Schlagwort: Vogelbeobachtung

Ein kurzes Kranich Update

Die kälteren Temperaturen waren ein Signal für die Kraniche, in den Süden zu starten. Deshalb gibt es jetzt ein kurzes Kranich Update ohne Fotos. Der gestrandete Kranich an der Kiebitzwiese ist noch nicht in den Süden gestartet. Es sind gestern zwei große Massenzüge an Fröndenberg vorbeigezogen. Aber der Kranich bleibt noch.

Der Bodenfrost in Norddeutschland war wohl das Startsignal für die Kraniche. Vielleicht kommen sie aus der Moorniederung von Diepholz oder vom Dümmer See. Gestern Mittag und gestern Nachmittag sind jeweils zwei große Züge mit insgesamt ca. 9.000 Kranichen durchgezogen. Was bei der Menge immer schwer zu zählen ist, da die Vögel sich auch immer wieder vermischen.

Heute folgten weitere Züge weiter westlich über Lünen und Dortmund mit mindestens ca 6.000 Kranichen. Die Zählung wird auch dadurch erschwert, das die Kraniche sehr hoch fliegen. Es ist windstill, aber in großer Höhe scheint es einen konstanten Luftstrom aus Nord-Nordost zu geben. Der die Kraniche beim Flug unterstützt.

Vielleicht startet der Kranich von der Kiebitzwiese auch beim ersten Bodenfrost. Er ist wirklich stur!

Die Sichtungen vom September

Die Sichtungen vom September

Die Sichtungen vom September, das Teichhuhn hat noch spätem Nachwuchs

Die Sichtungen vom September waren etwas anders als erwartet. Vor dem Urlaub in Zeeland hatte ich gedacht, das ich bestimmt neue Limikolen und Möwen sichten werde. Es war dann nur eine neue Limikole, der kleine Steinwälzer. Über den Steinwälzer (Arenaria interpres) habe ich hier schon berichtet. Er ist meine Nr. 94 für dieses Jahr. Eine neue Möwenart für dieses Jahr konnte ich in Zeeland gar nicht sichten.

Die weiteren Vogelarten, die ich in Zeeland beobachtet habe, waren typische Arten für ganz Mitteleuropa. Die mir zu Hause aber immer Probleme bereiten. Ich sehe sie häufig immer erst sehr spät im Jahr.

So zum Beispiel das Teichhuhn meine Nr. 93 für dieses Jahr. Während sein Verwandter, das Bläßhuhn überall ziemlich häufig ist, sieht man Teichhühner sehr selten. In Westkapelle war es auch nur eine Teichhuhn-Familie, die auf 50 Bläßhühner kam. So ähnlich ist auch das Verhältnis der beiden Arten in Nordrhein-Westfalen.

Das ich den Eisvogel immer erst so spät im Jahr sehe, habe ich auch schon in meinem letzten Beitrag erklärt. Der Eisvogel (Alcedo atthis) ist die Nr. 95 für dieses Jahr.

Die Nr. 96 geht an die hübsche Gebirgsstelze. Die in Nordrhein-Westfalen auch nur an bestimmten Orten gesichtet werden kann. Deshalb bin ich mit den Sichtungen vom September ganz zufrieden.

 

Die Sichtungen vom August

Die Sichtungen vom August

Ich vermute, das es ein weiblicher Mittelspecht ist

Da ich gerade das Thema Spechte hatte, passen die Sichtungen vom August auch ganz gut dazu. Wenn in der Umgebung viel Wald ist, trifft man zwangsläufig auf Spechte. Im August sah ich an einem Obstbaum einen Specht, der etwas anders aussah.

Da ich ihn leider nur von hinten fotografiert habe und danach nur noch einmal den unteren Teil erwischt habe, ist die Bestimmung nicht ganz so leicht. Aber da an der roten Kappe die schwarze Abgrenzung fehlt und es am Bauchgefieder feine Striche gibt, vermute ich es ist ein weiblicher Mittelspecht. Mein erster Mittelspecht überhaupt. Deshalb hoffe ich auch, das die Bestimmung richtig ist.

Der Mittelspecht ist die Nr. 91 für dieses Jahr. Die Nr. 90 ist der Gartenrotschwanz, den ich in den letzten Beiträgen schon gezeigt habe. Ich hatte gehofft, den Gartenrotschwanz nochmal zwischen den ganzen Hausrotschwänzen zu sehen, es waren aber keine mehr dabei.

