Kategorie: Allgemein

Grünschenkel im Sommer

Grünschenkel
Grünschenkel im Sommer: Dieser Grünschenkel in den Rieselfeldern von Münster ist ein Zugvogel aus Nordeuropa

Grünschenkel im Sommer, sind Zugvögel im Sommer! Es geht um ein Phänomen, das mir 2017 noch gar nicht bewusst war. Im Sommer versammeln sich auf den Wasserflächen der Rieselfelder in Münster zahlreiche Kiebitze. Früher dachte ich, das wären Kiebitze, die sich nach der Brutsaison in den Rieselfeldern sammeln um sich für ihre Reise ins Winterquartier nach Afrika zu stärken.

Das tun diese Kiebitze auch, doch haben sie schon vorher viele Kilometer hinter sich gebracht. Denn vermutlich kommen sie nicht einmal aus Deutschland. Es ist leider so, dass der Kiebitz in Deutschland vom Aussterben bedroht ist und sich während dem Frühling kaum Kiebitze in den Rieselfeldern und er Umgebung sichten lassen. Noch deutlicher wird, dass diese Vögel weit entfernt brüten, wenn man sieht welche Vögel sich unter die Kiebitze gemischt haben und sich der Reisegruppe vermutlich angeschlossen haben.

Da kamen dann die nächsten Probleme auf mich zu. Die Kiebitze waren weit entfernt und schlecht zu fotografieren und selbst auf dem Display war nicht zu erkennen, welche Vogelart sich noch in der Nähe aufhielt. Erst als die Vögel durch Mähfahrzeuge der Biologischen Station aufgescheucht wurden, kam Bewegung in die Sache! Kiebitze im Flug – immer schön anzusehen und ein gutes Fotoobjekt. Aber erst am Rechner erkannte ich, wer da noch unter den Kiebitzen im Wasser stand. Eine Gruppe Grünschenkel! Dabei waren die Grünschenkel noch relativ leicht zu bestimmen.

Ein anderer, einzelner Watvogel der sich auf der großen Wasserfläche unter die Kiebitze gemischt hatte, war schon schwieriger zu erkennen. Auf dem Display hatte ich ihn gleich gesehen, aber der Vogel trägt gerade irgendein Übergangsfederkleid. Was in keinem anderen Foto so zu sehen war. Wegen der schwarzen Federn im Brustbereich würde ich schätzen, dass es sich um einen Kampfläufer handelt. Ich lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren, wenn jemand den Watvogel besser kennt.

Richtig schwierig wurde es dann mit einem Trio, das auch noch weit weg im Gegenlicht „watete“. Sicher bin ich mir bei denen immer noch nicht, aber ich bin irgendwie bei Waldwasserläufer hängen geblieben. Es könnten allerdings auch Bruchwasserläufer sein. Erkennt jemand vielleicht diese Watvögel auf den Fotos?

Einiges haben die Grünschenkel und Läufer auf jeden Fall gemeinsam, sie brüten nicht in Deutschland und verlassen ihre Brutgebiete in Nordeuropa schon ab Ende Juni. Das ist der Grund, warum man diese Zugvögel in Deutschland schon im Sommer sieht. Ich habe diese Fotos am 14. Juli gemacht.

Grünschenkel
Während die Kiebitze schon in der Luft sind, sind die meisten Grünschenkel noch im Flachwasser
Kiebitz am Großen Teich der Rieselfelder Münster
Auch bei diesen Kiebitzen handelt es sich vermutlich um Zugvögel
Den ganzen Frühling habe ich nicht einen Kiebitz gesehen. Hier eine Dreierkette
Unter den schlafenden Kiebitzen und der Brandgans hat sich in der Mitte noch jemand eingeschlichen.
Dieser Watvogel, ich vermute es ist ein Kampfläufer. In einer Übergangsphase des Gefieders
Grünschenkel
Noch schwieriger wird es bei diesen Watvögel. Ich bin im Moment dabei, das es Waldwasserläufer sind.
Grünschenkel
Etwa mittelgroß
Grünschenkel
Grünschenkel
Alle drei zusammen. Das Gefieder ist dunkel und das Brustgefieder klar vom weißen Bauch getrennt.

Der Kolkrabe ( Corvus corax )

Kolkrabe
Der Kolkrabe: Sie segelten zusammen am Himmel, hier drei Raben

Der Kolkrabe beschäftigt mich schon seit meiner Kindheit. Er ist der größte Rabenvogel und damit auch der größte Singvogel. Die Rabenvögel sind in unserem Leben sehr präsent. Es gibt kaum einen Tag, an dem wir nicht eine Rabenkrähe oder eine Elster sehen. Sie sind Kulturfolger und sehr intelligente Vögel.

