meiner Tochter unterwegs und hätte nie vermutet, das auf dem Feld an der Hauptstrasse eine Besonderheit sein könnte. Bis meine Tochter rief: „Da auf dem Feld ist eine Gans!“

Da es schon dämmerte, habe ich erstmal einen Moment gebraucht bis ich die Gans entdeckte. Ich war sehr überrascht! Da stand eine große Weißwangengans auf dem Feld! Diese Vogelart habe ich zuletzt 2017 gesichtet. Vielleicht hat die Weißwangengans eine Rast auf dem abgeernteten Maisfeld eingelegt. Auf ihrem unbekannten Weg. Denn eine Weißwangengans im Niederbergischen Land ist nicht alltäglich. Zeigt aber mal wieder, dass man überall auf besondere Vögel treffen kann.

Deshalb halte ich mich häufig auch an den guten Ratschlag für Fotografen: Immer die Kamera mitnehmen! So konnte ich ein Belegfoto von der Gans machen.

Eine weitere Gänseart konnte ich auf dem Kemnader See sichten. Meine ersten Rostgänse für dieses Jahr. Allerdings waren die sehr weit weg auf einer Kiesbank im See. Dort waren neben anderen Gänsen auch viele Möwen zu sehen. Neben den vielen Lachmöwen konnte ich auch ein paar Silbermöwen identifizieren. Bei der großen Entfernung bin ich mir nicht ganz sicher, aber es müssten einige Alt- und Jungvögel der Silbermöwe sein. Das Wetter war an diesem Tag sehr trüb und es wurde nie so richtig hell.

Am Kemnader See war auch der erste männliche Gänsesäger für diesen Winter eingetroffen. Diese Vogelart überwintert jedes Jahr an der Ruhr. Insgesamt bin ich jetzt bei 74 Vogelarten für dieses Jahr.

Neue Vogelarten im November
Ein Rostgans-Paar und viele Graugänse im Hintergrund
Neue Vogelarten im November
Alt- und Jungvögel der Silbermöwe und ein Graureiher
Viele Vögel waren auf dieser Kiesbank im See zu sehen.
Der erste Gänsesäger für diesen Winter auf dem Kemnader See

Der Hausrotschwanz und die Kühe

Hausrotschwanz und die Kühe
Hausrotschwanz und die Kühe: Ein Männchen auf einem Zaunpfahl

Der Hausrotschwanz und die Kühe teilen sich häufig einen Wohnraum. Gerne baut der Hausrotschwanz sein Nest auf Balken unter den Dächern von Ställen und Scheunen. Aber auch unter freiem Himmel teilen sie häufiger den Lebensraum. Denn gerne versucht der Hausrotschwanz auf Weiden und Wiesen verschiedene Insekten zu fangen. Er starte seine Jagdversuche von den Zaunpfählen an der Weide.

Hausrotschwänze am 2. Oktober

Bei meinen Spaziergängen in der Umgebung sehe ich deshalb jedes Mal Hausrotschwänze. Vom März bis zum 2. Oktober habe ich sie dieses Jahr gesehen. Am 2. Oktober ereignete sich dann deine besondere Geschichte um den Hausrotschwanz und die Kühe.

Ich wollte die letzten Tage mit den Hausrotschwänzen nutzen und sie nochmal fotografieren. Über die Monate hatte ich auch wieder einige Jungvögel gesichtet. Ich machte Fotos von einem Männchen und einem Weibchen. Das Wetter war nicht ganz so gut und der Himmel verdunkelte sich. Es sah nach Regen aus. Und die Kühe auf der Weide liefen den Hügel hinunter bis zum Ende der Weide. Ich vermutete, sie spürten den aufkommenden Regen und wollten etwas geschützter stehen. Ich folgte ihnen den Hügel hinunter.

Kühe mit Fotowunsch?

Sie liefen im Gänsemarsch aufgereiht am Zaun entlang. Ich überholte sie und unten angekommen, zeigten sie plötzlich ein anderes Bild. Sie reihten sich nebeneinander etwas versetzt auf. Als wollten sie sich für ein Foto aufstellen! Den Gefallen tat ich ihnen gerne! Sie wirkten auch recht verspielt untereinander. Da es immer noch nach Regen aussah, ging ich weiter und folgte dem Weg im Tal. Da sah ich, das die Kühe sich wieder in die Mitte des Hangs bewegten. Eine Reihe bildeten sie dabei nicht mehr.