Die Nr. 92 war dann mein erstes Braunkehlchen für dieses Jahr. Ich sah zwei Stück vor einer Woche. Ich vermute, das es die ersten Zugvögel auf der Durchreise waren. Denn ich habe vorher noch nie ein Braunkehlchen in Langenberg gesehen. Und sie sind jetzt auch nicht mehr vor Ort.

Und ich hoffe dieses Jahr noch die 100 Vogelarten zu erreichen. Wenn jetzt die Zugvögel kommen, gibt es noch gute Chancen auf weitere Sichtungen. Die Sichtungen vom August geben noch Hoffnung für weitere Neulinge in diesem Jahr.

 

Der Wink mit dem Zaunpfahl

Der Wink mit dem Zaunpfahl

Das Rotkehlchen im Wald der Zaunpfähle

Wenn man durch die Natur geht, kommen einem viele Gedanken. Man denkt oft über die Menschen und die Umwelt nach. Viele Gedanken bleiben nicht hängen. Später sucht man dann oft die Worte für einen Beitrag und dann kommt er manchmal, der Wink mit dem Zaunpfahl.

Der erste Wink mit dem Zaunpfahl

Jeder kennt diesen Spruch, das war der Wink mit dem Zaunpfahl. Oder man sagt oft : „Du brauchst mal wieder einen Wink mit dem Zaunpfahl!“ Jemand versteht oder erkennt etwas nicht. Als Naturfotograf kriegt man diesen Wink sogar direkt vom Zaunpfahl! Das Erste was man beim Fotografieren in unserer Agrarlandschaft lernt ist, achte auf die Zäune und die Zaunpfähle! Und in meinem letzten Beitrag war das Wort Zaunpfähle ziemlich häufig.

Die Hausrotschwänze bevölkern im Moment jeden Zaunpfahl und die Umgebung des Bauernhofs am Hordtberg. Es wimmelt dort nur so, vielleicht haben die Hausrotschwänze sogar zweimal Nachwuchs bekommen. Das sehr unterschiedliche Aussehen der Vögel läßt das fast vermuten. Für den Fotografen ist das natürlich toll und wie das Paradies. Und wenn man dann auch noch ein Vielknipser ist wie ich, dann gibt es kein Halten mehr.

Der Leser muss mitgenommen werden

Ich würde da am liebsten jeden Tag hoch gehen und sämtliche Speicherkarten vollknipsen. Hinterher habe ich dann aber das Problem, wie soll ich jetzt darüber schreiben? Der Leser ist nicht dabei und erlebt die Action nicht. Stattdessen bekommt er wieder nur einen Beitrag über Hausrotschwänze auf Zaunpfählen. Aber man will ja darüber berichten. Und dann kommt wieder der Wink mit dem Zaunpfahl.

Ein guter Sitzplatz

Es ist halt so, die Vögel benutzen dauernd die Zaunpfähle. Aber warum ist das so? Und wie wäre es ohne die von uns Menschen gemachten Zaunpfähle? Erstmal ist es einfach ein ganz guter Sitzplatz. Eine kleine runde oder rechteckige Fläche. Und es ist ein guter Ansitz für die Jagd. Die Zäune begrenzen oft eine Wiese oder Weide. Die Singvögel fliegen von dort in die Wiese und fangen Insekten und ein Turmfalke schafft es sogar, von einem Zaunpfahl eine Maus in der Wiese zu fangen.

Und wenn man dann erfolgreich gejagt hat, kann man den Zaunpfahl auch dafür benutzen, die Beute zu töten und zu fressen. Die Insektenfresser schlagen die Beute auf den Zaunpfahl, um sie zu töten und um Stachel, Giftdrüsen und andere harte Teile zu entfernen. Und ein Greifvogel kann seine Beute auf dem Zaunpfahl rupfen und in Ruhe fressen.