In meiner Kindheit waren jeden Winter einige Saatkrähen auf einem Feld in der Nachbarschaft zu sehen. Das waren die ersten Vögel, die ich versuchte zu fotografieren.

Kolkrabe im Gebirge?

Einen Kolkraben wollte ich auch unbedingt sehen. Auf den Bildern in meinen Büchern sahen die ziemlich groß aus. Leider stand da auch, dass Kolkraben eher in den Bergen vorkommen. Jedes Mal wenn ich im Urlaub dort war, hielt ich Ausschau nach den schwarzen Vögeln und lauschte bei jedem Ruf, den ich in der Natur hörte. Ich sah Alpendohlen auf den Gipfeln der Berge und Tannenhäher in den Wäldern. Zwei weitere Rabenvögel aus meinen Büchern. Und ich sah immer wieder schwarze Vögel, die aber zu klein waren: Die Rabenkrähen.

Verwechslungen mit der Rabenkrähe

Die Rabenkrähen (oder auch Aaskrähen genannt) führen zu vielen Verwechselungen. Nicht nur beim Erkennen und bestimmen schwarzer Rabenvögel, auch beim Verständnis. Sie sind Krähen und eben keine Raben. Es sind nicht die Vögel aus den Sagen, Märchen und Geschichten. Wobei sich vermuten lässt, das es auch bei den Geschichten Verwechslungen der Vögel gegeben hat. Denn den Namen Raben- oder Aaskrähe hätte man für die Vögel nicht besser wählen können. Sie sehen aus wie die kleine Version eines Kolkraben und tauchen bei jedem Aas auf – wie der Kolkrabe. Beide Arten sind sehr intelligent.

Der Unterschied – neben der Größe – steckt auch im Namen. Es ist der Ruf, sie „krähen“ oder krächzen. Während der Kolkrabe viel tiefer und durchdringender ruft. Wenn man den Ruf hört, weiß man sofort, dass es sich um einen Kolkraben handelt. Der ist einfach unverwechselbar. Leider hörte ich den Ruf in meiner Kindheit nie.

In den letzten Jahren hörte ich den Ruf das erste Mal. Am Brachter Wald, als ich auf die Bienenfresser gewartet habe. Den Kolkraben sah ich aber nicht und die Hoffnung einen zu sehen, war bei mir eher gering. Dafür war auch die Verwechslungsgefahr zu groß. Vielleicht hatte ich schon ein paar Mal einen Kolkraben gesehen, ihn aber aus der Entfernung nie erkannt.

Am letzten Wochenende wurde mein „Problem“ dann ganz akut. Ich ging am Samstagnachmittag meine Runde in Velbert-Langenberg. Den Meyberg hoch bis zum Wald, ich war seit einem Monat nicht mehr dort oben gewesen. Natürlich sah ich Rabenkrähen auf den Wiesen. Oben am Waldrand angekommen, sah ich schwarze Vögel in der Luft, die mir „Komisch“ vorkamen. Ich weiß nicht, ob das jemand kennt, man beobachtet einen Vogel und hat irgendwie das Gefühl, das etwas anders ist. Diese schwarzen Vögel flogen sehr hoch und sie flogen nicht wie Rabenkrähen! Unsere Krähen sind sehr gute Flieger, attackieren gerne im Flug die Greifvögel. Aber sie sind sehr geradlinige Flieger. Sie machen Strecke durch Flügelschläge, von Punkt zu Punkt.

Segeln und tiefe Rufe im Flug

Diese schwarzen Vögel segelten aber am Himmel, wie Greifvögel! Das war ein Punkt, den ich vorher nicht kannte. Die Kolkraben segeln gerne, weil sie es bei ihrer Größe und Flügelspannweite auch gut können. Das war mir in dem Moment aber noch nicht klar. Die Vögel verschwanden und ich ging später weiter den Hügel hinauf. Dort hörte ich dann den durchdringenden Ruf. Ein tiefes „Grog“ das besonders im Flug gerufen wird. Ich wusste sofort, gleich könnte etwas passieren. Aber obwohl ich vorgewarnt war, konnte ich die beiden Kolkraben nicht besonders eindeutig fotografieren.

Besonders groß erschienen sie mir nicht, aber die Stimme war eindeutig! Vielleicht waren es ja zwei Jungvögel aus der Vierergruppe, die ich am Himmel fotografiert hatte. So war ich am Abend vor dem Rechner ziemlich sicher, dass ich endlich meine ersten Kolkraben gesehen hatte!