Von dort sah ich auch, dass die Hausrotschwänze auf die Zaunpfähle zurückkehrten. Der Fotograf und die Kühe waren weg, mehr Ruhe für die Vögel. Also wollte ich ein zweites Mal mein Glück versuchen und ging zurück zur Weide. Dabei entdeckte ich auch ein Rotkehlchen auf den Zaunpfählen.

Neugierige Beobachter

Während ich Fotos machte, hörte ich Schritte hinter mir. Ich vermutete Wanderer, die den Weg hinab liefen. „Schnell noch Fotos machen, bevor die Vögel verschwinden.“ Dachte ich mir. Als ich mich dann umdrehte, standen die Kühe wieder aufgereiht hinter mir! Sie fanden mich wohl sehr interessant und wollten wohl nochmal auf ein Foto. Diesmal steckten einige sogar die Köpfe übereinander. Posieren und ins Bild drängen muss schließlich sein! Ich fotografierte die Kühe und das Rotkehlchen. Das ließ sich von den Kühen nicht stören.

Die Hausrotschwänze waren da empfindlicher. Kühe und Fotograf waren ihnen am diesen Tag zu viel. Aber so viel ist sicher, auch nächstes Jahr werden der Hausrotschwanz und die Kühe für eine Geschichte und Fotos gut sein! Mittlerweile haben uns die Hausrotschwänze in Richtung Süden verlassen.

Hausrotschwanz und die Kühe
Weiblicher Hausrotschwanz
Hausrotschwanz und die Kühe
Da wird bei den Kühen fast schon gedrängelt, um auf das Foto zu kommen
Hausrotschwanz und die Kühe
Als ich weg war, fraßen die Kühe einfach weiter
Das Rotkehlchen war ein gutes Fotomodel
Hausrotschwanz und die Kühe
Aber auch die beige Kuh wollte gerne in die Kamera sehen
„Hey, lass mich doch auch mal aufs Foto!“
Hausrotschwanz und die Kühe
„Guck doch einfach nach vorne, so wie ich!“

Neue Sichtungen im Oktober

Sichtungen im Oktober
Neue Sichtungen im Oktober: Ein Teichhuhn schwimmend

Meine neuen Sichtungen im Oktober sind Vogelarten, die man durchaus auch schon früher im Jahr sichten kann. Das Teichhuhn ist zwar seltener als das verwandte Bläßhuhn aber doch recht häufig an Teichen in Parkanalagen.

Die Haubentaucher hatten es nicht leicht dieses Jahr an der Ruhr und anderen Flüssen in NRW. Als im Juli das Hochwasser und die Sturzfluten kamen, hatten einige Haubentaucher noch ihre Nester besetzt, die dann leider von der Flut weggespült wurden.

Das Haubentaucher-Paar auf dem Baldeneysee war sehr müde und nutze den Nachmittag schon zu einem Schläfchen. Während sie tief und fest schlief, machte das Männchen wenigstens noch zwischendurch die Augen auf und war etwas aktiv.

Deutlich aktiver und immer wieder am Tauchen war der kleine Zwergtaucher nebenan. Der versuchte wohl noch die Nahrung für den Tag zu fangen.

Mitten auf dem Baldeneysee konnte ich aus großer Entfernung einen schwarzen Schwan fotografieren. Einen Trauerschwan. Da der schwarze Schwan so weit weg war, habe ich noch ein Foto von einem Trauerschwan aus dem Herminghauspark von Ende Oktober hinzugefügt.

Mit der Mandarinente, die ich in den letzten Beiträgen schon ausgiebig gezeigt habe, komme ich jetzt für dieses Jahr auf 71 Vogelarten.

Sichtungen im Oktober
Und ein Teichhuhn stehend im Auwald
Sichtungen im Oktober
Zwei müde Haubentaucher. Während sie tief und fest schläft…
Macht er wenigstens ab und zu ein Auge auf
Sichtungen im Oktober
Sehr aktiv dagegen der Zwergtaucher
Sichtungen im Oktober
Ein schwarzer Schwan mitten auf dem Baldeneysee. Während dieser Trauerschwan vielleicht wenigstens halbwild ist…
Ist dieser Trauerschwan aus dem Herminghauspark absolut zahm und domestiziert.
Sichtungen im Oktober
Ein Mandarinenten-Erpel