Wie ein Baum oder Ast

Für die Singvögel scheint es auch kein Nachteil zu sein, dass man auf den freistehenden Zaunpfählen für Greifvögel wie den Sperber oder den Habicht gut sichtbar ist. Da ziemlich viele Zaunpfähle noch aus Holz sind, fühlt es sich natürlich an und ist wie ein kleiner Baum oder ein Ast. Wahrscheinlich wäre sonst neben einer Wiese kein so guter Sitzplatz. Ob für die Vögel Zäune jetzt besser sind und einen  Fortschritt in ihrem Verhalten gebracht haben, darüber läßt sich streiten. Vermutlich zerstört der Mensch viel mehr mit dem was er auf den eingezäunten Flächen tut, als das es für die Natur einen Nutzen bringt. Und immerhin stoppt so ein Zaun auch Menschen, die meinen sie müssten wirklich in jeden Bereich gehen und ihrer Freizeit nachgehen.

Man könnte auch denken, die Zäune nützen nur den Kulturfolgern. Aber ziemlich viele Vogelarten sitzen auf den Zäunen. In der folgenden Galerie habe ich einige Beispiele herausgesucht.

Die Sichtungen vom Juni

Die Sichtungen vom Juni

Ein Neuntöter auf dem Stacheldrahtzaun vom Hammer Wasserwerk

Die Sichtungen vom Juni waren für mich richtig gut. Viele davon habe ich hier schon in den letzten Beiträgen gezeigt. Waren doch mit dem Neuntöter und dem Bienenfresser zwei meiner Favoriten dabei. Der Bienenfresser ist die Nr. 77 des Jahres und ich sah die Bienenfresser zusammen mit den Uferschwalben in der Sandgrube am Brachter Wald. Die Uferschwalbe ist die Nr. 76.

Die Sichtungen weiterer Jungvögel vom Juni

Den Neuntöter die Nr. 78, habe ich schon mit den anderen Neuzugängen im Beitrag von der Kiebitzwiese gezeigt. Die Dorngrasmücke, den Haubentaucher und den Sumpfrohrsänger. Und den einsamen Schnee-/Kanadagans-Hybrid. Bei der Durchsicht der Fotos der Haubentaucher fiel mir irgendwann auf, das es sogar drei Jungvögel sind. Auf einem Foto ist ein weiterer kleiner Kopf mit Schnabel zu erkennen. Die drei Jungvögel sollen mittlerweile auch schon ziemlich groß sein. Vielleicht werde ich sie bald wieder fotografieren.

Unsere größte Drossel

Die Nr. 84 und der bis jetzt letzte Neuzugang ist die Misteldrossel. Unsere größte, heimische Drossel. Die ich höchst wahrscheinlich schon früher im Jahr gesehen habe, aber nicht eindeutig identifizieren konnte. Man kann sie schnell einmal mit einer SIngdrossel verwechseln. Diesmal war es dann ziemlcih eindeutig. Auf die Entfernung sah der Vogel auf dem Zaunpfahl mindestens so groß aus wie ein Eichelhäher. Im Sucher konnte ich dann erkennen, das es bei der Größe nur eine Misteldrosssel sein konnte.

Viele Distelfalter, wenige andere Arten

Außerdem waren im Juni besonders viele Distelfalter zu sehen, die wohl aus dem Süden zu uns gekommen sind. Zum Teil aus dem Mittelmeerraum oder sogar aus Saudi Arabien. Man erkennt diese Exemplare an den abgenutzten Flügeln. Sonst waren aber erschreckend wenige andere Schmetterlingsarten zu sehen. Die Sichtungen vom Juni waren da eher sehr schlecht.

Die Sichtungen vom März

Die Sichtungen vom März

Vogel Nr. 32, die Dohle

Der März war bei mir sehr stressig und arbeitsreich. Die Sichtungen vom März sind auch deshalb sehr überschaubar. Ich hatte nur zwei neue Sichtungen im März. Die Dohle und den Jagdfasan. Und das praktisch auch nur nebenbei. Bei den Ausflügen waren sonst immer nur die üblichen Vögel zu sehen.

Die Dohle und der Jagdfasan sind die Nr. 32 und 33 für dieses Jahr. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass sich die Sichtungen bis heute fast verdoppelt haben. Da ich jetzt ein paar Mal in die Naturschutzgebiete fahren konnte. Im Schreiben bin ich aber noch nicht wieder richtig drin. Trotz der vielen neuen Sichtungen, fällt es mir schwer wieder rein zu kommen. Und ich bin deshalb auch mit diesem Beitrag so weit im Rückstand.