Aber damit nicht genug! Am Sonntag fuhr ich zum Brachter Wald, um wieder einmal die Bienenfresser zu suchen. Und ich hörte wieder dieses „Grog“! Ohne etwas zu sehen. Ein schwarzer Vogel saß in einer Kiefer der Sandgrube, aber zu tief um die Größe zu erkennen. Aber dann sah ich wieder zwei segelnde Kolkraben über der benachbarten Deponie. Ich hätte nicht gedacht, dass das der Schlüssel für die Erkennung sein würde und erst recht nicht, das ich sechs Kolkraben an einem Wochenende sehen würde. Nach all den Jahren!

Insgesamt waren es Vier, vielleicht zwei Altvögel Links und Rechts und zwei Jungvögel in der Mitte
Kolkrabe
Typisch für den Kolkraben, der dicke Hals und der runde Schwanz
Kolkrabe
Auch der kräftige Schnabel ist ein Merkmal
Kolkrabe
Bei einer Rabenkrähe wäre das Schwanzende gerade
Die Kolkraben am Brachter Wald waren zu weit weg. Der runde Schwanz ist aber erkennbar.

Der heißeste Tag des Jahres

Heisseste Tag
Der heißeste Tag des Jahres: Da können die Tauben nur im Schatten unter dem Blätterdach sitzen

Der 19. Juli war bis jetzt der heißeste Tag des Jahres. Auch wenn die Temperaturangaben doch überall etwas unterschiedlich ausfallen. Meine Wetter-App sagt, die höchste Temperatur war in Duisburg mit 39,5 Grad. Während der WDR sagt, in Emsdetten waren 40,0 Grad und in Duisburg nur 39,9 Grad.

Über Emsdetten als heißester Ort in NRW war ich doch etwas erstaunt. Als wir im Münsterland auf dem Bauernhof waren, gab es jeden Tag konstanten Wind, der viel Abkühlung brachte. Aber gestern kam der Wind wohl auch mehr aus dem Süden, als vom Meer im Westen.

Ich hatte bei diesen Temperaturen nichts geplant, was irgendwie damit zu tun hatte, das Haus zu verlassen. Am Mittag sah ich aus dem Küchenfenster und entdeckte im Baum, das zwei Ringeltauben auf einem Ast im Schatten sassen. „Auch die Vögel suchen den Schatten und vermeiden Bewegung!“ Das war mein erster Gedanke. Das die Tiere sich halt auch auf die Temperaturen einstellen.

Um es kurz zu machen, sie sassen den ganzen Tag dort und sitzen immer noch da. Langsam mache ich mir aber etwas Sorgen, schliesslich müssen sie auch essen und trinken. Ich beobachtete und fotografierte sie und irgendwann fiel mir auf, das diese Ringeltauben für mich ungewöhnlich aussehen. Es handelt sich nämlich um Jungvögel. Vielleicht sogar um Ästlinge? Da fehlt mir die Erfahrung. Gestern Nachmittag kam dann ein Altvogel vorbei und sah vielleicht nach dem Rechten bei dem Nachwuchs. Da fiel mir dann auch der Größenunterschied auf. Das war aber das einzige Mal, das ich einen Altvogel sah. Ich hoffe die beiden Kleinen kommen zurecht. Wenn sie noch lange da sitzen, weiß ich nicht was passiert.

Beim ersten Gewitterschauer heute Nachmittag haben sie sich zumindest im Baum bewegt, um dann später wieder ihren Stammplatz zu besetzen.

Heisseste Tag
Schlafen und wenig bewegen bei 39 Grad
Heisseste Tag
Die Ringeltauben sehen noch sehr jung aus
Am Nachmittag kommt dann ein Elternteil vorbei
Da wird es etwas eng auf dem Ast. Der Altvogel ist viel grösser
Heisseste Tag
Der Altvogel ist weg und beim Nachwuchs ist bei der Hitze hecheln angesagt
Heisseste Tag
Am nächsten Tag sitzen sie immer noch an ihrem Platz. Ohne Nahrung und Wasser weiß ich nicht, was sie dort wollen
Erst bei einem Gewitterschauer wechseln sie den Platz und werden etwas nass

Tierkinder in Gimbte

Tierkinder in Gimbte
Tierkinder in Gimbte: Hänsel und Gretel, damals erst ein paar Tage alt.

Wir sind aus dem Urlaub zurück, wir waren wieder auf dem Ferienhof Wesselmann in Gimbte. Auf dem Bauernhof der Familie Wesselmann gab es einige Tierkinder zu sehen. In den Osterferien waren vier Ziegen-Babys geboren worden, die drei Monate später schon ziemlich gewachsen sind. Sie haben Hörner bekommen und sind schon ziemlich frech und wild unterwegs. Man kann sagen, sie sind zu Halbstarken geworden.

Junge Ziegen sind wirklich sehr aktiv und springen gerne. Als wir sie das erste Mal sahen, waren sie erst ein paar Tage alt. Mittlerweile ist ihr Bewegungsdrang so gefährlich, das die Kinder nur noch mit Erwachsenen ins Gehege dürfen. Es ist wirklich so, das die ganze Ziegenherde einem folgt, wenn man ins Gehege geht und die jungen Ziegen einen anspringen. Deshalb wurde während unserem Urlaub auch schon eine Ziege abgegeben.

Die Ziegen benutzen auch sehr gerne ihre Hörner. Die Mütter machten „Spasskämpfe“ und benutzen auch gegenüber ihren Kindern gerne die Hörner, wenn diese zu frech wurden und diese machen das natürlich nach. Besonders gefährlich wird das bei den Männchen. Die man gar nicht in die Nähe von Kindern lassen kann. Deshalb wird auch leider Hänsel in den nächsten Tagen den Bauernhof verlassen. Hänsel ist unser Liebling, er mochte uns schon immer und wir hatten den Eindruck, das er Charlotte sogar wiedererkannt hat. Die beiden mochten sich schon vom ersten Augenblick an.

Aber es gibt zur Zeit auch noch andere Tierkinder auf dem Ferienhof Wesselmann. Die Mehlschwalben fütterten noch täglich ihre Jungen in den Nestern und in der Scheune gab es ein Nest mit zwei jungen Hausrotschwänzen. Ein Amselweibchen flog jeden Tag mit Futter in eine Scheune.

Schon flügge war dagegen ein junges Rotkehlchen, das ich zuerst an der Strasse sah, aber es wurde wohl auch auf dem Bauernhof geboren. Denn es war – wie ihre Eltern – jeden Tag im Garten zu sehen.

Der Sommer ist auch die Zeit der Ernte, einige Felder waren schon abgeerntet und die ersten reifen Äpfel sind schon vom Baum gefallen. Die Weintrauben an der Südwand der Scheune müssen dagegen noch etwas wachsen.

Tierkinder in Gimbte
Gretel und Hänsel im Sommer, knapp drei Monate alt.
Tierkinder in Gimbte
Hänsel ist ein Halbstarker geworden und muss leider bald den Ferienhof verlassen
Tierkinder in Gimbte
Im April war Hänsel gerade einmal ein paar Tage alt
Tierkinder in Gimbte
Kleine Ziegen sind sehr aktiv und klettern und springen gerne
Tierkinder in Gimbte
Die jungen Mehlschwalben warten in den Nestern noch auf Futter
Tierkinder in Gimbte
Und darauf endlich ausfliegen zu können
Tierkinder in Gimbte
Das junge Rotkehlchen ist dagegen schon flügge
Tierkinder in Gimbte
Und schon fast die ganze Zeit alleine unterwegs
Die Eltern sind aber immer noch in der Nähe
Männlicher Jagdfasan in der Abendsonne
Die Sommerblumen blühen noch und ziehen die Schmetterlinge an
Kurz vor unserer Abreise gingen auch die Blüten der ersten Sonnenblumen auf
Die Weintrauben müssen noch etwas wachsen
Die Äpfel sind dagegen schon reif und bieten Nahrung für Vögel und Insekten

Sichtungen im Juni 2022

Sichtungen im Juni 2022
Sichtungen im Juni 2022 : Mein erster Wespenbussard!

Die Sichtungen im Juni 2022 brachten für mich eine völlig neue Vogelart! Als ich am Brachter Wald war und die Bienenfresser suchte, entdeckte ich zwei Wespenbussarde! Vermutlich ein Paar. Als ich mich umdrehte, flogen die beiden direkt auf mich zu. Darauf war ich in dem Moment mal wieder gar nicht vorbereitet und obwohl sie sehr nah heran kamen, wurden die Fotos vom ersten Vogel alle unscharf.

Der Vogel hatte die, für Wespenbussarde typische Musterung, unter den Flügeln und an der Brust. Sowie die typischen dunklen Federenden und die dunklen Binden am Schwanz. Der zweite Wespenbussard war deutlich heller und hatte keine durchgängige Musterung. Dafür kann man bei dieser hellen Morphe auf den Fotos den grauen Kopf und die gelben Augen gut erkennen.