Ich bin noch etwas raus aus dem Bloggen und auch was das Lesen anderer Blogs und Beiträge betrifft. Als ob mein Gehirn noch eine kleine Auszeit von allem braucht. Dabei soll Lesen ja entspannen und man kann abschalten. Vielleicht klappt das über die Feiertage bei mir.

Von der Dohle habe ich ein paar Fotos gemacht. Den Jagdfasan konnte ich nicht fotografieren.

Die Sichtungen vom Februar

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Die Nr. 32, das Wintergoldhähnchen

Da der Monat auch schon wieder vorbei ist, ist nun wieder Zeit für die Sichtungen vom Februar. Der kürzeste Monat des Jahres bringt meist weniger Sichtungen, da man die häufigsten Vögel schon im Januar sieht.

Die Sichtungen vom Februar : Der Stieglitz

Die letzte Sichtung im Januar war der Grünspecht. Aber zu dem gibt es in den nächsten Tagen noch mehr. Die Nr. 24 im Februar war dann der Stieglitz. Über den ich hier schon berichtet habe. Ein weiterer Fink, die im Januar sehr häufig waren, sich jetzt aber irgendwie zurückgezogen haben. Im Moment sieht man am häufigsten die Meisen und Rotkehlchen.

Auch über die Nr. 25, den Kleiber, habe ich hier schon geschrieben. Die Nr. 26 war der Höckerschwan und die Nr. 27 die ersten Kraniche, die aus dem Winterquartier in die Heimat zurück flogen.

Ein schwieriger Fall

Die Nr. 28 war dann ein schwieriger Fall. Ich denke es war ein Waldbaumläufer, der von seinem Verwandten dem Gartenbaumläufer einfach kaum zu unterscheiden ist.

Von den Nr. 29 und 30 habe ich keine Fotos. Das waren die Schwanzmeise und der Zaunkönig. Es kommt oft vor, das man von einigen Sichtungen erstmal keine Fotos hat. Aber wenn man Glück hat, kommen in den nächsten Monaten dann noch die passenden Fotos zu den Sichtungen.

Von der Rotdrossel, der Nr. 17 aus dem Januar konnte ich ja auch erst am letzten Montag einige gute Fotos machen.

Die Nr. 31 war dann ein schillernder Rückkehrer aus dem Süden. Der Star! Ihm werden im März dann hoffentlich weitere Rückkehrer aus den Winterquartieren folgen.

Der Zug der Bienenfresser

Die Bienenfresser sind wirklich nur sehr kurz bei uns in Deutschland. Der Zug der Bienenfresser beginnt oft schon Anfang August. Man kann grob sagen, sie sind von Anfang Mai bis Mitte August in Deutschland. Paarung, Brutzeit und Aufzucht der Jungen. Dann werden die Jungen aus der Bruthöhle gelockt und dann schwärmt die ganze Gruppe aus. Sie erkunden die Gegend nach Nahrung. Sie verlassen dann meistens ihr Brutgebiet, bis sie im nächsten Jahr zurückkehren. Die Bienenfresser brüten bei uns oft in Sandgruben, die für die Nahrungssuche der Gruppe dann wohl nicht mehr attraktiv oder ausreichend genug sind.

Der Zug der Bienenfresser beginnt früh

In Brüggen sind die Bienenfresser auch nach dem Ausfliegen der Jungvögel noch in die Sandgrube zurückgekehrt, in anderen Gegenden kehrten sie nicht mehr zurück. Den letzten Bienenfresser in Brüggen fotografierte ich Anfang August. Die Bienenfresser sind wirklich sehr viel in der Umgebung unterwegs und schwer zu finden.

Mit Freunden in den Süden

Sie sind sehr gesellig, nisten und brüten am liebsten in Kolonien und sind auch gerne in Gruppen unterwegs. Eine Gruppe von Wissenschaftlern von der Vogelwarte in Sempach in der Schweiz haben nun herausgefunden, das die Bienenfresser gerne mit einer Gruppe von Freunden in den Süden fliegen. Die Bienenfresser sind den Winter über in Afrika und um die 14.000 km unterwegs. Diese Strecke und die gesamte Zeit verbringen sie mit Freunden. Das haben die Wissenschaftler mit Hilfe von Multisensor-Loggern herausgefunden. Diese Geräte haben registriert, das die Vögel wahrend der ganzen Reise und dem Aufenthalt in Afrika nur maximal bis zu 5 Tagen getrennt waren.