Vorort hatte ich zwar die Vermutung, das es vielleicht Wespenbussarde waren, aber erst zu Hause am PC konnte ich die Vögel eindeutig bestimmen. So ging es mir auch mit den Hohltauben, die ich vorher an der Sandgrube fotografiert hatte. Ein junges Schwarzkehlchen konnte ich dagegen sofort erkennen, da ich letztes Jahr schon Jungvögel an der Sandgrube entdeckt hatte.

So ging es mir auch an der Kiebitzwiese in Fröndenberg, als ich endlich den ersten Schwarzmilan entdeckte! Die Schwarzmilane sind dort alte Bekannte und kehren jedes Jahr ab Mitte März dorthin zurück. Aber erst Mitte Juni konnte ich den ersten Vogel entdecken. Mit dem Wespenbussard und den Hohltauben bin ich jetzt bei 81 Vogelarten für dieses Jahr. Die 80 sind geschafft, aber jetzt wird es immer schwieriger, neue Vogelarten zu entdecken!

Sichtungen im Juni 2022
Der Wespenbussard, der voraus flog. Leider nur unscharf, aber die typische Musterung an den Flügeln lässt sich gut erkennen.
Der zweite Wespenbussard ist sehr hell und die Musterung ist nicht durchgängig vorhanden.
Sichtungen im Juni 2022
Ein alter Bekannter, der Schwarzmilan an der Kiebitzwiese
Sichtungen im Juni 2022
Zwei Hohltauben in der Sandgrube am Brachter Wald
Ein junges Schwarzkehlchen, aus einer erfolgreichen, ersten Brut

Bunte Ansichten

Bunte Ansichten
Bunte Ansichten: Die bunten Distelfinken in einer blühenden Wiese

Eigentlich sollte dieser Beitrag einmal bunter Frühling heissen und die schönste Jahreszeit mit ihren Farben zusammenfassen. Jetzt bin ich aber mit meinen Beiträgen so sehr im Rückstand, das schon Sommer ist und ich den Titel nicht mehr passend finde. Dann also nun einfach die bunten Ansichten.

Bis Mitte Juni hatte ich zahlreiche, schöne Beobachtungen und Momente in der Natur erlebt. Ich hatte viel beobachtet, so dass ich einiges erstmal bearbeiten musste. Ich habe wirklich Glück dieses Jahr, was die Vielfalt betrifft und gerade der Frühling bietet eine Fülle an Eindrücken. In bunte Ansichten will ich jetzt ein paar Momente des Frühlings zeigen. Dazu gehören neben blühenden Wiesen und Feldern auch die Tierkinder. Dieses Jahr sah ich so einige Grossfamilien bei den Gänsen. Die kleinen Gänse und Enten sind einfach zu niedlich und erstaunlich folgsam. Da wird der Mutter sehr brav in einer Reihe gefolgt.

Ganz besonders gefallen hat mir das Distelfink-Paar in der blühenden Wiese. Manchmal fragt man sich ja schon, warum manche Vogelarten so auffällig bunt sind. In so einer Blumenwiese fallen die Distelfinken gar nicht mehr so auf!

Bunte Ansichten
Die Distelfinken fressen die Samen des Löwenzahns und anderer Wiesenpflanzen
Bunte Ansichten
In einer blühenden Wiese fallen die Distelfink gar nicht so sehr auf
Bunte Ansichten
Bunte Ansichten
Blühende Wiesen und
Bunte Ansichten
Felder im Frühling
Bunte Ansichten
Blühende Heckenrosen
Ringeltaube in den Blüten
Bunte Ansichten
Bunte Ansichten: Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge
Bunte Ansichten
Und der kleine Fuchs
Im Frühling kehrt auch das Grün in die Landschaft zurück
Bunte Ansichten: Ein Grünfink
„Bunt“ geht es auch bei dieser Graugansfamilie zu
Insgesamt hat das Paar 9 kleine Küken zu beaufsichtigen
Die kleinen Nestflüchter sind erstaunlich folgsam und „organisiert“. Der „Gänsemarsch“ liegt ihnen wohl in den Genen
Bunte Ansichten
Im Spätfrühling werden die Sonnenuntergänge langsam spektakulärer
Bunte Ansichten
Bunte Ansichten
Beeindruckende Wolkenstrukturen zeigen sich am Himmel

Sichtungen im Mai 2022

Sichtungen im Mai 2022: Ein Flussuferläufer

Sichtungen im Mai 2022, das sind häufig Arten, die sehr spät aus Afrika in ihre Brutgebiete zurückkehren und auch ähnliches Verhalten zeigen. Die Insekten im Flug jagen wie Schwalben, Segler und Bienenfresser. Deshalb gibt es dieses Mal auch einige Flugbilder, denn anders erwischt man diese Vogelarten nur selten. Meistens gelingt mir gar kein Foto, da sind diese schon ein Fortschritt und als Beleg schon brauchbar!

Sichtungen im Mai 2022: Die Rückkehrer aus Afrika

So sind um den 10. Mai die Mauersegler nach Velbert-Langenberg zurückgekehrt. Seitdem sieht man sie jeden Tag am Himmel und manchmal liefern sie sich auch rasante Verfolgungsflüge ganz nah am Haus. Das scheint ihnen Spass zu machen.

Ebenfalls zurückgekehrt sind die Mehl- und Uferschwalben und Ende Mai auch endlich die Bienenfresser! Ein anderer wärmeliebender Vogel war schon früher zurück, der Neuntöter. An der Kiebitzwiese waren gleich drei Exemplare zu sehen. Zwei Männchen und ein Weibchen. Die beiden Männchen buhlten um die Dame und diese schien ihren Favoriten schon ausgesucht zu haben.

Die Bewohner von Flussufern

Im Flachwasser der Kiebitzwiese tummelten sich zwei Vogelarten die ihren Lebensraum schon im Namen tragen. Ein Flussuferläufer und zwei Flussregenpfeifer. Beides Arten, die ich nicht jedes Jahr sichte. Dazu gehört auch die Wiesenschafstelze. Die zwar häufig zwischen unseren Rinderherden unterwegs ist, um Nahrung zu suchen, aber auch häufig von mir übersehen wird. Dieses Mal präsentierte sich eine Schafstelze auf einem Zaunpfahl, so dass ich sie doch bemerken musste. Auch wenn sie weit weg war.

Die Baumpieper am Brachter Wald sind da leichter zu entdecken. Sie haben dort ihre Reviere und sind quasi Stammgäste in meiner Jahresliste. Insgesamt läuft es dieses Jahr immer noch ganz hervorragend, insgesamt bin ich jetzt bei 78 Vogelarten in diesem Jahr. Der Bienenfresser war die letzte neue Sichtung im Mai 2022.

Interessanter Grössenvergleich, der Flussuferläufer im Hintergrund und die jungen Graugänse im Vordergrund
Wiesenschafstelze, leider sehr weit entfernt und in der prallen Sonne
Neuntöter- Weibchen
Und ein Männchen das um das Weibchen buhlt
Aber dieses Neuntöter-Männchen wurde wohl vom Weibchen ausgewählt
Flussregenpfeifer an der Kiebitzwiese
Ein Baumpieper am Brachter Wald
Uferschwalbe über der Sandgrube am Brachter Wald
Die Uferschwalben sind direkte Nachbarn der Bienenfresser am Brachter Wald
Mehlschwalbe

Sichtungen im April 2022

Sichtungen im April 2022
Sichtungen im April 2022: Silberreiher im Flug

Der April 2022 brachte für mich einen rekordverdächtigen Monat mit Sichtungen von Vogelarten. Mein Besuch in den Rieselfeldern hat sicher großen Anteil daran, aber auch genaue Beobachtungen der Landschaft. So waren noch ein paar Fotos aus großer Entfernung dabei, wo man beim Betrachten immer wieder denkt: „Es könnte ein …. sein.“ Aber was sich nicht bestimmen lässt, kann auch nicht gezählt werden.

Aus grosser Entfernung fotografierte ich u.a. eine Misteldrossel, die sich aber aufgrund der Grösse noch ganz gut bestimmen lässt.

Viele Sichtungen im April 2022

Einige Sichtungen aus dem April habe ich schon im letzten Beitrag gezeigt. Dazu gehörten der Haussperling, der Hausrotschwanz, der Distelfink und der Star. Von den ersten Rauchschwalben gelang mir kein Foto.

An der Kiebitzwiese und in den Rieselfeldern von Münster brüten die Weißstorche. Außerdem sichtete ich dort die Rohrweihe, Löffelente, Kolbenente, Rostgans, Graugans, Silberreiher, Singdrossel und eine einzelne Blässgans. Besonders auffällig und überraschend häufig waren in den Rieselfeldern der Zilpzalp, die Mönchsgrasmücke und die Brandgans. Gefühlt an jedem Weg sass ein Zilpzalp, so dass ich mich bei den vielen Fotos für ein Porträt des kleinen Singvogels entschieden habe.

Häufiger hätte ich dagegen die Rohrammer erwartet. So konnte ich nur ein Männchen in der prallen Sonne fotografieren. Was nicht ganz optimal war.

Die Großmöwen auf dem großen Teich der Rieselfelder habe ich als Silbermöwen gewertet. Sie sind für mich schwer von anderen Möwen zu unterscheiden.