Die Logger wurden an den Vögeln befestigt und bei der Rückkehr in die Brutgebiete abgenommen und ausgewertet. Dabei wurden auch die Flughöhen ausgelesen und festgestellt das die Vögel immer miteinander unterwegs waren. Sie waren auch nicht näher verwandt. Damit konnte man beweisen, das auch kleine Vögel in sozialen Gruppen ziehen.

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Der Uhu, mein großes Glück

Uhu

Der Uhu ist die größte Eulenart. Sein Körper ist massig und er hat einen großen Kopf mit großen, orangeroten Augen. Der Uhu erreicht eine Körperlänge bis zu 70 cm und kann zwischen 2,2 und 4,2 kg schwer werden. Die Weibchen sind wesentlich größer als die Männchen und die mitteleuropäischen Uhus sind deutlich kleiner als ihre Verwandten aus Nordeuropa. Ein ausgewachsenes Weibchen kann eine Flügelspannweite von 1,70 m erreichen.

Der Uhu, ein lautloser Jäger

Trotz der Größe und es massigen Körpers ist der Uhu ein lautloser und effektiver Jäger. Er kann Beutetiere bis zu einem Gewicht von 2,2 kg erlegen und transportieren. Neben seinem lautlosen Flug, der durch spezielle Federn in den Flügeln möglich ist, helfen ihm bei der Jagd auch seine scharfen Augen. Der Uhu ist ein Nachtjäger und kann in der Dunkelheit hervorragend sehen. Anders als seine Beute und auch andere Greifvögel. So gehören auch viele Greifvögel und andere Eulen zu seinen Beutetieren. Er jagt sehr erfolgreich auch Mäusebussarde und Habichte. Seine häufigste Beute unter den Eulen sind Waldkäuze und Waldohreulen. An Säugetieren erbeutet der Uhu Ratten, Hasen, Wildkaninchen, Mäuse und sogar Baum- und Steinmarder.

Seine kräftigen und großen Krallen helfen ihm dabei, so große und schwere Beute zu fangen und zu transportieren.

Einem so großen und massigen Greifvogel zu begegnen ist absolut beeindruckend. Von meiner ersten Begegnung mit einem Uhu werde ich später noch berichten.

Neue Lebensräume

Der Uhu war in Deutschland fast ausgestorben. Man hat ihn dann erfolgreich in der Eifel und im Harz ausgewildert. Auch im Bayerischen Wald sind immer wieder Uhus erfolgreich ausgewildert worden. Mittlerweile ist der Uhu aber auch in vielen anderen Gebieten Deutschlands wieder heimisch geworden. War er lange Zeit nur ein Bewohner der Alpen und der Mittelgebirge breitet er sich jetzt auch immer mehr im Flachland aus. Sogar unsere Städte und Industrieanlagen sind mittlerweile zu seinem Jagd- und Lebensraum geworden.

Das hat verschiedene Gründe. Der Uhu brütet in Deutschland häufig auf Felsen. Seltener benutzt er auch Horste von anderen Greifvögel. Nur selten brütet er auch am Boden. In Städten findet der Uhu teilweise Ersatzbrutplätze. So brütet er auch einmal an einem Schornstein von einem Kraftwerk oder in stillgelegten Industrieanlagen. Ein Uhu-Paar brütete mehrere Jahre auf der ehemaligen Zeche Ewald in Herten und zog dort ihre Jungen groß.

In den Städten und den ehemaligen Industrieanlagen findet der Uhu auch mehr Beutetiere als in der leergeräumten und intensiv genutzten Landschaft. Dort gibt es für viele Tierarten immer weniger Nahrung zu finden. Im Bereich der Städte gibt es viele Ratten, Wildkaninchen; Krähen oder Tauben als Nahrung für den Uhu. Mittlerweile gibt es in Deutschland wieder über 2000 Brutpaare. Damit ist der Uhu einer der wenigen Vögel die sich im Aufwind befinden und sich ausbreiten.