Verwandte des Rotkehlchens

Über zwei Sichtungen habe ich mich besonders gefreut, über zwei Verwandte des Rotkehlchens. Das Schwarzkehlchen und das Braunkehlchen. Am 30.04. könnte ich drei männliche Braunkehlchen am Meyberg beobachten. Die Männchen waren im Prachtkleid und machten wahrscheinlich eine Rast auf dem Zug. Denn Braunkehlchen gibt es bei uns in Velbert-Langenberg eigentlich nicht.

Das männliche Schwarzkehlchen aus den Rieselfeldern war ebenfalls im Prachtkleid und wird hoffentlich dort ein Revier besetzen. Im Prachtkleid haben die Männchen beider Arten eine orangene Brust.

Die Braunkehlchen sieht man selbst in den Rieselfeldern selten und meistens nur zur Zugzeit. Letztes Jahr konnte ich überhaupt keine Braunkehlchen beobachten. Diese Sorgen mache ich mir dieses Jahr beim Kiebitz, den ich auch im April nicht sichten konnte.

Am 30.04. kamen mit der Goldammer und der Dorngrasmücke noch zwei weitere Arten dazu. So das ich im April auf 25 neue Vogelarten komme! Insgesamt bin ich jetzt bei 69 Arten und habe damit das Ergebnis vom letzten Jahr schon bald erreicht. Aber was mich noch mehr freut, das ich in einem Monat so viele verschiedene Vogelarten beobachten konnte!

Sichtungen im April 2022
Männliche Mönchsgrasmücke mit gefangenem Insekt
Und beim Singen
Die Rohrammer sitzt über dem Wasser
Sichtungen im April 2022
Die Rohrammer hat auch ein Insekt im Schnabel und fliegt davon
Männliches Schwarzkehlchen im Prachtkleid
Sichtungen im April 2022
Sichtungen im April 2022
Männliche Braunkehlchen im Prachtkleid
Sichtungen im April 2022
Sichtungen im April 2022
Die kleinere Blässgans im Vordergrund, hinten eine Graugans
Sichtungen im April 2022
Rostgans
Sichtungen im April 2022
Brandgans-Paar
Brandgänse im Flug, im Hintergrund eine männliche Kolbenente
Sichtungen im April 2022
Männliche Kolbenente und im Vordergrund eine Schnatterente
Sichtungen im April 2022
Ein Zilpzalp im Porträt
Ein Jungvogel der Silbermöwe
Sichtungen im April 2022
Das Nest der Weißstörche an der Kiebitzwiese ist ziemlich gross geworden

Vögel auf dem Bauernhof

Vögel Bauernhof
Vögel auf dem Bauernhof: Die Dohlen nisten gerne in Scheune oder auf Dachböden. Sie sind Höhlenbrüter

Einige Vögel auf dem Bauernhof konnte ich am letzten Wochenende beobachten. Wir besuchten unsere Tochter auf dem Ferienhof Wesselmann in Gimbte im Münsterland. Am Samstag fuhren wir mit den Fahrrädern in die Rieselfelder von Münster. Vom Ferienhof Wesselmann waren das ungefähr 6 km. Leider gab es am Samstag starken und recht frischen Wind, so dass sich die Vögel eher versteckt hielten. Auf einigen Teichen war kaum etwas zu sehen. Anders als am Wochenende davor, als ich zu Fuß sehr viele Vögel sichten konnte.

Viele Vögel auf dem Bauernhof

Diese Wochen brachten mir weitere 20 Sichtungen für dieses Jahr. Deshalb möchte ich in diesem Beitrag schon einmal ein paar Vogelarten vom April zeigen. Denn auch auf einem Bauernhof gibt es viele Vögel, die Angebote des Menschen nutzen.

So leben rund um den Bauernhof viele Dohlen und ein Paar hat einen Holzkasten unter einem Scheunendach als Nisthöhle ausgesucht. Zahlreich sieht man auch Ringeltauben in den Bäumen und auf den Wiesen. Auf dem Scheunendach entdeckte ich ein Türkentauben-Paar.

Baden auf der Ponyweide

Auf der Ponyweide gab es eine Wasserpfütze, die viele Vögel zum Baden nutzten. So kamen ein Distelfink, ein Buchfink-Männchen, Blaumeisen und Kohlmeisen zum Baden. Eine Amsel war wohl etwas wasserscheu und sah sich die Pfütze nur vom Rand an.

Die Haussperlinge interessierten sich mehr für die „Ponykürtel“ ( Pferdeapfel ), die das Pony auf der Wiese hinterlassen hatte. Auch ein Hausrotschwanz flog vom Zaunpfahl in den Pferdemist. Dort tummeln sich vermutlich viele Insekten. Die Stare suchten ihre Nahrung lieber nebenan auf der Wiese.

Vögel Bauernhof
Die Dohlen sehen für mich immer sehr klug und weise aus
Vögel Bauernhof
Ein Türkentauben-Paar sitzt auf den Solarplatten
Vögel Bauernhof
Ein Distelfink badet in einer Pfütze
Ein kleiner Bereich – wie eine Pfütze – kann für Tiere sehr wichtig sein
Und zieht nicht nur diesen Distelfink an, auch andere Vögel baden in der Pfütze
Diese Blaumeise badet sehr wild
Auch die Kohlmeisen sind nicht schüchtern beim Baden
Dieses Buchfink-Männchen badet lieber ruhig und im Sitzen
Während dieses Amsel-Männchen die Pfütze eher skeptisch ansieht
Vögel Bauernhof
Dieses Haussperling-Weibchen interessiert sich für die Pferdeäpfel
Vögel Bauernhof
Das Männchen ist auf der Wiese unterwegs
Vögel Bauernhof
Am Rand der Weide sitzt das Hausrotschwanz-Männchen auf einem Zaunpfahl
Vögel Bauernhof
Und sucht aber auch nach Insekten im Pferdemist
Vögel Bauernhof
Die Stare sind nebenan auf der Wiese

Akrobaten beim Balzflug

Akrobaten beim Balzflug
Akrobaten beim Balzflug: Diese Mäusebussarde packen sich im Flug an den Krallen

Am Ostersonntag konnte ich Akrobaten beim Balzflug beobachten. Das erste Mal sah ich die Mäusebussarde bei einem ganz besonderen Manöver. Sie packten sich im Flug an den Krallen, machten eine kurze Drehung, bevor ein Bussard wieder losließ. So etwas hatte ich vorher noch nie selbst beobachtet.

Einige Greifvogelarten machen dieses Manöver, was zur Balz zwischen Männchen und Weibchen gehört. So sah ich dieses Kunststück auch schon von Seeadlern in Filmen. Auch Weihen machen spektakuläre Balzflüge und Beuteübergangen im Flug. Das Flugkunststück soll die Bindung zwischen den Partner verstärken und festigen. Vergleichbar ist es vielleicht mit einem Tanz bei uns Menschen. Die Tanzpartner fassen sich an den Händen und drehen sich. Nur ohne Musik und ich stelle es mir in der Luft ziemlich spektakulär vor.

Da ich das Manöver kannte, hat es mich nicht völlig überrascht. Aber natürlich habe ich es beim ersten Mal verpasst. Drei Mäusebussarde kreisten zusammen am Himmel. Die Bussarde animieren sich gerne zum Fliegen. Manchmal schließen sich auch andere Greifvögel an. Am Karfreitag sah ich 8 Mäusebussarde zusammen fliegen. Einzelne Exemplare versuchen sich dabei sehr nahe zu kommen. Beim Balzflug der Greifvögel gibt es häufig auch Synchronflüge.

Auch das wäre schon ein tolles Foto gewesen und so verfolgte ich nach dem Balzflug den hellen Mäusebussard mit der Kamera. Mein Plan war, sofort auszulösen, sobald ein zweiter Mäusebussard ins Bild kommt. Dass die beiden das Manöver dann wiederholten und ich sie dabei erwischte, war mein grosses Glück. Denn danach trennten sich die drei Mäusebussard sehr schnell und verschwanden aus meinem Blickfeld.

Welches Geschlecht der helle und der braune Mäusebussard haben, kann ich nicht sagen. Sie sind auf jeden Fall ein Paar. Ich sah sie schon einmal im März zusammen und sie würden dieses Kunststück wohl auch sonst nicht zusammen machen. Dazu gehört die Partnerschaft, wie beim Pinguintanz der Haubentaucher. Da sie noch diese Balzflüge machen, haben sie aber wohl kein Nest gebaut oder gefunden. Im März sah ich, wie sie ein Nest inspizierten, das sie dann aber nicht übernommen haben.

Akrobaten beim Balzflug
Nach einer kurzen Drehung lassen sich de Mäusebussarde wieder los.
Akrobaten beim Balzflug
Der helle Mäusebussard fällt dabei rückwärts nach unten
Akrobaten beim Balzflug
Ein Rückwärtsfall im Fug ist für einen Greifvogel kein Problem. Der helle Mäusebussard kreiste danach weiter am Himmel
Der zweite beteiligte Mäusebussard war dieses dunkle Exemplar
Anhand des Gefieders lässt sich beim Mäusebussard das Geschlecht nicht erkennen.