Mein großes Glück

Meine erste Begegnung mit dem Uhu war auch eher an einem ungewöhnlichen Ort und zu einer ungewöhnlichen Zeit. Es war ein Überraschungsmoment in der Mittagshitze der mir meine bisher besten Fotos gebracht hat! Ich ging an der Ruhr entlang und wollte wie immer Richtung Ansitzbaum der Greifvögel gehen. Und in den Schatten wollte ich auch! Es war ja schließlich der heißeste Tag des Jahres in NRW. Und ich wieder einmal Mittags unterwegs!

Als ich dann zu den ersten Bäumen am Ufer kam, habe ich mich erstmal etwas erschrocken, denn da saß ein schlafender Uhu! Auf einem Ast über dem Wasser! Ich war wahrscheinlich auch so erschrocken, weil ich da schon hunderte Male hingesehen habe und eben nie etwas da war. Und dann gleich so etwas Großes! Was auch nicht weg flog. Denn der Uhu war sehr schläfrig. Was auch sehr gut war, denn ich war sehr aufgeregt! Denn Uhus sind wirklich große, beeindruckende Tiere! Man hat Respekt vor ihnen. Die Klauen sind riesig und der Körper ist auch kräftig. Er saß vielleicht fünf Meter vom Weg entfernt und dann auch noch auf Augenhöhe. Da klopfte mir das Herz bis zum Hals und ich hatte Gänsehaut. Und vor allem die Vorstellung, das der Uhu die Augen aufschlägt und plötzlich wach und munter ist.

Einen wütenden Uhu auf der Entfernung wollte ich nicht erleben!

Aber die Hitze und die Tageszeit war auf meiner Seite. Der Platz über dem Wasser hatte wohl einen kühlenden Effekt. Vielleicht hatte er sich den Platz deshalb ausgesucht. Einmal ganz am Anfang öffnete er die Augen. Dann schlief er weiter. Ich machte ein paar Fotos, ging ein paar Schritte und fotografierte ihn von der Seite und durch die Blätter. Einfach mal die Perspektive wechseln. Ich wollte ihn auch nicht die ganze Zeit frontal beim Schlafen stören. Dann ging ich weiter Richtung Ansitzbaum. Erstmal beruhigen, runterkommen. Einem wilden Uhu so nah zu sein, war ein unbeschreibliches Gefühl und ein unglaubliches Glück! Ein großes Glück! Das nicht viele Menschen haben. Und wer hier schon länger meine Beiträge liest, der weiß, der Uhu gehört zu meiner Big Five. Aber ihm so nah zu sein, daran wäre nicht mal im Traum zu denken gewesen!

Nach einer Weile ging ich zurück. Der Uhu schlief immer noch. Ich machte noch ein paar Fotos, dann kam ein älterer Mann, der in der Ruhr baden wollte. Ich machte ihm ein Zeichen, das er leise sein soll. Und zeigte ihm den Uhu. Er war auch sehr beeindruckt und wir sprachen leise miteinander. Er war ein Naturfreund und versprach eine Stelle weit weg zu suchen. Als er weg war, bewegte sich der Uhu plötzlich und putzte sich im Halbschlaf! Dann schlief er weiter und drehte den Kopf Richtung Ruhr. Das war mein Zeichen. Es war genug. Ich bedankte mich bei ihm, für diese Momente. Und dann ging ich.

 

 

Später Nestbau

Am NSG Tibaum im Hammer Westen konnte ich Ende Juni nicht nur die Störche beobachten, auch ein Haubentaucher-Paar war sehr auffällig und geschäftig unterwegs. Sie waren noch beim Nestbau. Ob sie spät dran waren oder es vorher schon versucht haben, ist schwer zu sagen. Es klappt ja nun wirklich nicht immer mit dem Brüten. Auch die Haubentaucher in der Disselmersch mussten das feststellen. Ständig mussten sie sich den Angriffen der Bläßhühner und Schwäne erwehren, bis sie ihr Nest entnervt aufgaben. Vielleicht bauten die Haubentaucher ein zuvor zerstörtes Nest wieder auf.

Andere Interessenten waren aber auch diesmal gleich wieder zur Stelle. Aber seht es selbst auf den Fotos.

Ob die Haubentaucher ihr Nest noch fertiggestellt haben und brüten, werde ich mir in den nächsten Tagen ansehen.